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Ein Grund für Bildung?! - Konzepte, Forschungsergebnisse, Praxisbeispiele

Johanna Schneider, Karsten Schneider, Annegret Ernst

 

Verlag wbv Media, 1949

ISBN 9783763948048 , 360 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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Ottos Mops hopst – Theaterpädagogische Zugänge zum Lernen in Kursen zur Alphabetisierung und Grundbildung (S. 221-222)

Claudia Göbel

1 Theaterpädagogische Übungen im Unterricht

Theaterpädagogische Übungen in Alphabetisierungskursen einzubauen erfordert viel Geschick und setzt ein hohes Maß an Vertrauen voraus. Die Teilnehmer sind oft verunsichert, schämen sich schnell für ihre „Unfähigkeit“ und haben Angst, etwas falsch zu machen. Es ist wichtig, die Teilnehmer immer wieder zu bestätigen und sie nicht nur agieren zu lassen, sondern sie immer wieder zum genauen Beobachten und Rückmelden zu animieren.

Das genaue Zuschauen schärft die Wahrnehmung, die Teilnehmenden erfassen die Vielschichtigkeit einer Bewegung oder einer Szene und erhalten gleichzeitig ein Gefühl für die Außenwirkung ihres Tuns. In den Rückmeldungen zu dem Beobachteten üben und verfeinern sie zudem ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Sie werden angehalten, auf die Frage „Was hast du gesehen?“ eine nicht wertende, möglichst präzise Antwort zu geben. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern nur ihre Beobachtung.

Diese Form der Rückmeldung wertschätzt nicht nur die Handelnden, da sie mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit wahrgenommen werden, sondern gibt auch den Sprechenden ein Gefühl der Kompetenz – alle werden in dieser Form der Rückmeldung zu „Experten“ und „Expertinnen“. So können theaterpädagogische Übungen den Unterricht sinnvoll ergänzen und bereichern.

2 Aus Übungen werden Szenen – Theaterpädagogische Projekte

Eine noch nachhaltigere Wirkung erreicht man mit der Arbeit an einem Projekt, und zwar vor allem deshalb, weil ein Projekt als Ziel eine Präsentation beinhaltet. Die Präsentation hat den Vorteil, dass sich hinter dem Ziel des künstlerischen „Produktes“ Dutzende von pädagogischen Zielen, wie Kooperation, Konzentration, Stärkung des Selbstvertrauens, Sprachkompetenz, Lesekompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung, Verantwortung, Respekt, Toleranz und vieles mehr, verbergen.

Viele dieser Ziele werden unbewusst durchaus wahrgenommen (auch von den Teilnehmern) und erreicht, allerdings ohne den üblichen Leistungsdruck. Die Arbeit an einem Theaterprojekt ist also eine ganzheitliche, handlungsorientierte Lernmethode, die mehrere Kompetenzbereiche gleichzeitig abdeckt. Es ist wichtig, mit dem Erlernten nach außen zu gehen.

Die Präsentation stärkt das Selbstwertgefühl und die Verantwortung der Teilnehmenden für sich und die Gruppe in einer Art und Weise, wie dies mit Worten allein niemals zu erreichen ist. Diese positive Erfahrung führt zu einer tiefen Erkenntnis. Die Anerkennung von außen ist ein Ansporn, sich ernst zu nehmen und weiter an sich zu arbeiten.