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Die Liberty Liste

Klaus Karst

 

Verlag Klaus Karst, 2002

ISBN 9783980838405 , 480 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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9,50 EUR

  • Du gibst das Leben - Das sich wirklich lohnt
    Der Bankräuber - Die wahre Geschichte des Farzad R.
    Den Himmel gibt's echt - Die erstaunlichen Erlebnisse eines Jungen zwischen Leben und Tod
    Der Geschmack des Wassers - Der Hexenprozess von Dillenburg
    Zeit der Vergebung
    Die Zehn Gebote - Mein Anspruch, meine Herausforderung
    Hurentaten - Die Erlebnisse eines Wiener Mädchen
    Mein Herz kennt die Antwort
  • Bleib cool, Papa - Guter Rat für viel beschäftigte Väter
    Verwesung - (mit CD)
    Sturz der Titanen - Die Jahrhundert-Saga. Roman
    Limit - Roman
    5000 Jahre Geometrie - Geschichte, Kulturen, Menschen
    Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau
    Elfenkind - Ein Vampir auf der Suche nach der Wahrheit. Und ein Elfenkind, das den Schlüssel zu allem in sich trägt ...
    Alphavampir (Alpha Band 2) - Fortsetzung der Paranormal Romance um eine Gruppe Gestaltwandler
 

 

Die Liberty Liste (S. 90-91)

Der Abend bei den Brightons war sehr lang geworden. Sie hatten sich noch ausführlich über Jacob Herold und das Liberty-Projekt unterhalten und gingen erst, als Luisa mehrfach zum Aufbruch drängte. Die Eindrücke des ersten Tages waren so gewaltig, dass Kurt trotz einer bleiernen Müdigkeit erst gegen Morgen einschlief. Sie hörten beide den Wecker nicht, der um sechs Uhr dreißig eine halbe Stunde lang läutete. Als Kurt aufwachte, war es bereits nach neun Uhr. Der zweite Arbeitstag und schon so verspätet. Eine schreckliche Vorstellung. Kurt war innerhalb von Sekunden hellwach. Er rannte unter die Dusche. In weniger als zehn Minuten rief er Luisa noch ein hektisches »Adios« zu und rannte durch das Treppenhaus in die Tiefgarage. Da der frühmorgendliche Berufsverkehr schon vorbei war, benötigte er nur fünfzehn Minuten bis zum Büro. Mit einem Mausklick auf dem Arbeitsplatzrechner konnte jeder in Erfahrung bringen, dass er, das jüngste Mitglied der Herold Truppe, als Einziger noch nicht an seinem Arbeitsplatz war. Das war wirklich ein gelungener Start. Allen wollte er zeigen, dass sich Herold bei seiner Wahl nicht vergriffen hatte, und nun so etwas.

Herzlichen Glückwunsch, Kurt. Er ärgerte sich maßlos über sich selbst und war denkbar schlechter Laune, als er das Gelände der Herold AG erreichte. Das Grundstück zog sich mehrere hundert Meter die Seestraße entlang und war von einer etwa vier Meter hohen Steinmauer umgeben, an die sich noch ein Stacheldrahtzaun anschloss. Er steckte seine Chipkarte in das Lesegerät und legte seine linke Hand in einen Abdruckleser. Sofort wurde er als Kurt Dillinger identifiziert, und das schwere Eisentor öffnete sich. Er fuhr seinen Wagen in die Tiefgarage und stellte ihn ab. Der Hausmeister kam aus dem Aufzug und auf ihn zu. »Guten Tag, Herr Dillinger«, sagte er. »Darf ich Ihnen Ihren Parkplatz zeigen. Sie stehen auf dem Platz vom Chef.« »Oh, Entschuldigung, das hatte ich in der Eile nicht bemerkt.« »Das macht nichts, Herr Dr. Herold ist bereits heute Morgen um fünf Uhr verreist. Ich heiße Adriano, und wenn ich etwas für Sie tun kann, den Wagen voll tanken oder waschen lassen, dann piepsen Sie mich über Ihren Computer einfach an. Ich melde mich dann telefonisch bei Ihnen im Büro. Ich hatte früher eine Tankstelle in Ascona im Tessin, bis ich Dr. Herold traf. Ich kenne mich mit Autos aus.« »Vielen Dank, Adriano.

Das ist gut zu wissen. Ich werde bestimmt auf Ihr Angebot zurückkommen.« Kurt lächelte und gab ihm den Wagenschlüssel. »Platz Nummer achtundvierzig, Herr Dillinger.« »Platz achtundvierzig. Ich werde morgen daran denken. War nett, Sie kennen zu lernen, Adriano.« »Sie sind, glaube ich, der Letzte heute.« So genau wollte Kurt es gar nicht wissen. Er nahm seine ultraschmale Samsonite Aktentasche, die so klein war, dass man keinen Laptop darin transportieren konnte, und eilte Richtung Aufzug. Als er sein Zimmer betrat, sah er auf seine Uhr. Genau zehn Uhr. Um acht hatte er einen Termin mit seiner Sekretärin Frau Boos vereinbart. Sie hatte sicherlich an seine Tür geklopft, als er noch im Bett lag. Er ging zu seinem Rechner und öffnete sein Postfach. Die erste Nachricht von vier Uhr fünfundvierzig war von Dr. Herold, der ihm einen guten Arbeitstag wünschte und ihn informierte, dass er für einige Tage auf Geschäftsreise sei. Die zweite Nachricht datierte auf acht Uhr fünf und war von Frau Boos, die seinen Rückruf erwartete. Er entschied sich, sein Verschlafen möglichst locker zu nehmen und zunächst einmal die Marktentwicklungen an den Börsen zu analysieren. Er schaltete auf die Web-Kamera im Herotex Handelsraum und sah die Händler an ihren Computern und Telefonen. Auch an diesem Morgen war keinerlei Hektik zu bemerken. Danach informierte er Frau Boos, dass er sie um dreizehn Uhr zu einer Besprechung treffen möchte.

Er nahm das Bild von Luisa aus seinem Koffer und stellte es auf seinen Schreibtisch. Damit war sein Büro komplett eingeräumt. Ein echter Vorteil, so ein papierloses Büro, man braucht keine Kartons mit Akten und Notizbüchern herumzuschleppen und ein- und auszuräumen. Kurt holte sich eine Kanne grünen Tee und begann auf seinem Bildschirm die einzelnen Dateiordner des Liberty-Projekts aufzurufen. Die Liberty-Datenbank umfasste einige hundert Gigabyte und war in die einzelnen Kategorien Verträge, Steuern, Technik, Projektmanagement, Staff, Korrespondenz und Diverses aufgeteilt. Kurt öffnete zunächst die Steuer-Datenbank.