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Lohn des Todes - Eifelthriller

Ulrike Renk

 

Verlag Aufbau Verlag, 2010

ISBN 9783841200334 , 288 Seiten

Format ePUB, OL

Kopierschutz frei

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7,99 EUR


 

Kapitel 21 (S. 188-189)

Mein Handy klingelte, als ich gerade wegdämmerte. Das Feuer knisterte im Ofen, Charlie schnarchte leise. Es war Martin. »Wo bist du?« »In Hechelscheid.« Er schwieg, atmete jedoch hörbar. »Martin?« »Ich habe versucht, dich in Aachen zu erreichen, kann aber begreifen, warum du in die Eifel gefahren bist. Dich zu fragen, wie es dir geht, wie es war, traue ich mich kaum.« »Es ist okay. Wo bist du?« »In Köln. Ich fahre aber heute Abend noch nach Rheinland- Pfalz.« Ich holte tief Luft.

»Wegen der Toten?« »Agnes Koschinski, ja, wegen ihr. Sie wird exhumiert. Ich möchte bei der Untersuchung dabei sein, verstehst du das?« »Nein.« »Conny, bitte.« Er klang flehentlich und gleichzeitig genervt. Ich verstand ihn als Wissenschaftler, er wollte Dinge aufdecken. Der gewaltsame Tod gehörte in Martins Augen aufgeklärt, der Täter gefunden und zur Rechenschaft gezogen. Das verstand ich. Ich begriff auch, dass ihm der Fall ebenso wenig Ruhe ließ wie mir.

Dass Martin aber jetzt, hier und heute wegfahren musste, um bei der Exhumierung einer Frau dabei zu sein, die schon vor zwei Jahren ermordet worden war, ging nicht in meinen Kopf. Auch morgen noch würde er sie untersuchen können. Nichts mehr machte diese Frau lebendig. Ich war bereit, in vielen Dingen zurückzustecken, aber ich hatte eine schlechte Woche gehabt. Jemand, der mich liebte, gehörte nun an meine Seite, sollte mir eine Schulter bieten, Halt.

»Sei es drum, Conny. Ich habe der Rechtsmedizinerin versprochen zu kommen. Ich rufe dich an.« Dann legte er auf, bevor ich fragen konnte, ob Maria mitfuhr. Wütend warf ich das Handy in den Sessel. Atmete dann tief durch. Es half nichts, wenn ich mich aufregte. Auf dem Tisch lag Sonjas Akte, ich nahm sie, blätterte darin. Gab es irgendeinen Hinweis in der Zeit, die sie im Alexianer verbracht hatte, auf Missbrauch?

Ich fand nichts. Doch nun waren meine Gedanken wieder gefangen. Ich las den Bericht ein zweites Mal, nahm dann den Laptop und schaltete ihn ein. Internet ist eine wahrhaft gute Erfindung, wenn man ein Haus jenseits von allem in der Eifel besaß. Ich ging auf die Seite des Alexianer-Krankenhauses in Aachen und suchte nach der Telefonnummer. Die Person am Empfang kannte ich nicht, aber nachdem ich mein Anliegen erklärt hatte, wurde ich schnell weiterverbunden. »Conny?«, fragte Jutta. »Das ist ja Jahre her, dass ich von dir gehört habe.« »Ich rufe beruflich an.« »Willst du eine Stelle haben? Bekommst du sofort.« Sie lachte leise, wurde dann wieder ernst. Ich erklärte ihr, weshalb ich anrief, erzählte von Sonja Kluge.