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Götter der Nacht - Die Magier 3 - Roman

Pierre Grimbert

 

Verlag Heyne, 2009

ISBN 9783641026325 , 384 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR


 

ERSTES BUCH DAS ALTE LAND

Die Tür der Kaschemme sprang auf und fegte Regen, Wind und zwei seltsame Gestalten herein. Worja Stehtrinker war seit fünfunddreißig Jahren Gastwirt, und seit über zehn Jahren führte er nun schon eine Schänke in Trois-Rives an der Mündung der Rochane. Er hatte also genug Erfahrung, um auf den ersten Blick zwei Dinge zu erkennen: Die Neuankömmlinge kamen nicht aus Romin, und sie würden ganz sicher nichts bestellen. Mit einem Blick unter den Tresen vergewisserte er sich, dass sein Dolch in Reichweite lag.

Der größere der beiden war eindeutig Arkarier, obwohl er eine dunklere Haut hatte als seine Landsleute. Aber seine Hautfarbe war Worja so egal wie der pelzige Hintern eines Margolins. Er sah nur die Größe dieses Mannes, der zottelig war wie ein Bär und mindestens doppelt so stark wirkte. Obendrein trug der Riese einen Streitkolben. Der andere ließ sich nicht so leicht einschätzen: Er mochte Lorelier oder Kaulaner sein. Worja registrierte vor allem das Rapier, das ihm am Gürtel hing, die offenen Wunden der beiden Männer und ihre grimmigen Mienen, die nichts Gutes verhießen.

Als die Unbekannten auf ihn zusteuerten, warf der Wirt einen hilfesuchenden Blick in die Runde. Doch seine fünf Gäste versenkten sich angestrengt in den Inhalt ihrer Becher. In Romin war man Fremden nicht eben freundlich gesinnt - vor allem nicht, wenn sie bewaffnet waren und finstere Gesichter machten.

»Wir suchen einen Heiler«, verkündete der Lorelier mit matter Stimme. »Man sagte uns, Ihr könntet uns helfen.« Worja verwünschte den Witzbold, der ihm diese Fremden auf den Hals geschickt hatte. Bestimmt war es ein Presdanier gewesen. Phrias sollte sie holen, diese Presdanier! »Das war gelogen, meine Herren. In ganz Trois-Rives gibt es niemanden, der würdig wäre, als Heiler bezeichnet zu werden. Ich fürchte, Euch bleibt nichts übrig, als nach Mestebien zu reiten.«

Der Lorelier übersetzte seinem Begleiter die Worte des Wirts, worauf der Arkarier die Augen aufriss und den Kopf schüttelte. Die Auskunft schien ihnen nicht zu gefallen. Das hätte sich Worja denken können.

»Dazu fehlt uns leider die Zeit«, sagte der Lorelier. »Zu wem bringt Ihr hier in Trois-Rives Eure Verletzten? Es muss in dieser Stadt doch irgendjemanden geben, der sich um Kranke kümmern kann! Muss ich Euch den Namen etwa mit klingender Münze bezahlen?«