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Souveräne Gesprächsführung und Moderation - Kritikgespräche - Mitarbeiter-Coaching - Konfliktlösung - Meetings - Präsentationen

Ruth Pink

 

Verlag Campus Verlag, 2002

ISBN 9783593400150 , 192 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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21,99 EUR

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Grundregeln der Kommunikation Die Erforschung von Kommunikationsprozessen ist in Fachkreisen mit dem Namen eines bekannten Sozialwissenschaftlers und Psychologen verbunden: Paul Watzlawick. Watzlawick hat bereits in den sechziger Jahren wesentliche kommunikative Grundregeln erforscht. So findet zwar zwischenmenschliche Kommunikation stets in einer bestimmten Situation zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort statt, aber jeder Mensch, der mit anderen redet, befindet sich in seiner eigenen, konstruierten Wirklichkeit. Normalerweise nehmen wir an, dass es eine objektive Realität gibt, wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren. Psychologische Tatsache ist jedoch, dass zwei Personen in derselben Situation oft zwei völlig unterschiedliche Wirklichkeiten wahrnehmen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass wir permanent in Kommunikationsprobleme verstrickt sind. Doch damit nicht genug: Häufig gehen wir von der Annahme aus, dass wir vor einem Gespräch bereits wissen, was die andere Person denkt oder sagen wird. Unsere Meinung steht also schon vorher fest. Das Ergebnis davon ist, dass letztlich keine vernünftige Kommunikation zustande kommen kann. Watzlawick erläutert dies an der folgenden kurzen Geschichte. Beispiel Der Hammer9 Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, jedoch keinen Hammer. Er weiß, der Nachbar hat einen. Also beschließt er hinüberzugehen und einen Hammer auszuborgen. Doch nun stellen sich Zweifel ein: Was ist, wenn der Nachbar ihm den Hammer nicht geben will? Gestern hat er ihn nur flüchtig begrüßt. Aber vielleicht war er ja nur in Eile. Vielleicht war die Eile aber auch nur vorgetäuscht und der Nachbar hat was gegen ihn. Aber was? Und überhaupt: Was bildet der sich eigentlich ein? Der Mann denkt weiter: Wenn jemand von mir einen Hammer borgen wollte, gäbe ich ihm das Werkzeug sofort. Aber der Nachbar wohl nicht. Solche Leute wie der vergiften einem das Leben. Und er bildet sich wahrscheinlich noch ein, man sei auf ihn angewiesen. Jetzt reicht¦s aber ... Und so stürmt der Mann hinaus, klingelt beim Nachbarn und als ihm dieser die Tür öffnet, schreit er ihn an: Behalten Sie doch Ihren Hammer, Sie blöder Kerl! Die Geschichte zeigt, wie sich Gedanken zu selbstverständlichen Wahrheiten entwickeln können. Wir müssen nur daran glauben und uns entsprechend verhalten. Watzlawicks Haupterkenntnis kann somit auf einen Satz reduziert werden: Es ist schwer, richtig zu kommunizieren, und es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren. Darauf aufbauend entwickelt der Kommunikationsforscher Grundregeln der Kommunikation, die in allen zwischenmenschlichen Kontakten zur Geltung kommen: - Es ist nicht möglich, nicht zu kommunizieren. - Jede Kommunikation hat Inhalts- und Beziehungsaspekte. Die erste Grundregel der Kommunikation In der Gegenwart eines anderen Menschen hat jedes Verhalten eine bestimmte Bedeutung für die Kommunikation. Wir kommunizieren auch dann, wenn wir nichts sagen, weil wir körpersprachliche Signale an andere vermitteln. Sitzen wir etwa im Wartezimmer eines Arztes und möchten in Ruhe gelassen werden, wenden wir automatisch bestimmte Verhaltensweisen an: Wir schauen auf den Boden, an die Wand, aus dem Fenster oder verstecken uns hinter einer Zeitung. Damit signalisieren wir, dass wir unansprechbar für andere sein wollen. Ein zweites Beispiel: Wir treffen zufällig auf der Straße einen guten Freund. In diesem Fall wird unsere Körpersprache Offenheit und Nähe demonstrieren. Auch wenn die Mehrzahl der vorbeieilenden Passanten diesem Geschehen keine Beachtung schenkt, so können aufmerksame Beobachter dennoch registrieren, dass sich hier zwei Personen unterhalten, die sich mögen. Die zweite Grundregel der Kommunikation In jeder Kommunikation spielen sowohl Inhalts- als auch Beziehungsaspekte eine Rolle. Lange Zeit ging man davon aus, dass Kommunikation primär der Vermittlung von Informationen dient. Die Diskussionsinhalte galten als das wichtigste Kernstück jeder Kommunikation. Diese Einstellung wurde durch Watzlawick und andere Kommunikationswissenschaftler relativiert. Sie fanden heraus, dass in jeder Kommunikation mindestens zwei Aspekte - Inhalt und Beziehung - auftreten. In einem Gespräch geht es nie ausschließlich um Sachthemen (siehe dazu auch die Dimensionen einer Nachricht ? das TALK-Modell). Oft unbemerkt, aber stets unvermeidlich spielt in jedem Kommunikationsprozess die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern eine wichtige Rolle. Wer mit anderen kommuniziert, definiert zugleich auch eine Beziehung zu dieser Person. Dies soll an zwei Beispielen erläutert werden.