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Der Weg zum Fachbuch - Administration und Arbeitstechnik

Daniel Morozzi

 

Verlag vdf Hochschulverlag AG, 2018

ISBN 9783728139184 , 86 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

Geräte

21,99 EUR


 

3Grundsätzliche Überlegungen

Gewisse Betrachtungen wird der Autor vor dem Schreiben ganz selbstverständlich anstellen. Das Thema des Buches und den anvisierten Adressatenkreis wird er frühzeitig festlegen. Zum Buchtyp-Leitfaden, Nachschlagewerk, Lehrbuch etc. –und zum Umfang des Werks wird er sich ebenfalls Gedanken machen. Eventuell hat er auch klare Vorstellungen zur Ausgestaltung und zum Verkaufspreis.

Schon zu Beginn sollte er sich aber auch mit der Administration, etwa mit der Quellenverwaltung, und mit formalen Gesichtspunkten befassen. Die Wahl des Textverarbeitungssystems, des Manuskriptformats, der Schrift etc. beeinflussen nicht nur das Schreiben, sondern auch die weiteren Schritte, etwa die Interaktion mit dem Verlag. Korrekturen sind zu einem späteren Zeitpunkt zwar möglich, aber aufwendiger.

3.1Verzeichnisse – Quellen, Themen, Literatur, Stichworte

Literatur-, Abbildungs-, Stichwortverzeichnis etc. dienen der Orientierung des Lesers und sollten den für ein Fachbuch gültigen Regeln entsprechen. Solche Verzeichnisse sind ein Ergebnis des Schreibens und werden zuweilen erst bei der Fertigstellung des Manuskripts eingefügt.

Andere vom Autor geführte Verzeichnisse dienen nur ihm selbst. Sie sind eine Voraussetzung für ein effizientes Schreiben, indem sie z.B. den Überblick erleichtern. Dazu zählen etwa eine Quellenübersicht oder ein nicht zur Veröffentlichung bestimmtes Glossar. Diese Verzeichnisse werden sinnvollerweise beim Start angelegt und während des Schreibens laufend ergänzt.

Quellen, Quellenübersicht

Unter Quellen werden hier sämtliche Werke verstanden, die der Autor beim Schreiben möglicherweise oder sicher konsultieren wird, zurzeit prüft oder bereits begutachtet hat. Die Quellenübersicht ist demnach eine Zusammenstellung solcher Quellen (vgl. Kap. 4.3); es handelt sich um ein Arbeitsinstrument des Autors. Nur ein Bruchteil der Werke in einer Quellenübersicht wird den Weg in das Literaturverzeichnis finden.

Werke sind in der Quellenverwaltung zum Zeitpunkt aufzunehmen, an dem ihre Prüfung als Quelle erwogen wird, spätestens jedoch, wenn sie zur Prüfung herangezogen werden. Sie verbleiben auch in der Übersicht, wenn sie sich als für das Buchprojekt untauglich erweisen. Damit wird unter anderem vermieden, dass ein Werk, mit dem sich der Autor bereits zu einem früheren Zeitpunkt auseinandergesetzt hat, versehentlich nochmals als mögliche Quelle in Betracht gezogen wird.

Themenliste bzw. Liste der fehlenden Quellen

Fehlen dem Autor Informationen bzw. Quellen zu relevanten Punkten, so werden diese thematischen Lücken in einer Aufstellung zusammengefasst; diese wird im Folgenden als Themenliste bezeichnet (vgl. Kap. 4.2). Die Liste dient als Basis für die Suche nach geeigneten Quellen. Stehen die auszuführenden Tätigkeiten („zu erledigen bis“) im Vordergrund, kann sie auch als Aktivitätenliste angelegt werden (vgl. Kap. 2.2).

