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Kopfüber in die Kissen - Roman

Susan Elizabeth Phillips

 

Verlag Blanvalet, 2010

ISBN 9783641043674 , 416 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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8,99 EUR


 

19 (S. 248-249)

Emmas Wangen glühten. Als Nächstes schlang sie den Arm um Tories Taille und blickte allen hochaufgerichtet in die Gesichter. Seine Schwester hatte Stiefel an, also war sie gut fünfzehn Zentimeter größer als Emma und stand da wie eine Salzsäule. Auf Dex’ Gesicht lag ein Ausdruck von Amüsement, Shelby stand der Mund offen, und Warrens robuster Teint war blass geworden. Hugh stieß ein Ächzen aus, ihm schienen die Augen hervorquellen zu wollen, und er sah aus wie ein gigantischer, nach Luft schnappender Karpfen.

»Ich hatte Angst, es dir zu sagen«, erklärte Emma lahm. Torie löste sich langsam aus ihrer Starre. Sie blickte auf Emma hinunter. »Wusste ja gar nicht, dass du so für mich empfindest …« Kenny kochte dermaßen, dass er sich kaum mehr beherrschen konnte. Dieses dickköpfige, besserwisserische, blind-sture Weibsbild hatte soeben ihre Karriere abgemurkst. Niemand würde sie jetzt mehr kleine Mädchen unterrichten lassen. Emma nagte an ihrer Unterlippe und ließ Torie schließlich los.

Hughs Gesicht hatte eine dunkelrote Färbung angenommen. »Du degeneriertes Weibsstück!« Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Seine Hoheit machte einen Satz, holte aus und versetzte Emma eine schallende Ohrfeige. Die Kameracrew tauchte aus dem Roustabout auf. Zu spät, um Hughs Attacke mitzubekommen, aber rechtzeitig genug, um Kenny zu sehen, wie er sich mit einem Hechtsprung auf den Herzog warf und ihn in die Leibesmitte rammte.

Hugh war kräftiger, als er aussah - hielt aber keinem Vergleich mit Kenny stand und stolperte rückwärts. Bevor er auf dem Asphalt aufschlug, packte Kenny ihn und jagte ihm die Faust in den Magen. Eifrig surrte die Kamera und nahm alles auf: den großen, muskulösen Sportler, der hinterrücks über den kleinen Fettsack mit dem schütteren Haar herfiel. Der Aristokrat sank ächzend zusammen und versuchte seinerseits, den Kopf in Kennys Magen zu rammen. Kenny hob blitzschnell das Knie und erwischte ihn am Kinn.

Hugh stieß ein schmerzvolles Grunzen aus und brach auf der Asphaltdecke zusammen Aber er war noch bei Bewusstsein, und in seinem Gesicht stand die nackte Angst, als er zu Kenny aufblickte. Kenny bückte sich, um ihn hochzureißen - doch da hasteten sein Vater und Dex herbei und packten ihn jeweils an einem Arm. Beide Männer hielten ihn zurück. Benebelt vor Wut sah Kenny dennoch das Kamerateam, das alles unbarmherzig aufzeichnete. Hugh kam stolpernd und um Atem ringend auf die Füße.

Aus seinem Mund tropfte Blut. Kenny sah, dass der Fleck auf Emmas Wange purpurrot wurde, und auf einmal war ihm selbst das Kamerateam scheißegal. Alles, woran er denken konnte, war, den Mann auseinanderzunehmen, der ihr das angetan hatte. »Ich bin okay«, beruhigte er seinen Vater und Dex. »Es ist gut, ihr könnt mich jetzt loslassen.« Was sie auch taten.