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Die Leopardin - Roman

Ken Follett

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838703435 , 573 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR

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"(S. 477-478)

Die Migräne überfiel Dieter Franck kurz nach Mitternacht. Er stand gerade in seinem Zimmer im Hotel Frankfurt und sah das Bett vor sich, das er nie wieder mit Stéphanie teilen würde. Wenn ich um sie weinen könnte, dachte er, gingen die Kopfschmerzen sicher wieder weg … Doch als die Tränen nicht kommen wollten, gab er sich selbst eine Morphiumspritze und ließ sich auf die Tagesdecke fallen. Noch vor dem Morgengrauen weckte ihn das Telefon wieder auf. Rommels Adjutant Walter Goedel war am Apparat. Franck, noch nicht ganz bei sich, fragte: »Hat die Invasion begonnen?«

»Nein, heute noch nicht«, erwiderte Goedel. »Das Wetter überm Kanal ist schlecht.« Franck setzte sich auf und schüttelte den Kopf, um klar denken zu können. »Was gibt’s denn dann?« »Die Résistance hat auf jeden Fall irgendwas erwartet. Überall in Nordfrankreich hat es heute Nacht gekracht, ein Sabotageakt nach dem anderen.« Goedels Stimme, ohnehin schon unterkühlt, klang so frostig wie nie zuvor. »Es hätte eigentlich Ihre Aufgabe sein sollen, das zu verhüten. Was haben Sie im Bett zu suchen?«

Franck fühlte sich kalt erwischt. Er musste sich zusammenreißen, um zu seiner gewohnten Haltung zurückzufinden. »Ich bin einem der führenden Résistance-Kader unmittelbar auf den Fersen«, sagte er, bemüht, seinen Ton von allem freizuhalten, was auch nur im Entferntesten den Eindruck erwecken könnte, er entschuldige sich für seine Erfolglosigkeit. »Gestern Abend hätte ich die Clairet schon fast gehabt. Heute ist sie dran. Keine Sorge – spätestens morgen Vormittag nehmen wir Hunderte von den Kerlen hoch. Das verspreche ich Ihnen.« Er bereute umgehend, dass er die letzten vier Worte in einem beinahe flehenden Ton ausgesprochen hatte. Goedel zeigte sich ungerührt. »Übermorgen wird es vermutlich zu spät dafür sein.«

»Ich weiß …« Franck brach ab. Goedel hatte bereits aufgelegt. Franck legte den Hörer auf die Gabel und sah auf seine Armbanduhr. Vier Uhr morgens. Er stand auf. Die Migräne war verschwunden, doch er verspürte eine leichte Übelkeit, die entweder vom Morphium oder von dem unerfreulichen Anruf herrührte. Er trank ein Glas Wasser und schluckte dazu drei Aspirin-Tabletten, dann begann er sich zu rasieren. Während er sich mit dem Pinsel das Gesicht einschäumte, ging er in Gedanken nervös noch einmal die Ereignisse des vergangenen Abends durch und stellte sich die Frage, ob er wirklich sein Möglichstes getan hatte."