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Der große Tepperwein - Perlen der Weisheit -

Kurt Tepperwein

 

Verlag Arkana, 2009

ISBN 9783641025458 , 448 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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8,99 EUR


 

Die erste Perle: Sinn
Was wär’ ein Gott, der nur von außen stieße,
Im Kreis das All am Finger laufen ließe!
Ihm ziemt’s, die Welt im Innern zu bewegen,
Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen,
So daß, was in Ihm lebt und webt und ist,
Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.
Johann Wolfgang von Goethe

Was ist der Sinn meines Lebens?


Jeder Mensch stellt sich früher oder später die Frage nach dem Sinn. »Warum bin ich überhaupt da?« Besonders vor dem Hintergrund eines rapiden Wertewandels bzw. -verlusts vermissen viele eine deutliche Antwort auf Fragen wie die folgenden:
- Warum tue ich das, was ich derzeit tue?
- Was will ich damit erreichen?
- Wer bin ich, was will ich vom Leben und wie kann ich meine Ziele erreichen?
- Was ist der Sinn meines Lebens?
Es gibt nach meiner Auffassung einen auf die Ewigkeit bezogenen Sinn des Lebens und einen temporären. Der ewige Sinn des Lebens besteht in der Einswerdung mit der »einen Kraft«, die wir »Gott«, »Urkraft«, »höheres Wesen« oder wie auch immer nennen. Auf dem Weg dorthin erleben wir den individuellen und temporären Sinn, der sich immer wieder anders ausdrückt und der stets mit unserer jeweiligen Lebensaufgabe zu tun hat.
Sinnforscher wie der Psychologe Viktor E. Frankl, der das KZ überlebt hatte, betonten immer wieder, wie wichtig es ist, sich an einem Lebenssinn zu orientieren. Sinn gibt uns Rückhalt und Kraft auch in schwierigen Situationen. In angenehmen Lebenslagen sorgt er dafür, dass wir nicht übermütig werden. Um es mit dem geflügelten Wort von Friedrich Nietzsche zu sagen, das auch Frankl gern zitierte: »Wer ein Warum zu leben hat, erträgt auch jedes Wie.«
Der Lebenssinn ist es also, der uns durch die Hochs und Tiefs des Daseins trägt. Er macht uns unabhängig von Launen, Emotionalitäten, Erfolgen und Misserfolgen. Der Sinn des Lebens hängt nicht nur unmittelbar mit unserer Haltung zusammen, mit der wir uns im irdischen Dasein bewegen, er ist zugleich unser Halt im Leben.
Auch wenn wir aus Sicht des Ewigen alle den gleichen Sinn haben, die Einswerdung, so sind unsere Pfade dorthin doch unterschiedlich. Wir können uns den ewigen Sinn wie einen Berg vorstellen, zu dessen Spitze verschiedene Wege führen. Möglicherweise gibt es deshalb so viele Lehren, Meister, Religionen, spirituelle Pfade, damit jeder dort abgeholt werden kann, wo er gerade steht, und den Weg gehen kann, der für ihn der bestmögliche ist.
Die spirituellen Lehrer und Lehren sind wie Bergführer und können uns so weit mitnehmen, wie sie selbst bereits den Berg erstiegen haben. Wenn sich zwei Führer begegnen, die den Gipfel kennen, sollten sie nicht über die unterschiedlichen Wege streiten. Denn sie wissen, dass man den Weg in der Regel sowohl von Süden wie auch von Norden aus angehen kann. Wie gesagt: Stets müssen sie uns dort abholen, wo wir stehen.
Übung: Über den Sinn nachdenken
Halten Sie einen Moment inne und meditieren Sie über folgende Fragen: Wie geht es Ihnen, wenn Sie dies lesen? In welcher Form haben Sie sich bereits mit dem Sinn Ihres Lebens auseinandergesetzt? Erleben Sie, dass der eingeschlagene Weg Sie wirklich zum erwünschten Ziel führt? Blicken Sie auch einmal zurück und fragen Sie sich, in welchen Lebensbereichen Sie bereits Sinn und Erfüllung erfahren haben. Und was ist noch unerfüllt und möchte durch Sie verwirklicht werden?
 
Lassen Sie Ihre dabei gewonnenen Erkenntnisse einfach auf sich wirken.
Unser Platz in der Welt ist Ausdruck unserer Persönlichkeit. Wir sollten diese gut strukturieren und ausprägen, da wir nur so unseren Platz auch einnehmen können. Wenn unsere Konturen verschwimmen, laufen wir Gefahr, »wie Windbeutel« und folglich vom Schicksal »gebeutelt« zu werden. Indem wir Konturen entwickeln und Position beziehen, bekommen wir Boden unter den Füßen. Viele scheinbar spirituelle Menschen meinen, sie bräuchten »keine Persönlichkeit mehr«, da sie ja auf dem geistigen Wege seien. Doch auch unsere Persönlichkeit gehört zu unserem geistigen Weg. Sinnvoll ist es, sie zu ehren, denn nur so können wir über sie hinausgehen. Die Kontur unserer Persönlichkeit und unser Standpunkt haben ihre ganz bestimmte Funktion in der Welt und natürlich auch im Kosmos.
Das Wort »Kosmos« stammt aus dem Griechischen und bedeutet »Ordnung«. Wir wissen, dass das gesamte Weltall eine einzige Ordnung darstellt. Es ist also kein blinder Zufall, dass wir in ein ganz bestimmtes Land, eine ganz bestimmte Familie, in ganz bestimmte Umstände hineingeboren worden sind, sondern es steckt ein tiefer Sinn dahinter, dem wir auf die Spur kommen können. Aus unseren Umständen erkennen wir die Resonanz, in der wir leben, und die Aufgaben, die sich unsere Seele für diese Inkarnation vorgenommen hat. Jeder Mensch ist mit einer ganz bestimmten Ausrichtung in die Welt gekommen.

