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Das Rätsel der Templer - Roman

Martina André

 

Verlag Aufbau Verlag, 2010

ISBN 9783841200105 , 759 Seiten

3. Auflage

Format ePUB, OL

Kopierschutz frei

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9,99 EUR


 

Teil III Tod und Ehre (S. 479-480)

»Dem Herrn sind ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag«
(Petrus 3,8)

27

Mittwoch, der 18. Oktober 1307 – Jenseits der Wirklichkeit

»Was war das?« Hannah schaute sich ängstlich um. Für einen Moment hatte sie nichts mehr sehen können. Das kurzfristige Gefühl, sich aufzulösen, schob sie auf die nervliche Belastung. »Keine Ahnung«, erwiderte Anselm. Seine Stimme war leise und klang nicht weniger beunruhigt. Er hatte die Lampe verloren. Während er sie aufhob, huschte ein nasser Pelz an seiner Hand vorbei. »Ratten!«, rief er schrill. In ihrer Panik drückte sich Hannah an die Mauer.

Erleichtert stellte sie fest, dass Gero nicht weit entfernt von ihr mit dem Rücken gegen das feuchte Mauerwerk lehnte. In der linken Hand hielt er sein Schwert, mit der rechten fasste er sich an die Stirn. Leicht taumelnd lenkte er seinen Blick in die Richtung der Verfolger. Hannah hätte schwören können, dort vor kurzem noch jemanden gesehen zu haben. Jetzt erstreckte sich nur noch gähnende Dunkelheit, so weit das Auge reichte. Dafür stach ihr ein fürchterlicher Geruch nach Kloake, Urin und Verwesung in die Nase, den sie bisher nicht wahrgenommen hatte. »Wo ist der Server?«, rief Anselm, während er naserümpfend den Boden absuchte. »Hast du ihn an dich genommen?«

Sein fragender Blick fiel auf Hannah, »Was ich?« entgegnete sie verstört. »Matthäus?« Anselm leuchtete dem Jungen in die Augen. Zitternd vor Kälte und Schreck kauerte er neben Hannah. Wortlos schüttelte er den Kopf. »Wir müssen hier raus!«, bestimmte Gero. Er schien als erster von ihnen allen wieder zu Verstand zu kommen. Souverän schob er sein Schwert bis zum T-Heft in die seitlich gegürtete Schwertscheide und vergewisserte sich mit einem kurzen Rundumblick, dass seine Begleiter unversehrt waren. »Was, in aller Welt, stinkt hier so?« Hannah wagte kaum zu atmen.

»Und wo sind Tom und Paul?« In ihre Stimme schlich sich ein kläglicher Unterton, während sie vergeblich in die Richtung spähte, aus der zuvor die Geräusche gekommen waren. »So wie es aussieht, haben die Amerikaner sie geschnappt«, antwortete Anselm. »Und warum haben sie uns nicht geschnappt?«, erwiderte Hannah. »Sie waren uns doch ganz dicht auf den Fersen. Ich konnte sie hören.« »Ganz gleich, was ihnen widerfahren ist – sie sind weg«, bemerkte Gero. Mit einer sanften Berührung ihrer Schulter schob er sich an Hannah vorbei. »Folgt mir zum Ausgang!« Im Zwielicht nickte er Anselm zu. »Du kannst mir den Weg ausleuchten. «