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Lust Extrem - 35 bedingungslose Kurzgeschichten

Linda Freese, Seymour C. Tempest, Faye Kristen, Miriam Eister, Diane Bertini, Andy Richter, Ulla Jac

 

Verlag CARL STEPHENSON, 2009

ISBN 9783798603677 , 432 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

4,99 EUR


 

Darkzone


Seymour C. Tempest

Larissa stand auf verboten scharfen und prickelnden Analsex. Sie war geradezu süchtig nach diesen ganz speziellen Gefühlen, die nur ein erigierter Penis in ihr hervorrufen konnte, der ihren Po mit kräftigen Stößen penetrierte. Am besten im Sekundentakt und ausdauernd und so fest, dass es keinen Zweifel daran geben konnte, ob es ihrem Sexpartner ebenso viel Spaß und Lust bereitete wie ihr selbst. Wenn Larissa dabei das Gefühl hatte, dass sich die Erektion zwischen ihren Hinterbacken noch vergrößerte, noch härter und massiver wurde, dann war der sichere Orgasmus vorprogrammiert. (Und Larissa erlebte anale Orgasmen, von deren Existenz sie noch vor drei Jahren nie etwas geahnt hätte!)

Andererseits gab es für sie keinen größeren Abturner, als einen Typen in ihre intimste Körperöffnung eindringen zu lassen, der sich dann sozusagen als „Rohrkrepierer“ entpuppte. wenn ihr Sexpartner sich zu vorsichtig in ihr bewegte, weil er sich womöglich vor dieser besonderen Spielart der erotischen Lüste irgendwie ekelte, oder noch schlimmer: wenn sein bestes Stück in sie eindrang, dann aber plötzlich an Straffheit und Härte verlor, sodass sie ihn kaum noch in sich spürte … das war für Larissa nicht nur eine sexuelle Frustration, sondern fast genauso schlimm, als hätte sie eine Ohrfeige einstecken müssen. Ihr Selbstverständnis als sexy und tabulose Verführerin, die außerdem mit aufregenden Kurven, endlos langen Beinen, einer wilden dunklen Haarmähne, einem sensationellen Knackarsch und einem bildhübschen Gesicht gesegnet war, hing maßgeblich davon ab, ob es ihr wirklich gelang, ihren Partner so richtig in Fahrt zu bringen. Wenn – was selten, aber dennoch manchmal vorkam – ihre sexuellen Verführungskünste versagten, war Larissa jedes Mal tagelang geknickt und versackte in düsteren Überlegungen und Selbstzweifeln. Meist verging ihr die Lust auf erotische Abenteuer dann für eine Weile. Wenn überhaupt, schnappte sie sich ihren Vibrator und ergab sich ihren analen Sehnsüchten.

Aber so praktisch diese batteriebetriebene Erfindung auch sein mochte, sie war kein adäquater Ersatz für echten Sex. Um ganz ehrlich zu sein, Larissa fand, dass ihr Lieblingsspielzeug nicht mal annähernd mit einem realen Penis zu vergleichen war. Letzten Endes kam es in puncto Lust für sie eben nicht nur auf eine erigierte Männlichkeit an, die sie von innen massierte und ihre Nervenenden nach allen Regeln der Kunst stimulierte. Larissa brauchte mehr, brauchte das Gefühl nackter Haut auf ihrem ebenso nackten Körper. Die Hände, die sich durch ihre Haare wühlten, sie liebkosten oder ihr auch dann und wann klatschende Hiebe auf ihren Hintern versetzten. Das Keuchen und Stöhnen eines Mannes, der am Sex mindestens genauso große Lust hatte wie sie selbst. Den heißen Atem im Nacken, kurz bevor er ihr die Zähne dort hineingrub. Und nicht zuletzt auch die schaukelnden Juwelen eines lebensechten Liebhabers, die immer und immer wieder rhythmisch gegen sie prallten.

Insbesondere stand Larissa darauf, wenn sie sich vor den Mann kniete, ihm ihren aufregenden Arsch entgegenreckte und die Schenkel dabei weit auseinanderspreizte. In dieser Position anal genommen zu werden, garantierte ihr zusätzliche Erregungsschauer durch die prallen Hoden, die durch die Bewegung mit voller Wucht gegen sie geschleudert wurden und dabei ihre Labien reizten.

Sie war sich darüber im Klaren, dass der Löwenanteil der sexuellen Erregung im Kopf ablief. Trotzdem schadete es nicht, wenn auch physische Reize, wie Berührungen, Laute und Gerüche, mit im Spiel waren. (Gerade ein geschmackvoll ausgewähltes Männerparfum bedeutete für Larissa einen gewissen Schlüsselreiz, der sie vielleicht nicht direkt „willig“ machte, der aber durchaus anregend und förderlich wirken konnte. – Die besondere Note und die Mischung waren es, wie immer, die unterm Strich entscheidend waren. Trug jemand das falsche Parfum oder After Shave … suchte Larissa so schnell wie möglich das Weite.)

Und wenn schließlich auch ihr Partner zum Höhepunkt kam, tief zwischen ihren durchtrainierten, glatten Sitzkissen, und zuckend und stöhnend all seine weißflüssige Lust in sie ergoss, verstärkte das Larissas Lustempfinden dermaßen, dass sie direkt an den Rand eines zweiten Orgasmus getrieben wurde. Was sie besonders liebte, war die pikante „Creampie“-Variante, bei der die Frau regelrecht in eine „Cremetorte“ verwandelt wurde – und ganz besonders turnte es Larissa an, wenn die cremige „Sahnefüllung“ nach und nach zwischen den beiden Hälften ihres femininen Hinterteils wieder hervorquoll und sich warm und feucht über Pobacken und Oberschenkeln ausbreitete …

Dies allerdings war eine ausgefallene Spielart, die nicht alle Menschen bevorzugten. Mehr als einmal hatte sich Larissa anhören müssen, ob sie eigentlich pervers veranlagt sei? Und als sie bei einer anderen Gelegenheit den Verursacher der hervorquellenden „Sahnefüllung“ aufgefordert hatte, er möge diese jetzt bitte von ihr ablecken, hatte der Typ ihr nur einen Vogel gezeigt, sich schleunigst angezogen und sich nie wieder bei ihr blicken lassen.