Die Bilanz meines Lebens


Was ist, das ist. Alles, was ich brauche, ist schon da.
Woher weiß ich, dass ich nicht brauche, was
ich zu brauchen glaube? – Ich habe es nicht.
Folglich ist alles, was ich brauche, immer vorhanden.
Byron Katie
 
Irgendwann im Leben, spätestens an seinem Ende, haben wir das Bedürfnis, eine Bilanz unseres Lebens zu ziehen. Sinnvoll ist es, dies so frühzeitig zu tun, dass Sie gegebenenfalls noch etwas ändern können, am besten täglich …
 
Eine Möglichkeit, Bilanz zu ziehen, ist es, das »Buch Ihres Lebens« zu schreiben. Jeder Mensch trägt in seinem Inneren ein solches »Werk«. Man kann es auch mit der »Akasha-Chronik« vergleichen. Darunter verstanden die Theosophen ein Astralgedächtnis, in dem alle Ereignisse, Gedanken und Gefühle seit Anbeginn der Welt bewahrt sind. Dies gilt für Reiche und Arme, Angesehene und Verstoßene, Gesunde und Kranke – einfach für alle. Und letztlich ist jede Lebensgeschichte wertvoll.
Überlegen Sie doch einmal, was für eine »Story« Ihr Partner, Ihr Vater, Ihre Mutter, Ihr Bruder schreiben würde – und welche ein Mensch, der am Rande der (Leistungs)gesellschaft lebt? Angenommen, Sie leben in ausgewogenen wirtschaftlichen Verhältnissen: Haben Sie beispielsweise schon einmal Ihr Herz für einen Bettler oder Sozialhilfe- bzw. Hartz-IV-Empfänger geöffnet, in sein Gesicht, in seine Augen geblickt? Was wäre, wenn Sie an seiner Stelle säßen? Wie könnte Ihre Lebensgeschichte ausschauen?
Übung: Bilanz ziehen
Versuchen Sie so gut wie möglich, die nachfolgenden Fragen schriftlich zu beantworten. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit:
• Warum bin ich?
• Warum bin ich so, wie ich bin?
• Warum bin ich hier?
• Was ist meine Aufgabe und wie erfülle ich sie?
• Worin liegt meine Berufung?
• Weshalb lebe ich in diesen Umständen?
• Warum sind sie nicht optimal?
• Wie kann ich sie stimmig verändern?
• Was will ich im Leben erreichen? Und warum?
• Was soll aus meinem Leben eliminiert werden?
• Was fehlt mir noch? Warum?
• Welche Wünsche habe ich und wie kann ich sie erfüllen?
• Welche Absichten habe ich und welche Aussichten?
• Was habe ich bisher dafür getan?
• Was zu tun bin ich jetzt bereit?
• Was hat Priorität?
• Wer/was spielt die Hauptrolle in meinem Leben? Erfolg? Anerkennung? Besitz? Liebe?
• Was ist mein eigentlicher Lebenssinn?
• Wann will ich ihn verwirklichen?
• Bin ich bereit, jetzt damit zu beginnen?
• Bin ich bereit, jetzt mein Leben zu verändern?
• Was ist mein Ziel, mein Weg? Welche Schritte muss ich gehen, welche Hindernisse und Möglichkeiten habe ich?
• Was sollte ich tun, um am Ende meines Lebens sagen zu können: »Ich habe wirklich gelebt«?
• Was habe ich im Leben zu erreichen versucht?
• Was waren meine Konsequenzen daraus?
• Wie habe ich versucht, es zu erreichen?
• Und was habe ich bis heute nicht erreicht?
Beim Schreiben spüren Sie schon intuitiv, in welcher Richtung Sie gegebenenfalls umdenken oder eine Veränderung herbeiführen müssen.
Wenn Sie den Mut dazu haben und wenn der Betreffende einverstanden ist, dann setzen Sie sich doch mal neben einen solchen Menschen und erübrigen Sie für das Zusammensein eine Stunde Zeit. In wenigen Minuten werden Sie in aller Regel
- für Ihr Gegenüber der wichtigste Mensch sein,
- voll gefordert sein,
- ein neues Wertegebilde erfahren und vielleicht für sich aufbauen,
- vergessen, was Sie sonst oft so unnötig belastet,
- wahrnehmen können, welche Widerstände Sie...