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Besser mit Behavioral Finance - simplified - Finanzpsychologie in Theorie und Praxis

Raimund Schriek

 

Verlag FinanzBuch Verlag, 2009

ISBN 9783862480562 , 192 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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1 Fundamentalanalyse, Technische Analyse und Behavioral Economics (S. 19)

Die Fundamentalanalyse legt bei der Bewertung von Devisen, Rohstoffen oder Aktiengesellschaften volkswirtschaftliche Einflussfaktoren zugrunde. Zur Einschätzung eines Unternehmens werden z. B. folgende Dinge berücksichtigt: Die Industrieanalyse untersucht, wie die Gewinnaussichten des Unternehmens und der dazugehörigen Branche sind.

Die Strategieanalyse beleuchtet die Positionierung des Unternehmens. Dabei ist auch interessant, wer dem Management angehört und was das Management leistet. Von Interesse ist weiterhin die Analyse der Unternehmens- und Aktiendaten, z. B. die Verhältnisse von Kurs zu Gewinn (KGV), Kurs zu Buchwert (KBV) und Kurs zu Umsatz (KUV). Die Fundamentalanalyse versucht, den »fairen« (inneren) Wert einer Aktie festzustellen. Der als fair ermittelte Kurs wird mit dem an der Börse gehandelten Kurs verglichen, sodass sich eine Unterbewertung, eine Überbewertung oder eine faire Bewertung der Aktie ergibt. Die Bewertung schließlich führt zu Handelsempfehlungen (Kaufen, Übergewichten, Verkaufen, Untergewichten, Halten).

Die Herausforderung der Fundamentalanalyse besteht darin, über die vielen Informationen einer Aktiengesellschaft zu verfügen und sie angemessen zu bewerten. Die Technische Analyse untersucht im Gegensatz zur Fundamentalanalyse keine Unternehmensdaten. Sie geht davon aus, dass alle fundamentalen Daten im Aktienkurs enthalten sind, auch wenn Aktien stark überoder unterbewertet sind.

Technische Analyse ist Zeitreihenanalyse mit dem Ziel, den weiteren Kursverlauf vorherzusagen. Sie erfolgt anhand von zeitlich aufeinanderfolgenden Beobachtungen eines Sachverhaltes (z. B. die Tagesschlusskurse einer Aktie). Zeitreihen enthalten eine Trendkomponente (die langfristige Entwicklung), eine zyklische (regelmäßige Schwankungen, z. B. Saison) und eine irreguläre stochastische Restkomponente.

Diese statistische Methode war 2003 Thema der Nobelpreise für Robert F. Engle (*1942, amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, »Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit zeitlich variabler Volatilität«) und Clive W. J. Granger (*1934, britischer Wirtschaftswissenschaftler, »Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit gemeinsam veränderlichen Trends«).

Das wichtigste Werkzeug des Technischen Analysten sind die Charts (engl. = Diagramm, Abbildung), die grafische Darstellung der historischen Kurse. Der Technische Analyst identifiziert zunächst den Trend, denn Märkte bewegen sich auf-, ab- und seitwärts. Dabei sind Trendlinien, Trendkanäle, das Volumen, die Elliott- Wellen-Theorie, Intermarket-Analyse und/oder Sentimentanalyse hilfreich (Murphy 2004, Navarro 2006, Prechter und Frost 2003, Schäfermeier 2007, Schwager 2003, Williams 2005).

Entscheidungen über Kauf oder Verkauf an der Börse werden von Menschen aus unterschiedlichen (rationalen und irrationalen) Gründen getroffen, die sich im Chart widerspiegeln. Charts bilden die Summe menschlichen Verhaltens ab, sodass sich gute Kauf- und Verkaufszeitpunkte einer Aktie bestimmen lassen. Menschen verhalten sich daher in vergleichbaren Situationen ähnlich. So wird Massenverhalten einschätzbar. Das nutzt der Technische Analyst, der, um auf die weitere Kursentwicklung zu schließen, die gegenwärtige Verfassung des Marktes ermittelt und dann weiß, wie der Markt früher in vergleichbaren Situationen reagiert hat.

So ist auch leicht einzusehen, dass Charts immer wieder ähnliche und wiederkehrende Kursverläufe zeigen. Dennoch ist Technische Analyse Interpretation, letztlich ein Abwägen von Argumenten (Indikatoren). Ein Technischer Analyst verkauft Aktien in einem überkauften Markt, weil er eine Trendwende erwartet. Ein anderer setzt auf die Stärke des Trends und baut bestehende Positionen aus.