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Kompetenzen für die globale Wirtschaft - Begriffe - Erwartungen - Entwicklungsansätze

Anke Bahl

 

Verlag wbv Media, 2009

ISBN 9783763944316 , 226 Seiten

Format PDF, OL

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6. Resümee (Seite 35)

Wie dieser Überblick zeigt, ist Mertens’ Appell, dass sich berufliches Handeln nicht alleine aus (in einem engeren Sinne verstandenen) fachlichen Kompetenzen nährt und Konzepte entwickelt, Qualifikationen vermittelt werden müssen, die den Menschen anpassungsfähiger an den Wandel machen, von ungebrochener Aktualität. Die Globalisierung hat die Problematik inzwischen noch maßgeblich um Anforderungen im sozial-kommunikativen Bereich erweitert. Diese spielten für Mertens’ Systematik der Schlüsselqualifikationen interessanterweise keinerlei Rolle, obschon er auf die Problematik der „Mobilität“ der Arbeitskräfte mehrfach eingeht. Entsprechende Anforderungen begnügen sich bei ihm curricular-kanonisch in „Grundzügen des Englischen“ und „Grundwissen über fremde Kulturen“.
Die Idee und der Begriff der Schlüsselqualifikation hat sich sowohl bildungstheoretisch als auch gesellschaftspolitisch als äußerst schillernd und attraktiv erwiesen, dabei ständig neue Bedeutungsfacetten an sich gezogen und zu einer Vielzahl von Entwürfen auf nationaler und internationaler Ebene geführt – mit teilweise diffusem Ergebnis. So werden schon bei Mertens allgemeine kognitive Funktionen, genetisch verankerte Fähigkeiten als auch erlernbare Kenntnisse und Fertigkeiten nebeneinander aufgeführt.
Die Entwicklung des Konzepts ist ein Spiegel für die Strukturveränderungen unseres Beschäftigungssystems in Richtung Flexibilität – mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten, wie der Entkopplung von Qualifikation und Berufstätigkeit wie auch von Identität und Arbeitslosigkeit. Die Verlagerung des Akzents von der formal zertifizierten Qualifikation auf die individuell in den verschiedensten Lebensbereichen entwickelte Kompetenz nimmt den Einzelnen anders und tiefgreifender in die Pflicht, für seine „Employability“ persönlich Sorge zu tragen. Zugleich wird durch die (Über-)Betonung der „Soft Skills“ der Eindruck erweckt, mit diesen ließen sich alle Umbrüche irgendwie bewältigen. Entsprechend gibt es kritische Stimmen, die davor warnen, „die Folgen sozialer Differenzierungsvorgänge und gesellschaftlicher Desintegrationsprozesse ... durch pädagogische Kompetenzkonzepte“ heilen zu wollen: „Erneuerte gesellschaftliche Integration erzeugt durch die Kraft umfassender sozialer Kompetenzen der Handelnden lautet die heimliche Botschaft!“ (DEWE 2005, S. 3). Gar von der „Erosion des Sozialen“ im Zusammenhang mit der Propagierung von Schlüsselkompetenzen spricht Anja Heikkinen (HEIKKINEN 2004).