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Schindlerjüdin - Kriminalroman

Raimund A. Mader

 

Verlag Gmeiner-Verlag, 2010

ISBN 9783839235720 , 319 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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9,99 EUR

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    Wortlos - Peter Nachtigalls fünfter Fall
    Judengold - Kriminalroman
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    Spittelmarkt - Kriminalroman
    Diamantenschmaus - Palinskis zwölfter Fall
    Nacht unter Tag - Roman

     

     

     

     

     

 

 

18 (S. 172-173)

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter geändert. Über Nacht hatte es abgekühlt, auch wenn es nach wie vor unerträglich schwül war. Eine Regenfront, die aus dem Westen gekommen war, hatte sich aufgebaut. Dunkel und drohend stand sie über der Stadt und die Menschen warteten nun sehnsüchtig, dass es endlich regnete.

Britta Merz trat in die Küche. Sie hatte fast die ganze Nacht wach gelegen. Mehrere Male war sie aufgestanden, hatte sich ans Fenster gestellt und beobachtet, wie der kräftige Wind dunkle Wolken herangeschoben hatte. Das Bild des Jungen mit der Glatze hatte sie dabei verfolgt. Erst gegen Morgen war sie in einen unruhigen Schlaf gefallen. Zum Glück musste sie heute nicht zum Dienst. Auf dem Tisch lag die Zeitung. Sie war noch aufgeschlagen. Britta ging hin, es interessierte sie, zu sehen, was Jessy gelesen hatte. Ein groß aufgemachter Artikel über fast die gesamte Seite. Sie starrte auf die Fotografie neben dem mehrspaltigen Text.

Ein aalglattes Gesicht mit fettem, nach hinten gekämmtem Haar. Dr. Simon Richter, einer der jungen Stadträte. Sie konnte diese ehrgeizigen Karrieristen nicht ausstehen. Neben der Zeitung die Reste von Jessys Frühstück. Mit ihren 17 Jahren hielt sie es nicht für nötig, Ordnung zu schaffen. Britta seufzte. Sie wusste, dass bei der Erziehung ihrer Tochter vieles schiefgelaufen war. Was ja wohl auch an ihr selbst lag … Sie dachte an Peter, Jessys Vater, der sich um sein Mädchen so gut wie nicht kümmerte. Und doch verehrte ihn Jessy, bewunderte ihn auf eine Weise, die Britta zuwider war. Verdammt, dachte sie. Alles bleibt nur an mir hängen …

Was für ein Scheißleben. Gedankenverloren räumte sie das gebrauchte Geschirr weg, setzte Kaffee auf und stellte ihre Lieblingstasse auf den Tisch. Der Kaffee würde ihr guttun. Dennoch wurde sie ihrer inneren Unruhe nicht so recht Herr. Die Gedanken der Nacht wirkten nach. Britta warf einen Blick auf die Kaffeemaschine, die vor sich hinblubberte, dann ging sie zu Jessys Zimmer. Die Tür stand offen. Wie immer. Früher war sie ab und zu hineingehuscht und hatte Jessys Handy überprüft oder ihre E-Mails. Nur zur Sicherheit.

Als Mutter musste man einfach Bescheid wissen. Aber es war nie etwas gewesen und hinterher hatte sie sich immer geschämt. Auch jetzt verfluchte sie ihren Hang, anderen zu misstrauen. Sogar ihrer eigenen Tochter. Vielleicht kam das daher, dass sie Polizistin war. Sie war sich aber nicht sicher. Energisch schob sie die Tür weiter auf. Dieselbe Unordnung wie immer. Im ganzen Raum lagen Kleidungsstücke verstreut. Sie war drauf und dran, Hand anzulegen, um die gröbste Unordnung zu beseitigen, ließ es aber doch sein.