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Das Unsterblichkeitsproblem - Grundannahmen und Voraussetzungen (Teil I / Teil II)

Gerda Lier

 

Verlag Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, 2010

ISBN 9783862341054 , 1457 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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250,00 EUR


 

"2 Mathematische, physikalische und naturphilosophische Aussagen ïber hçhere Dimensionen und andere Realittsebenen – wie begrïndet ist die Annahme, es existiere nur die raumzeitliche materielle Welt? (S. 61-62)

2.1 Einfïhrung


Die für das Unsterblichkeitsproblem wichtigste Grundannahme lautet, es existiere nur die uns bekannte raumzeitliche materielle Welt und Hinweise oder Belege für höhere Dimensionen und andere Realitätsebenen seien nicht vorhanden. Unter dieser Voraussetzung wird das Unsterblichkeitsproblem vielfach betrachtet und deshalb wird in diesem Kapitel untersucht, wie begründet diese Annahme tatsächlich ist, und zwar aus der Perspektive der Mathematik, der Physik und der Naturphilosophie.

Wie sehr diese Annahme das Denken der Menschen beherrscht, wird vielleicht am besten an den Aussagen Michio Kakus (*1947) deutlich, eines sehr renommierten Physikers, der selbst an der Entwicklung der am meisten diskutierten höherdimensionalen Theorie mitgearbeitet und Lehrbücher über sie und andere Themen für das postgraduierten Studium verfasst hat. Kaku berichtet, dass er als Student in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Harvard ganz eigenartig angeschaut wurde, als er einmal im Rahmen seines Physik-Studiums zur Lösung eines physikalischen Problems vorschlug, [ontologisch reale] höhere Dimensionen in Betracht zu ziehen.

Ermusste lernen, dass höherdimensionale Räume nicht als geeignete Gegenstände für ernsthafte Studien galten.2 Auch Anfang der neunziger Jahre musste derjenige, der in der breiten Öffentlichkeit erklärte, es könne vielleicht [ontologisch reale] höhere Dimensionen geben, immer noch mit Spott rechen, so Kaku. Er meint deshalb, dass die Vorstellung unseres gesunden Menschenverstandes, die Welt sei dreidimensional, vielleicht das am tiefsten verwurzelte Vorurteil sei.

(Ka vii) In diesem Kapitel wird deshalb der Frage nachgegangen, ob es aus der Sicht der Mathematik, der Physik und der Naturphilosophie jenseits der uns bekannten dreidimensionalen Wirklichkeit bzw. jenseits des Einsteinschen vierdimensionalen Raumzeitkontinuums tatsächlich existierende, ontologisch reale höhere oder weitere Dimensionen oder Wirklichkeitsbereiche gibt oder geben könnte, die mit den üblichen Sinnen nicht wahrnehmbar sind. Dazu wird zuerst in Abschnitt 2.2 die historische Entwicklung höherdimensionaler Raumtheorien geschildert.

Dann wird in 2.3 referiert, wie höhere Dimensionen und höherdimensionale Objekte aus der Sicht der Mathematik beschaffen sind. Anschließend werden in 2.4 einige Aussagen zu Raum, Zeit und Materie in den grundlegenden Theorien der modernen Physik wiedergegeben und in 2.5 wird auf die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie und die Entstehung und die Kernaussagen der wichtigsten alternativer Interpretationen eingegangen. Aus diesen Theorien folgt, dass es nicht nur die sichtbare raumzeitliche materielle Welt geben kann. In 2.6 werden dann Aspekte der vier bedeutsamsten neueren physikalischen Theorien dargestellt, die höhere Dimensionen bzw. andere Realitätsebenen beinhalten."