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Satisfaction on Demand 2 - Ménage-à-trois | Erotischer SciFi-Roman - es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihre Beziehung auffliegt ...

M.C. Steinway

 

Verlag blue panther books, 2022

ISBN 9783862774104 , 176 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

9,99 EUR


 

Wie alles begann

»Sophie? … Sophie, hörst du nicht?«

Meine Mutter ruft nach mir. Ich befinde mich in meinem Wohntrakt, der zu unserem Unterkunftskomplex gehört. Meine Mutter ist eine sehr erfolgreiche Staatsanwältin und darüber hinaus Mitglied im Obersten Rat. Gerade Letzteres hat seine Nachteile. Es macht meine Schwester und mich zur Zielscheibe für Systemgegnerinnen oder Gleichberechtigungsaktivistinnen, die sich unter anderem für mildere Urteile oder die Rechte von XY-Trägern engagieren. Daher habe ich einen Leibwächter: Andrew. Er kommt aus dem fast komplett zerstörten nördlichen Europa.

Andrew ist ein wahres Prachtexemplar von einem XY-Träger: für meinen Geschmack sehr gut aussehend, überragende Körpergröße, mit schön definierten Muskeln. Rein optisch hätte er sich auch als Satisfactor geeignet, doch seine Gene haben ihn zu einem Wächter bestimmt. Während Satisfactoren ihren Beitrag zur Befriedigung der weiblichen Lust und der Reproduktion leisten, sind alle anderen XY-Träger nicht zeugungsfähig. Meistens sind die Genitalien ebenfalls nicht entsprechend ausgebildet. Davon kann bei Andrew keine Rede sein, denn im Moment befindet sich sein Schwanz tief in mir und er stößt mich leidenschaftlich.

Er macht seine Sache so gut, dass ich meine Mutter nicht rufen hörte – erst jetzt, als ihre Stimme klingt, als sei sie nur noch wenige Meter von meinen Räumlichkeiten entfernt, schrecke ich alarmiert auf.

»Einen Moment, Ma, ich komme gleich zu dir.« Ich hoffe inbrünstig, dass sie ihren Weg zu mir nicht fortsetzt. Andrew zieht sich erschrocken zurück. Sein Trieb wippt von der plötzlichen Bewegung vor seinem Bauch. Seine Erektion glänzt feucht von meinen Lustsäften, was in diesem Moment der Gefahr eher kompromittierend als nützlich ist. Schnell springt er auf und zieht sich die Hose über seine Blöße. Er scheint meine Mutter ebenfalls nicht gehört zu haben ‒ seltsam, genau diese Aufmerksamkeit zeichnet ihn sonst als Wächter aus. Für mich bestätigt das den Verdacht, dass sie genau weiß, welche Bedürfnisse mein Leibwächter zusätzlich befriedigt, und sich absichtlich herangeschlichen hat.

»Sophie?«

Gerade noch rechtzeitig schließe ich den Verschluss meines Gewands, welches so bequem ist wie ein Wellnessdress aus dem letzten Jahrhundert vor der großen Katastrophe.

Mutter und ich erreichen den Zugang zum Vorraum gleichzeitig. Die Tür zischt automatisch zur Seite und wir stehen uns gegenüber.

»Was willst du denn?«, frage ich sie absichtlich unwillig und laufe an ihr vorbei in den Gemeinschaftstrakt. Da sie bei Gericht immer wieder ein sagenhaftes Gespür für die Hintergründe eines Verbrechens und die Motivation der Täter entwickelt, ist ihr garantiert nicht entgangen, dass ich ihre List durchschaut habe. Dennoch, sie folgt mir – welche Erleichterung. Je mehr Platz zwischen ihr und meinem unbekleideten Leibwächter ist, desto besser. Mit einem Ohrring in der Hand läuft sie mir bis in den Newsroom nach, geht an mir vorbei und stellt sich vor den Spiegel.

»Sophie, Schatz, ich mache mich gleich auf den Weg zu einem zweitägigen Kongress in Parque-France. Ich hoffe, das hast du nicht vergessen. Lusande wird für dich sorgen. Wo ist eigentlich Andrew?« Meine Mutter dreht sich zu mir um und runzelt die Stirn, während sie versucht, einen der Ohrringe durch das Loch in ihrem Ohrläppchen zu führen.

»Andrew macht sich gerade frisch, er war beim Sport«, lüge ich. Und was für einen Sport, füge ich gedanklich hinzu. Verflixt, hätte sie uns nicht gestört, hätte ich den ersten Orgasmus des Tages schon genießen dürfen. »Ma, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin erwachsen und kann auf mich selbst aufpassen. Und nein, ich habe deinen Kongress nicht vergessen.« Betont gelangweilt antworte ich ihr und verdrehe die Augen, weil ich weiß, wie sehr sie diese Grimasse hasst. Ich lasse mich auf die Lounge fallen, das große Sitz- und Liegemöbel, welches den Raum dominiert. Gegenüber befindet sich ein in die Wand integriertes Communication-Board, das die komplette obere Hälfte des Mauerwerks einnimmt. Es ist so angebracht, dass die Nutzeroberfläche zusammen mit der Wand senkrecht abschließt. Ungeduldig wippe ich mit dem Fuß meines übergeschlagenen Beins. Sie soll ruhig sehen, dass sie mich nervt.

