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Homöopathie gegen Stress - Stimmungslagen erkennen - Die richtige Arznei finden - Auf Dauer gelassener werden

Ralf Werner

 

Verlag Kösel, 2010

ISBN 9783641044398 , 224 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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6,99 EUR


 

Extrem verdünnt und dennoch wirksam (S. 37-38)

Homöopathische Arzneien werden in verschieden hohen Potenzen hergestellt (siehe auch S. 12 f.). Diese Potenzen beschreiben den Verdünnungsgrad. Je größer die angegebene Zahl, desto höher die Verdünnung. Zwischen den einzelnen Verdünnungsschritten werden die Arzneien verschüttelt. Zu Beginn meiner Tätigkeit hielt ich eine »C 30« für eine hohe Potenz. Wie viele andere Homöopathen verabreichte ich die Arzneien einmal im Monat oder seltener. Einige Schlüsselerlebnisse änderten jedoch mein Therapiekonzept: Eine depressive Patientin beispielsweise zeigte ausgeprägte Ignatia-Symptome. Sie bekam einmalig Ignatia in der Potenz C 30.

Dies bewirkte zwar eine deutliche Besserung, die aber nur drei Tage anhielt. Deshalb bat sie mich um eine erneute Arzneimittelgabe. Aus Angst, der Patientin damit zu schaden, lehnte ich ab. Denn die vorherrschende Lehrmeinung war, dass eine zu häufige Gabe von Hochpotenzen ein sogenanntes »Arzneimittelbild« auslösen könne. Damit ist gemeint, dass man die zu therapierenden Symptome durch eine Arznei verschlimmert oder erzeugt. Die depressive Patientin hat die homöopathische Therapie beendet und sich in eine psychiatrische Klinik begeben. Heute weiß ich, dass ihr häufigere Gaben von Hochpotenzen hätten helfen können.

Bei einer psychischen oder psychosomatischen Erkrankung kann die wiederholte Gabe von Hochpotenzen zwingend nötig sein. Je höher die Potenz, desto stärker ist die Wirksamkeit bei psychischen Störungen.  ,Ein anderer Patient konsultierte mich wegen chronischer Durchfälle. Er hatte typische Staphisagria-Stresssymptome: dünner Stuhl bei Wut und bei Aufregung, Kopfschmerz bei Ärger, Magenschmerzen bei Zorn. Staphisagria in der Potenz C 30 half ihm nicht. Weil ich mir bei der Mittelwahl sicher war, wagte ich es, die Potenz zu erhöhen.

Die Gabe von Kügelchen mit der Potenz C 1000 bewirkte aber auch nichts, und ebenso wenig änderte sich etwas mit der Potenz C 10000. Dabei war ich vollkommen sicher: Das ist eine Staphisagria-Symptomatik! Der Patient suchte mich erneut auf. Trotz des bisherigen Misserfolgs brachte er mir viel Vertrauen entgegen. Zum ersten Mal verordnete ich nun Staphisagria in der Potenz C 50000. Danach war der Patient sofort beschwerdefrei und setzte später bei dem geringsten Anflug von Kopfschmerzen oder Magenschmerzen Staphisagria erfolgreich ein. Die gute Wirksamkeit von Hochpotenzen bei psychischen und psychosomatischen Beschwerden lässt sich immer wieder bestätigen.

Ohne den Einsatz von Hochpotenzen lässt sich Stress homöopathisch nicht abbauen. Die Skepsis einiger orthodoxer Homöopathen gegenüber Hochpotenzen teile ich überhaupt nicht. Bei psychischen und psychosomatischen Beschwerden zeigen Hochpotenzen gute Wirkung. Ein weiteres Schlüsselerlebnis: Bei einer Migräne-Patientin stand nach sorgfältigem Repertorisieren (Wahl der Arznei mit Hilfe eines Symptomenverzeichnisses) fest: Sie benötigte Natrium muriaticum. Das Mittel half. Nach einem Jahr zeigte das keinerlei Wirkung mehr, auch nicht durch Erhöhung der Potenzen. Körperliche Symptome wiesen eindeutig und unverändert auf Natrium muriaticum hin: Ekzem auf den Augenlidern, tränende Augen im Wind, Lippenherpes, Mundwinkelrhagaden sowie Aphten am Zahnfleisch.

Gab es etwas, das die Therapie störte? - Durch Benutzung eines Deos oder mentholhaltiger Zahnpasta, auch durch Trinken von zu viel Kaffee kann die Wirksamkeit der Arzneien bisweilen beeinträchtigt werden. - Nein, derartige Beeinträchtigungen bestanden nicht. Warum half das Mittel also nicht mehr? Die Lösung des Problems: Wie bereits in diesem Buch erwähnt, wechseln viele Menschen die Resonanzlage und benötigen dementsprechend ein neues Arzneimittel.

Das ursprüngliche, archetypische Grundmuster kann sich durch äußere Einflüsse ändern. Dies macht den Einsatz neuer Mittel erforderlich, deren erfolgreiche Anwendungen den vollzogenen Resonanzwechsel beweist. Am häufigsten geschieht der Wechsel in die Staphisagria-Resonanz, der Stressresonanz schlechthin. Das heißt: Jemand benötigt unter Umständen die Stressarznei Staphisagria, selbst wenn noch körperliche Natrium-muriaticum-Symptome bestehen. Ohne den Einsatz von Hochpotenzen lässt sich Stress therapeutisch nicht abbauen. Ganz generell sei hier nochmals verdeutlicht: Sie fühlen sich möglicherweise emotional gestresst oder Sie leiden unter einem unerträglichen Juckreiz der Haut oder Sie haben Husten, Schnupfen etc. - diese Beispiele ließen sich beliebig fortführen. Sie lutschen ein Kügelchen nach dem anderen. Welche Arznei? Staphisagria, wenn Sie gestresst sind, Ignatia, wenn Sie verzweifelt sind.