Literaturverzeichnis

Mit Literaturverzeichnis ist die Zusammenstellung genutzter Literatur gemeint, die am Ende des Buchs bzw. Manuskripts erscheint. Das Literaturverzeichnis ist einerseits geschuldeter Nachweis der verwendeten Literatur und dient andererseits dem Leser als Wegweiser zu weiteren Informationen. Die Aufführung der Werke im Literaturverzeichnis hat etablierten Regeln zu folgen (z.B. APA, MLA5).

Zuweilen wird im Fach- bzw. Sachbuch zwischen Literaturverzeichnis, Quellenverzeichnis und/oder empfohlene Literatur unterschieden, wobei im Literaturverzeichnis etwa ausschliesslich im eigenen Werk zitierte oder namentlich erwähnte Titel aufgeführt sind (rigide Form). Diese Unterscheidung wird im Folgenden ignoriert, der Begriff Literaturverzeichnis dient für alle möglichen Ausprägungen. Der Begriff Quellenverzeichnis wird im Weiteren nicht mehr verwendet, um Verwechslungen mit dem Begriff Quellenübersicht (siehe oben) zu vermeiden.

Alle Werke des Literaturverzeichnisses sind in der Quellenübersicht registriert. Im Manuskript ist daher nicht zwingend von Beginn weg ein Literaturverzeichnis zu führen. In rigider Form wird es besser erst gegen Fertigstellung des Manuskripts angelegt, da sich Änderungen im Text, etwa das Streichen eines Zitates, unmittelbar auswirken. Sind hingegen im Literaturverzeichnis auch Werke berücksichtigt, die bloss inspirierend wirken, kann es bereits zu Beginn des Schreibens etabliert werden.

Abbildungs-, Stichwort-, Abkürzungsverzeichnis

Die Verwaltung der Abbildungen – Fotos, Zeichnungen, Tabellen etc. – ist von Beginn an sicherzustellen (vgl. Kap. 4.5), unter anderem deshalb, weil bei Verwendung von Abbildungen Dritter entsprechende Rechte vorliegen müssen. Ein Abbildungsverzeichnis, d.h. eine Auflistung aller Abbildungen im Buch, kann indessen durchaus auch erst nach der weitgehenden Fertigstellung des Manuskripts erstellt werden.

Ein Stichwortverzeichnis sollte bei einem Fachbuch nicht fehlen. Im Idealfall werden die Stichworte bereits im Manuskript mit den entsprechenden Werkzeugen (z.B. Word-Indexierung) für eine automatisierte Indexerstellung markiert. Worte, die in ein Stichwortverzeichnis Eingang finden sollen, sind laufend in einem persönlichen Glossar zu notieren (vgl. Kap. 5.3). Im Stichwortverzeichnis des Buches sind während des Schreibens nur zweifelsfreie Einträge – z.B. ein Verweis auf die Seite mit der Begriffsdefinition – vorzunehmen. Ist das Manuskript fertiggestellt, lässt sich viel besser beurteilen, welche Seiten für welche Stichworte zu verzeichnen sind.

Zur Anwendung gelangende Abkürzungen sind ebenfalls laufend zu notieren. Der Autor wird vermutlich eher spät, d.h. in Kenntnis der Nutzungshäufigkeit, entscheiden, ob Abkürzungen im Laufe des Buchs jeweils an relevanter Stelle erklärt, in einem Verzeichnis gelistet oder generell in ganze Worte umgewandelt werden.

3.2Formatwahl, Aufbereitung, Sprache

Verlage arbeiten meist mit einem professionellen Desktop-Publishing-Tool, der Autor mit einem Textverarbeitungsprogramm. Bei der Verwendung eines gängigen Textverarbeitungsprogramms ist die Übertragbarkeit in das vom Verlag genutzte Tool am ehesten gegeben.