»Lass das, Schätzchen«, ermahnt sie mich wie erwartet. Unwirsch schüttelt sie den Kopf. Selbst bei dieser Bewegung strahlt sie die Autorität aus, welche mit ihrem Beruf einhergeht. Der zweite Ohrring hat seine Position eingenommen und meine Mutter drückt sich die Braintooth-Einheit an die Schläfe. Der kleine runde Knopf verschwindet in ihren dunklen Haaren.

Früher liefen die Menschen mit sogenannten Mobiltelefonen umher, allein der Name klingt schon furchtbar antiquiert. Wie gut, dass wir das hinter uns gelassen haben. Dank dem Braintooth, das sich selbstständig an die Kopfhaut heftet und ähnlich dem Senso-Pad mit dem Hirnstrom des Besitzers verbindet, hat man beide Hände frei. Wir telefonieren nicht mehr, sondern kommunizieren durch dieses technische Gerät per Gedankenübertragung. Kein Klingeln, keine Gespräche, die andere mithören könnten oder vielleicht während einer Veranstaltung stören würden, lediglich denken und auf Antwort warten. Ganz einfach.

Sie beugt sich über mich und haucht mir einen flüchtigen Kuss auf meine Stirn. »Natürlich bist du erwachsen, Schätzchen, das sehe ich doch. Lass deiner Mutter einfach noch ein wenig die Illusion, dass du sie brauchst, Sophie.« Gutmütig zwinkert sie mir zu und sieht mit einem Schlag nicht mehr so streng aus.

Lächelnd drücke ich ihr einen Kuss auf die Wange, der sie wieder versöhnt. »Ich wünsche dir viel Vergnügen, Ma.« Dann erhebe ich mich und begleite sie zum Eingangsbereich. Betont gelangweilt bleibe ich dort stehen und warte, bis sie das Gebäude verlassen hat.

Ein paar Minuten später ist sie auf dem Weg und ich kehre in meinen Wohnbereich zurück. Andrew erwartet mich, zu meinem Leidwesen wieder komplett angezogen. Bekleidet sieht er genauso attraktiv aus wie nackt. Seine dunkelblonden Haare sind extrem kurz geschnitten und bilden oben auf dem Kopf eine waagerechte Fläche. Das verstärkt sein kantiges Aussehen und betont seine Körpergröße zusätzlich.

»Wo waren wir vorhin stehen geblieben?«, komme ich auf unsere intime Beschäftigung zurück, bei der wir gestört wurden.

Er lächelt und greift nach den Verschlüssen seiner Dienstkleidung. »Ich schützte dich gerade mit meinem Körper«, antwortet er und zieht den Stoff über seine breiten Schultern nach hinten, wo das Uniformteil achtlos zu Boden gleitet.

»Um genau zu sein, hast du rhythmischen Ausdauersport mit mir gemacht«, spezifiziere ich seine Antwort und gleite mit meinen Fingerspitzen über seine breite Brust. Sie ist unbehaart und wird von dunkle Brustwarzen gekrönt, die sich unter meiner Berührung zusammenziehen. Er hat die Zeit genutzt, um sich in der Nebeldusche zu reinigen. Sein Duft nach meinem Waschspray verrät ihn.

Andrew ist herrlich durchtrainiert. Seine kräftigen Muskeln zeichnen sich unter der Haut ab. Habe ich ein Glück, dass er mein Wächter ist und sich genetisch nicht als Satisfactor eignet. Sonst müsste ich Termine vereinbaren, um ihn genießen zu können – und die wären auf maximal fünf Einheiten pro Jahr begrenzt. Wer will schon eine solche Einschränkung für geilen Sex mit seinem Traum-XY-Träger haben müssen? Ich jedenfalls nicht. Außerdem sind Satisfactoren ein teures Vergnügen. Sie sind für die Befriedigung ausgebildet und erfüllen selbst ausgefallene Wünsche. Aber warum soll ich Credits ausgeben, wenn ich einen äußerst ansehnlichen XY-Träger in meiner unmittelbaren Nähe habe? Kostenfrei. Als Mitglied des Obersten Rates bekommt meine Mutter den Schutz für sich und ihre Familie von der Gemeinschaft gestellt. Sie wollte nie einen Leibwächter haben, aber für ihre Kinder ist das eine Pflicht.

Andrew beschützt mich schon seit vier Jahren. Er war es auch, der mich mit fünfzehn defloriert hat. Ich glaube, ich habe mich schon bei unserem ersten Kontakt in ihn verliebt. Ziemlich schnell schlich er sich ohne sein Wissen in meine Träume und bald danach war der Entschluss gefasst. Sicherlich war Andrew nicht so geschickt wie ein Satisfactor, aber defloriert ist defloriert. Der von meiner Mutter gebuchte Satisfactor war mehr als erstaunt, dass er bei der gebuchten VIP-Defloration wenig Mühe hatte, sich den Weg zu bahnen. Bei der Erinnerung an sein verwundertes Gesicht seinerzeit muss ich lächeln. Kurz darauf wurde er zum Leiter des Satisfactoriums hier in Glory-Paris berufen und hatte selbst nur noch wenige Einsätze im Jahr. Wahrscheinlich bestand seine Hauptaufgabe gegenüber uns Geberinnen nur noch in der Reproduktion. Ein Satisfactor muss zeugungsfähig sein, sonst macht er keine Karriere.

Ich warte nicht, bis Andrew seine...