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Im Stammland von Raute und Panther - Geschichte der Regierung von Niederbayern

Annemarie Liebler

 

Verlag Herbert Utz Verlag , 2008

ISBN 9783831608362 , 241 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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17,99 EUR

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Einleitung (Seite 11)

Frühe Spuren einer Regierung in Landshut und zum dreistufigen Verwaltungsaufbau lassen sich im Viztum und im Rentmeister der Herzöge erkennen, die als Stellvertreter und Steuereinnehmer den Städten und Gemeinden gegenüber auftraten: Schon 1204, im Jahr der Gründung der Stadt Landshut, ist in einer Urkunde aus dem Kloster Attel bei Wasserburg am Inn von einem dominus Ulricus vicedominus ducis Bawarie zu lesen. Doch von einer „Regierung“ im heutigen Sinne kann man erst mit der Konstitution des Bayerischen Königreichs vom 1. Mai 1808 sprechen. Diese niederbayerische Regierung erlebte ihre erste Phase in Passau von 1808 bis 1838. Es ging auf Napoleons Plan zurück, Passau als Bollwerk gegen den Kaiser in Wien zu installieren, und auf den damals führenden Staatsmann in Bayern, Montgelas, die moderne französische Staatsverwaltung zum Vorbild zu nehmen und die Kreise nach Flüssen zu benennen. Im so genannten „Unterdonaukreis“ bestand Passau als Regierungssitz, während andere Teile des heutigen Niederbayern zum Isarkreis mit Regierungssitz in München kamen, zum Regenkreis oder zum Salzachkreis. Eine Neugliederung folgte bereits 1810 und erneut 1817.

1838 stellte der mit hohem Geschichts- und Nationalbewusstsein ausgestattete König Ludwig I. die alten historischen Bezüge wieder her indem er aus den Gebieten des alten Herzogtums den Kreis Niederbayern mit Landshut als Regierungssitz machte. In den folgenden Jahrzehnten war die Regierung neben den herkömmlichen Verwaltungsaufgaben insbesondere mit der Förderung von Landwirtschaft, Industrie und Infrastruktur befasst. Die Regierungs präsidenten dieser Zeit, alle mit einer hervorragenden juristischen Ausbildung, waren Adelige oder wurden in den Adelsstand erhoben.

Diese Praxis nahm ein Ende mit dem Zusammenbruch der Monarchie am Ende des Ersten Weltkrieges. Die Regierung überstand die Wirren der Räterepublik und die schwierigen politischen Verhältnisse der Weimarer Republik, bei der Regierung in Landshut arbeitete man 1923 in der Woche 53 Stunden. Doch selbst umfangreiche Einsparungen und Entlassungen konnten die bayerische Staatsregierung nicht davon abbringen, nach Artikel 48 der Weimarer Verfassung (Notverordnung) die niederbayerische Regierung mit der Regierung der Oberpfalz zusammenzulegen: Formell vom 1. April 1932 bis zum 1. April 1948 und tatsächlich bis zum 1. März 1956 wurden die Geschäfte der niederbayerischen Regierung in Regensburg erledigt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Arbeit der Regierung stark behindert und von Parteimitgliedern im Sinne des Nationalsozialismus beeinflusst. Die Bildung der Gaue über die Regierungsbezirke hinweg ermöglichte es den Gauleitern ihre eigenen Machtstrukturen aufzubauen. Der Gau Bayerische Ostmark bestand aus altbayerischen und fränkischen Gebieten sowie dem Sudetenland und war der Herrschaftsbereich von Gauleiter Wächtler.