Als Basisformat für das Manuskript ist eine Dokumentenvorlage des Textverarbeitungsprogramms zu verwenden. Diese telquel, d.h. ohne individuelle Anpassungen genutzt, gewährleistet am ehesten eine langfristige Stabilität der Manuskriptdatei. Gegen unangenehme Überraschungen ist der Autor dennoch nicht gefeit, gewisse Vorkehrungen zur Datensicherung sind angebracht (vgl. Kap. 4.1). In vorgegebenen Dokumentenvorlagen sind verschiedenen Textelementen (Lauftext, Überschriften, Bildlegenden, Auszeichnungen wie fett oder kursiv etc.) bereits eigene Formatvorlagen zugewiesen. Dies erleichtert die spätere Übernahme in ein Layoutprogramm sowie die Aufbereitung des Inhalts für unterschiedliche Anwendungen (z.B. E-Book-Formate).

Bei der Auswahl der Dokumentenvorlage (bzw. einzelner Formatvorlagen) sind auch ästhetische Kriterien zu berücksichtigen. Das Manuskript wird eines Tages einem Verlag vorgelegt werden, es soll gefallen. Empfehlenswert ist ein ruhiger, klarer Gesamteindruck und eine Gestaltung, die die Aufbereitung durch den Verlag nicht vorwegnimmt bzw. einengt.

Seitenformat, Schrifttyp, Schriftfarbe

Der Autor wird üblicherweise in einem Seitenformat arbeiten, das nicht dem Format des fertigen Buchs entspricht. Eine Anpassung an ein mögliches Buchformat mag sinnvoll sein, z.B. um eine Vorstellung von der tatsächlichen Gesamtseitenzahl zu erhalten. Dabei ist etwa von 2200 Zeichen – ohne Leerzeichen – pro Seite auszugehen.6 Eine Vorwegnahme des Layouts durch den Autor beruht jedoch auf Annahmen bezüglich des Buchformats, der Seitenränder oder des Schrifttyps. Ausserdem bleiben Gestaltungselemente und Silbentrennungen unberücksichtigt.

Der Layouter des Verlags definiert die Textformate von Überschriften, Fliesstextpassagen, Listen und Tabellen. Er wird dabei unterschiedliche Schrifttypen, -grössen und -farben verwenden. Als Autor dieser Gestaltung vorzugreifen, ist nicht zielführend. Lediglich ein Hervorheben – fett, unterstreichen oder farbige Schrift – bestimmter Worte ist sinnvoll. Zur Unterstützung des ruhigen Gesamtbilds beschränke man sich auf eine Variante der Hervorhebung.

Kopf- und Fusszeilen

Die Informationen in den Kopf- und Fusszeilen dienen der Identifikation von Autor und Werk. Typischerweise zeigen sie somit den Namen und/oder die Mailadresse des Autors und den Manuskripttitel. Eine Seitenzahl darf selbstverständlich nicht fehlen, z.B. in der Form „Seite [Seite] von [Total Seiten]“. Eine Kapitelangabe, wie sie in fertigen Werken anzutreffen ist, ist im Arbeitsdokument nicht notwendig.

Ohne anderweitige Vereinbarungen, z.B. mit einem Verlag, liegt das Copyright für das Manuskript beim Autor. Er kann dies – etwa in der Form „© [Vorname, Name, Ort]“ – ebenfalls in der Kopf- oder Fusszeile festhalten.

Fliesstext

Beim Fliesstext7 ist ein Zeilenabstand zu wählen, der angenehm zu lesen ist, etwa der Zeilenabstand „Einfach“. Ein Zeilenabstand, der handschriftliche Notizen berücksichtigt, ist kaum zeitgemäss. Der Lektor wird das elektronisch eingesandte Manuskript möglicherweise nicht ausdrucken, sondern bei der ersten Durchsicht Notizen auf einem separaten Papier vornehmen; später wird er im Regelfall das Manuskript direkt am Bildschirm bearbeiten. Verlangt ein Verlag das Manuskript jedoch explizit in Papierform, sollte der Zeilenabstand vor dem Ausdrucken erhöht, also z.B. auf 1 ½ geändert werden.

Worttrennungen zur Optimierung des Schriftbilds sind erst in der Schlussphase...