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Kleine Kinder richtig verstehen - Woran Sie erkennen, ob sich Ihr Kind normal entwickelt, Für einen entspannten Start in den ersten vier Lebensjahren

Dunja Voos

 

Verlag Humboldt, 2009

ISBN 9783869109268 , 193 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz DRM

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8,49 EUR

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Elterliche Psyche und kindliche Entwicklung Anstrengende Babyzeit (S. 92-93)

Nur wer als Mutter selbst psychisch einigermaßen „satt" ist, kann dem Kind ausreichend gute „psychische Nahrung" mitgeben. Die „Bemutterung der Mutter" ist gerade in der ersten Zeit mit dem Säugling enorm wichtig. Die Mutter braucht selbst eine Umgebung, eine „Matrix", in der sie sich aufgehoben fühlt, um sich mit voller Kraft dem Kind zu - wenden zu können. Viele „neugeborene Mütter" haben dementsprechend eine offenkundige Sehnsucht nach Be mutterung. Nicht selten besinnen sie sich zurück auf ihre eigene Mutter. Im besten Fall steht diese dann der jungen Mutter auch liebevoll zur Seite.

Bei jungen Müttern, die keine gute Beziehung zur eigenen Mutter haben, ist es wichtig, dass sich andere Quellen auftun, aus denen sie Kraft schöpfen können. Diese Quellen muss sich so manche Mutter mühselig zusammensuchen. Sie muss sich mit recht wenig Unterstützung zufrieden - geben, doch meistens wissen diese Mütter die wenigen, aber oft wirklich wärmenden Angebote zu schätzen. Die Nachsorge-Hebamme kann solch eine bemutternde Kraft quelle sein, aber auch die täglichen Begegnungen mit der Nachbarin oder der Bäckerin. Der Partner gibt im Idealfall ebenfalls Nestwärme, doch oft ist auch er erschöpft und übernimmt eher Schutzfunktion, um die junge Familie abzuschirmen. Der Kasten Wasser wird angeschleppt, aber Zärtlichkeiten vermissen viele Frauen nach der Entbindung weiterhin. Nicht selten ist sogar das Gegenteil von „kuscheliger Wärme" an der Tagesordnung: Es gibt Partnerschaftskonflikte, da sich das Paar der neuen Situation erst anpassen muss. Wenn die Mutter selbst von verschiedenen Seiten Bemutterung findet, kann das die Partnerschaft sehr entlasten, weil die Partner dann weniger intensiv ihre Wünsche an den anderen stellen.

Depressionen rund um die Geburt

„Das Baby ist da, doch ich kann es nicht lieben." Die Mutter schaut ihr Neugeborenes an. Wie gelähmt kommt sie sich vor. Das soll ihr Baby sein? Es ist doch nur irgendein Kind. Wieder zu Hause warten bereits nach wenigen Tagen Wäscheberge, Isolation und Babygeschrei auf die junge Mutter. „Wie soll ich das alles schaffen? Wo bleibt das Mutterglück, von dem alle erzählen?", fragt sie sich. Depressionen in der Schwangerschaft und nach der Geburt sind gar nicht so selten. Fachleute sprechen von einer „Postpartalen Depression". Zwar kennen viele Frauen den „Babyblues" nach der Entbindung, wo sie alles und jedes zu Tränen rührt.

Doch diese traurige Stimmung ist nach einigen Tagen wieder vorbei. Bei einer Depression hingegen finden die Frauen aus einer tiefen Lähmung und inneren Leere nicht mehr heraus. Auch wenn „Heultage" und Depressionen zusammen auftreten können, so lässt sich das eine vom anderen doch gut unterscheiden. Nach der Entbindung durchlebt die Frau eine ungeheure Umstellung. Die „Frau" wird zur „Mutter". Da heißt es: Abschiednehmen von einer alten Identität. Die junge Frau wird ein „ganz anderer Mensch" und fragt sich, was von ihren geliebten Dingen aus früheren Zeiten noch übrig geblieben ist.

Manchmal streichelt die Frau auch nach der Entbindung noch in Gedanken versunken über ihren Bauch und muss sich fast in Erinnerung rufen, dass das Baby ja nun auf der Welt ist. Die Mutter muss Abschied nehmen von dem Kind im Bauch, das sie noch kurz zuvor allein für sich haben durfte. Ihr Baby und sie waren unzertrennlich miteinander verbunden. Als schwangere Frau hat sie sich ausgemalt, wie ihr Kind wohl sein wird. Das Kind in ihrem Bauch hat sich zu bestimmten Zeiten und in einzigartiger Weise bewegt. Das Bild von ihrem Kind entsprach ihren Wünschen und Ängsten.