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Intelligenzdiagnostik

Heinz Holling, Franzis Preckel, Miriam Vock

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2004

ISBN 9783840916267 , 184 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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21,99 EUR

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1 Einführung in die Intelligenzdiagnostik (S. 11-12)

Intelligenz ist das am besten untersuchte Persönlichkeitsmerkmal überhaupt. Dennoch existiert bis heute keine allgemein gültige Definition darüber, was Intelligenz ist. Der Grund dafür ist, dass Intelligenz ein theoretischer Begriff oder ein Konstrukt ist, das nicht direkt beobachtbar ist. Vielmehr muss die Intelligenz einer Person aus ihrem Verhalten in Leistungssituationen erschlossen werden. Dieses Ziel verfolgt die Psychologie bereits seit über 100 Jahren und ist noch immer Gegenstand der Forschung.

Intelligenz wird heutzutage aus verschiedenen Forschungsperspektiven und -traditionen heraus untersucht. Forschungsgegenstand der Differenziellen Psychologie sind interindividuelle Unterschiede. Eine Gemeinsamkeit der meisten Intelligenztheorien der Tradition der Differenziellen Psychologie ist die Identifikation von Fähigkeiten, die den Leistungen in psychometrischen Intelligenztests zu Grunde liegen, durch die Methode der Faktorenanalyse. Die Ansätze der Kognitiven Psychologie betrachten hingegen vorwiegend mentale Prozesse beziehungsweise Prozesskomponenten, die bei der Aufgabenlösung relevant erscheinen. Unterschiede betreffen dabei die jeweils betrachteten Komplexitäts-Niveaus kognitiver Funktionen, die von reinen Speed- und Reaktionszeit-Ansätzen (z. B. Jensen, 1982) über komplexe Problemlöseszenarien (z.B. Dörner, Kreuzig, Reither & Stäudel, 1983; Dörner, 1986) bis zur Erforschung von Metakomponenten der kognitiven Kontrolle (z.B. Sternberg, 1985) reichen. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wird Intelligenz auch zunehmend aus biologischer oder psychophysiologischer Perspektive erforscht. Betrachtet werden Variablen wie der zerebrale Glucosemetabolismus oder ereigniskorrelierte Potenziale. Aus diesem Ansatz der Intelligenzforschung verspricht man sich ein besseres Verständnis der Grundlagen der Intelligenz sowie eine Differenzierung kognitiver Prozesse und Dimensionen auf Grund zerebraler Aktivität. Eine weitere Forschungsperspektive richtet sich auf die Interaktion von intelligentem Verhalten mit Umgebungsvariablen und bezieht den gesellschaftlich-kulturellen Kontext in ihre Forschung mit ein (Berry, 1994; Sternberg, 1997; Ceci, 1996). Ausgangspunkt dieser Forschung ist, Intelligenz als ein dynamisches Konzept zu verstehen, das mit Umgebungsbedingungen kovariiert. Die Entwicklung der Intelligenz im Kindes- und Jugendalter sowie die Stabilität bzw. der Abbau von Intelligenz über die Lebensspanne ist vorrangig Gegenstand der Entwicklungspsychologie.

In diesem Buch steht die psychometrische Intelligenzdiagnostik im Vordergrund, welche maßgeblich durch die Differenzielle Psychologie beeinflusst wurde und wird. Die Anfänge der psychometrischen Intelligenzmessung führen in das 19. Jahrhundert zurück. Sir Francis Galton (1822–1911) stellte die Hypothesen auf, dass intellektuelle Fähigkeiten normal verteilt sind und eine erbliche Grundlage haben. Er ging davon aus, dass den komplexen kognitiven Funktionen physiologische Sinnesfunktionen zu Grunde liegen. Galton war an der Erforschung interindividueller Unterschiede interessiert. In seinem „anthropometrischen Labor", das er anlässlich der Weltausstellung „International Health Exhibition" in London eröffnete, untersuchte er nahezu 10.000 Personen mit verschiedenen Sinnes- und Gedächtnisprüfungen. Zur gleichen Zeit wurde von Wilhelm Wundt (1832–1920) in Leipzig das erste psychologische Laboratorium gegründet, in dem ebenfalls Messverfahren zur Erfassung physiologischer Maße angewendet wurden. Hier arbeitete der Amerikaner James McKeen Cattell (1860–1944) einige Jahre als Assistent. Während Wundt die Erforschung allgemeiner Verhaltensgesetze in den Mittelpunkt seiner Forschung rückte, interessierte sich Cattell ebenso wie Galton für Fähigkeitsunterschiede zwischen Personen. 1890 veröffentlichte Cattell seine Arbeitsergebnisse in dem Artikel „Mental tests and measurement" und begründete damit die psychometrische Intelligenzforschung.