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Erstversorgung von Traumapatienten

Nadja Sigrist, David Spreng

 

Verlag Schlütersche, 2011

ISBN 9783842683266 , 128 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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42,99 EUR

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5 Evaluation und Stabilisation des Abdomens (S. 68-69)

Nadja Sigrist Flowchart zu diesem Kapitel siehe Seite 119 Abdominaltraumata können sowohl stumpf als auch perforierend erfolgen, wobei Ersteres häufiger auftritt. Während perforierende Abdominaltraumata in der Regel einfach zu erkennen sind, bedingt die Identifizierung eines stumpfen Abdominaltraumas eine sorgfältige und gründliche Evaluation des Abdomens. Mit Ausnahme des massiven Hämoabdomens sind abdominale Traumata in der Regel nicht lebensbedrohlich.

Da ein abdominales Trauma häufig mit einer Perfusionsstörung (Schock) assoziert ist, ist die Evaluation des Abdomens nach der initialen Kreislaufstabilisation wichtig, um mögliche Ursachen des Schockgeschehens zu eruieren und zu beheben. In diesem Kapitel wird zwischen stumpfem und perforierendem Abdominaltrauma unterschieden, da bei beiden Formen spezifische Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen. Die beiden Formen abdominaler Traumata können gleichzeitig auftreten, und da ein perforierendes Abdominaltrauma gerade bei langhaarigen Hunden nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist, empfiehlt sich die systematische Evaluation des Abdomens bei allen Traumapatienten.

5.1 Stumpfes Abdominaltrauma

Ein stumpfes Abdominaltrauma muss bei allen Patienten mit einer Traumaanamnese in Betracht gezogen werden. Die Inzidenz abdominaler Verletzungen nach stumpfem Trauma ist beim Tier allerdings nicht bekannt. Ursachen eines stumpfen Abdominaltraumas sind Autounfälle, Stürze und Schläge. Ein oder mehrere intraabdominale Organe können betroffen sein, am häufigsten Milz und Leber aufgrund ihrer Größe und Beschaffen heit, gefolgt von Verletzungen der Harnwege. Je nach Art der Verletzung und betroffenem Organ präsentiert sich ein abdominales Trauma anders.

Die Traumatisierung gut durchbluteter Organe – wie Leber, Milz und Niere – kann wie Verletzungen abdominaler Gefäße zu einem lebensbedrohlichen Hämoabdomen führen, was sich in den klinischen Symptomen eines hypovolämischen Schock äußern kann und eine notfallmäßige Evaluation und Stabilisation erfordert. Hämatome auf diesen Organen werden hingegen aufgrund der fehlenden oder untypischen klinischen Symptome selten diagnostiziert und auch kleine Blutungen verlaufen häufig klinisch unauffällig. Verletzungen von Magen, Darm, Pankreas und Gallengängen führen zu schwerwiegenden Infektionen und Peritonitiden, klinische Symptome sind hier erst nach Stunden bis Tagen zu sehen. Die Schwierigkeit der Behandlung eines stumpfen abdominalen Traumas besteht primär in der Erkennung von äußerlich nicht sichtbaren Verletzungen und bedingt die systematische Untersuchung des Abdomens bei jedem Traumapatienten.

5.1.1 Klinik


Bei Patienten mit abdominalen Verletzungen sind die Symptome eines akuten Abdomens zu erwarten. Eine unauffällige klinische Untersuchung schließt eine traumatische abdominale Veränderung aber nicht aus. Klinische Zeichen von abdominalen Schmerzen, wie eine aufgezogene und bei Palpation angespannte Bauchdecke, sind die Kardinalsymptome eines traumatischen akuten Abdomens. Eventuell können Organveränderungen, wie Hämatome oder ein Ballottement, palpiert werden, häufig sind die abdominalen Veränderungen aber aufgrund des angespannten Abdomens nicht tastbar.