dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Bruderdienst - Roman

Jacques Berndorf

 

Verlag Heyne, 2009

ISBN 9783641024208 , 416 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

7,99 EUR

  • Tiefe Wunden
    Schneewittchen muss sterben
    Limit - Roman
    Der Fotograf - Psychothriller
    Kunstgriff - Norma Tanns dritter Fall
    Der verborgene Garten - Roman
    Wortlos - Peter Nachtigalls fünfter Fall
    Rheingrund - Norma Tanns zweiter Fall
 

 

"ZEHNTES KAPITEL (S. 175-176)

Sie saßen im Taxi, der Fahrer war ein älterer Mann, der schweigsam und in großer Gelassenheit seinen uralten Mercedes durch die Straßen rollen ließ. »Bitte ins Zentrum«, hatte Müller gefordert. Kim saß neben Müller im Fond des Wagens. Sie sprachen nicht miteinander. Plötzlich sagte Müller: »Bitte halten Sie hier.« Kim sah ihn unsicher an, als seien sie in Feindesland. Müller zahlte, und sie stiegen aus. »Der Fahrer war zu langsam«, erklärte Müller. »Wo wollen wir denn hin?«, fragte Kim.

»Das weiß ich auch nicht so genau. Hängt davon ab, ob wir verfolgt werden.« »Warum sollten wir? Ich bin doch der falsche Mann.« »Ja. Aber das weiß unser Verfolger vielleicht nicht. Er wird dich für den richtigen Mann halten und mich für den richtigen Begleiter.« »Das ist sehr kompliziert«, stellte Kim fest. »Nichts für einen naiven Nordkoreaner.« Sieh mal einer an, dachte Müller. Du lernst schnell. »Ich muss zu meinem Hotel, das Zimmer bezahlen und packen. Dann sehen wir weiter.« Kim war sehr beharrlich.

»Warum müssen wir bezahlen und packen?« »Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich bin ein Spion, ich muss mit allem rechnen. Aber wenn wir Glück haben, gibt es keine Gefahr.« »Das verstehe ich«, sagte Kim. Dann blieb er vor einem Juweliergeschäft stehen, betrachtete die Auslagen und sagte: »So was Schönes habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Doch, einmal. Da hat ein ausländischer Besucher Zeitschriften mitgebracht. Ich weiß nicht, wie er die mit reinnehmen konnte. Wir haben sie uns angeschaut und haben es nicht für möglich gehalten. Einer meiner Kollegen ist damit erwischt worden.

Er ist zu achtzehn Jahren Lager verurteilt worden. Seine Frau und seine Kinder auch. Wir haben ihn nie mehr gesehen.« Kim blieb stehen, wendete sich Müller zu und fragte: »Das haben wir noch gar nicht erwähnt: Kann es sein, dass die US-Amerikaner uns überfallen?« »Wie kommst du darauf?« »Man sagt bei uns, dass die Amerikaner es eines Tages tun werden, man sagt, dass nur das Genie unseres Führers sie bisher davon abgehalten hat.

Wenn es jetzt heißt, dass wir eine Atombombe verkauft haben, dann wäre es doch logisch, dass die Amerikaner uns überfallen.« »Das ist alles richtig, mit Ausnahme des Genies eures Führers. Er ist sicher alles Mögliche, aber todsicher kein Genie. Und jetzt nehmen wir das nächste Taxi.« Sie trafen auf eine lange Taxireihe, und Müller sah sich die Fahrer genau an. Wieder wählte er den Fahrer eines Mercedes."