Kurz gesagt, Larissa hatte ihre Erfahrungen gesammelt und für sich beschlossen, dass es so nicht ständig weitergehen konnte. Sie wünschte sich endlich einen Partner, der wirklich bereit war ernsthaft auf ihre sexuellen Wünsche einzugehen. Einen Partner, der dabei keinen Unterschied machte, ob Larissas Bedürfnisse nun den gesellschaftlichen Normen entsprachen oder eher als bizarr, ausgefallen oder gar als pervers bezeichnet wurden. Aber – und damit begann Larissas Problem – woher so einen Partner nehmen?

„Probleme sind schließlich da, um gelöst zu werden. Findest du nicht?“

Patrizia lächelte ihr Gegenüber auf eine Weise an, die mehr als nur reizend war.

Behutsam strich sie Larissa jetzt eine Haarsträhne aus dem Gesicht und reichte ihr ein weiteres Sektglas. Jede der beiden Schönheiten war das, was die anderen Partygäste insgeheim als „Vollweib“ oder auch als „rassig“ bezeichneten. Die Anwesenheit einer allein genügte schon, um bei den meisten der anwesenden Herren einen merklichen Temperaturanstieg im Schritt auszulösen. Die beiden Luxusgeschöpfe nebeneinander zu sehen, sich zuprostend, lächelnd, in ein entspanntes Gespräch vertieft … das war mehr, als der Durchschnittsmann verkraften konnte.

Patrizia war eine rotblonde Naturschönheit. Ihre voluminösen Brüste sprengten beinahe das weit ausgeschnittene Dekolleté. Und auch der übrige Body, der sich nahtlos unter dem sündhaft teuren Abendkleid abzeichnete (vor allen Dingen Patrizias „Darkzone“, ihre gewölbten Pobacken, die sinnlich auf und ab hüpften, wann immer sie sich mit Eleganz durch den Raum bewegte), gab ein erotisches und überaus sinnliches Versprechen ab.

Larissa, mit ihrem kastanienfarbenen Haar und dem Aussehen eines millionenschweren Topmodels, stand ihrer Bekanntschaft in puncto Sinnlichkeit und Erotik zwar in Nichts nach – aber sie konnte die wachsende Erregung nicht verbergen, mit der sie Patrizia musterte.

Mehr als einmal ertappte sie sich bei dem Gedanken sich zu fragen, ob der rotblonde Vamp unter seinem Kleid wirklich nichts als samtige nackte Haut verbarg? Es war nicht die geringste Spur eines Tangas oder BHs unter dem Stoff zu sehen … dafür zeichneten sich Patrizias spitze Brustwarzen umso deutlicher ab. Larissa musste sich geradezu zwingen, nicht ständig auf diese Wahnsinnsnippel zu starren, die scheinbar jeden Augenblick den dünnen Kleiderstoff durchbohren würden, der die erregende, feminine Gestalt Patrizias umfloss.

Eher lustlos war Larissa an diesem Abend der Einladung eines Geschäftspartners zu dieser Party gefolgt und hatte schnell Freundschaft mit der sympathischen Frau geschlossen, die sich ihr als Patrizia vorstellte. Nach anfänglichem Smalltalk über dies und das waren sie irgendwann unbewusst beim Thema Männer und Beziehungen gelandet. Natürlich hatte Larissa kein Sterbenswörtchen über scharfen, dreckigen Analverkehr und ihre sexuellen Vorlieben gesagt, die sich vor allen Dingen auf Larissas „Darkzone“, ihre „dunkle Zone“ bezogen! Trotzdem war Patrizia recht schnell klar geworden, dass Larissa einige herbe Enttäuschungen hinter sich hatte und sich nach einer Beziehung sehnte, die sie in jeder Hinsicht erfüllte. Und darauf wiederum hatte Patrizia recht schnell eine Antwort parat gehabt. Eine Antwort allerdings, die im ersten Moment einigermaßen schockierend auf Larissa wirkte.

„Meinst du das ernst?“, hatte Larissa ungläubig nachgehakt.

„Aber natürlich“, erwiderte Patrizia. „Es ist nun mal von Natur aus so. Männer und Frauen sind im Grunde natürliche Feinde und Rivalen. Wie soll ein Mann also jemals eine Frau wirklich verstehen können? Wie könnte er ihr jemals das geben, was sie wirklich braucht?“

„Und deswegen soll ich es mit einer Frau ausprobieren?“

„Hast du es denn schon einmal getan?“

„Was?“ Larissa verspürte mit einem Mal ein eigenartiges Kribbeln im Bauch und blickte Patrizia mit großen Augen an.

„Na, mit einer Frau … du weißt schon!“

„Du meinst … Sex?“

Patrizia lachte kieksend und schüttelte den Kopf. Ihre gewaltigen Brüste wippten dabei auf und ab und Larissa war regelrecht gezwungen auf diese verlockenden Nippel zu starren, die sich ihr auffordernd entgegenstreckten …

„Nein, ja …“, sagte Patrizia. „Sex gehört natürlich irgendwie auch dazu. Aber ich meinte eher, ob du jemals eine ernsthafte Beziehung mit einer Frau geführt hast?“

Larissa verschlugen diese offenen Worte die Sprache. Das war …

Hoffentlich belauschte...