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Die Kinder des Sisyfos

Erasmus Schöfer

 

Verlag Dittrich Verlag, 2012

ISBN 9783943941166 , 2000 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz frei

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24,99 EUR


 

'Wenn Schöfer das Niveau dieses Romans vier Bücher lang durchhält, könnte seine Tetralogie als Maßstab in die Literaturgeschichte eingehen', schrieb Michael Sailer 2001 in München. Der vorliegende Roman 'Winterdämmerung', der vierte Band der Tetralogie, zeigt sieben Jahre später, dass die Erwartung des Rezensenten von 'Ein Frühling irrer Hoffnung' Wirklichkeit geworden ist: Schöfers die 'Die Kinder des Sisyfos' ist ein eigenwilliges und einmaliges Werk der modernen deutschsprachigen Literatur. Die Geschichte der Achtundsechziger, der Kinder des Sisyfos, setzt sich fort in den achtziger Jahren: Der Betriebsrat Manfred Anklam wechselt auf die Seite der Unternehmensleitung und besetzt dann trotzdem mit seinen Kollegen die Villa Hügel der Krupp-Familie. Der berufslose Viktor Bliss kämpft gegen seine Feuerverletzungen und gegen seine Partei, der Journalist Armin Kolenda erlebt das schreckliche Verbrechen eines Freundes. Seine Liebe zu dessen Freundin Lisa rettet die beiden völlig verstörten Menschen. Lena Bliss und Malina Stotz machen ernst mit ihrer Befreiung, verlassen ihre Männer und spielen ihr eigenes Leben. Der Autor erzählt, wie die persönlichen Schicksale seiner Hauptpersonen verfl ochten sind in die sozialen Großereignisse des Jahrzehnts - in den Widerstand gegen die Startbahn-West in Frankfurt, die Raketenstationierung, gegen die Schließung des Stahlwerkes in Rheinhausen. Die überraschend aus den USA auftauchende Ann zeigt mit ihrem Elan und ihrem frischen Blick auf die gesellschaftlichen Vorgänge in Deutschland ihrem Großvater Bliss, dass die Kämpfe für eine humanere Gesellschaft sich auch in anderer Form fortsetzen können. In seinem witzig-rührenden Schlusskapitel führt Schöfer seine Hauptpersonen in der Silvesternacht 1989 zu einer privaten Party zusammen, während am Brandenburger Tor die große gesamtdeutsche Party gefeiert wird. Kritiker haben Schöfers Werk mit Uwe Johnsons 'Jahrestage' und Peter Weiss' 'Ästhetik des Widerstands' verglichen. Schöfer ist ein fulminanter Abschluss seiner Tetralogie gelungen. 'Winterdämmerung' ist ein bewegender Roman, der, ebenso wie die anderen Bände, auch sehr gut als einzelnes Buch gelesen werden kann.

Erasmus Schöfer, 1931 bei Berlin geboren und dort aufgewachsen, hat später in Köln, Freiburg, München, Neuss, in Paris und auf den Inseln Patmos und Ithaka als freier Schriftsteller gelebt. Er arbeitete mehrere Jahre in Berliner und Kölner Fabriken, promovierte in Bonn in Sprachwissenschaft und Philosophie, war einer der Gründer und Vorsitzender des 'Werkkreis Literatur der Arbeitswelt', Mitinitiator und Autor des 'Industrietheater Der Wahre Anton' und Mitarbeiter im Bundesvorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS). Er ist seit 1980 Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums. Seine zahlreichen literarischen und publizistischen Arbeiten sind in Theatern, Rundfunkanstalten, Verlagen, Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht worden. Für 'Die Kinder des Sisyfos' erhielt Erasmus Schöfer am 25. Mai 2008 den Gustav-Regler-Preis. Erasmus Schöfer lebt seit dreißig Jahren vorwiegend in Köln. 'Kinder des Sisyfos' jetzt im Verein Seit November 2012 gibt es den Freundeskreis Erasmus Schöfer. Deren Mitglieder wollen sich gemeinsam für die Pflege und Verbreitung solcher Literatur einsetzen, 'die die historisch wirkmächtigen gesellschaftlichen Prozesse seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts thematisieren und dabei die Rolle der aktiv Engagierten erkunden helfen'- so heißt es unter Paragraf 3 zu Zweck, Zielen und Aufgaben. Der Verein setzt sich das Ziel, diese Literatur zu pflegen, sie einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen und deren Aussagekraft und kulturellen Impulse für die Gegenwart und Zukunft zu nutzen. Einen Orientierungspunkt bildet das Schaffen und Wirken des Schriftstellers Erasmus Schöfer. 'Die Roman-Tetralogie 'Die Kinder des Sisyfos' ist als literarisches und historisches Dokument in seiner Art einmalig', so die Überzeugung der Gründungsinitiatorin und ersten Vorsitzenden Marianne Walz. 'Es beschreibt in lebendiger Weise die Visionen und die Anstrengungen der Menschen, die in den Jahren zwischen 1968 und 1989 in der BRD für Frieden und soziale Gerechtigkeit, für eine ökologische Wirtschaft und die Freiheitsrechte der Bürger eintreten und einen wesentlichen Abschnitt deutscher Geschichte in diesem Sinne mitgestalten.'