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Das erste Mal lieben - Das erste Mal streiten

Katja Reider, Constantin Kilian

 

Verlag cbt Jugendbücher, 2010

ISBN 9783641034375 , 224 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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5,99 EUR


 

13 (S. 103-104)

Was denkst du dir eigentlich dabei?« »Hm? – Wobei?« »Mathe 5, Latein 5, Englisch 4 minus. »Hä? – Woher weißt du das? Hat Papa dir...« »Nein«, unterbricht mich Mama. »Ich hab in der Schule angerufen.« »Du hast was?« Ich starre meine Mutter an. Sie steht vor mir in der Haustür. Eine Stunde früher als angekündigt. Ohne Hallo zu sagen, stürmt sie an mir vorbei, legt mit Schwung ihre Handtasche ab und baut sich wieder vor mir auf. »Ja. Ich hab mit deinem Klassenleiter gesprochen. Ist ja wohl mein gutes Recht als deine Mutter, oder?« Sie redet auf mich ein, als ob sie keine zwei Minuten weg gewesen ist. »Mama, ich bin alt genug, um mich um meine Schulangelegenheiten selbst zu kümmern.« »Anscheinend nicht. Und deinen Vater scheint das nicht besonders zu interessieren, wie immer, hm. Wo ist er überhaupt?«

»Er ist noch im Theater. Er muss bald da sein.« »Was glaubst du eigentlich, Daniel, was passiert, wenn du noch mal durchfliegst, hm?« »Ich flieg nicht noch mal durch, Mama...« »Ph! Das hast du voriges Jahr doch auch gesagt.« Ich nicke. »Das war was anderes, da hab ich ja echt nichts getan und...« »Ach, und jetzt tust du echt was!«, unterbricht mich meine Mutter. »Ist dir überhaupt klar, dass du dann von der Schule fliegst und nicht mal die mittlere Reife hast.«

»Ja, ja, verdammt noch mal, behandel mich nicht immer wie einen Zwölfjährigen, ich werde nächstes Jahr volljährig!« »Dann benimm dich auch danach und stell dich der Realität. Ich sag dir jetzt etwas, mein Sohn, und hör genau zu: Wenn du die zehnte nicht schaffst, dann zahle ich dir keinen Cent mehr.«

»Ich brauch dein Scheißgeld nicht, lass mich in Ruhe!«, schreie ich. Auf dem Absatz mache ich kehrt und will die Treppe hoch zu meinem Zimmer. Nach drei Schritten werde ich zurückgerissen. »Halt! Hier geblieben!« Meine Mutter hat mich am Hemd gepackt. »Das hat dein Vater schon immer gemacht, wegrennen, wenn es ein Problem gibt.« »Na und...«, sage ich trotzig. Sie steht zwei Stufen unter mir, steigt eine höher, fasst mich an beiden Oberarmen und sagt leise: »Bitte, Daniel, ich will, dass du das Abitur machst und was Vernünftiges studierst.« Ich spüre, dass sie es gut meint. »Ja, Mama, das habe ich ja vor.« »Schau, ich will nicht, dass es dir geht wie Vater, der nie Geld hat und keinen vernünftigen Beruf erlernt hat.« »Aber was redest du denn, Mama? Dad ist Regisseur, das ist doch toll.«