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Technische Akustik

Michael Möser

 

Verlag Springer-Verlag, 2006

ISBN 9783540264453 , 361 Seiten

6. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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42,99 EUR

  • Blast Waves
    Technische Akustik
    Vom Universum zu den Elementarteilchen - Eine erste Einführung in die Kosmologie und die fundamentalen Wechselwirkungen
    Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau
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    Hören

     

     

     

 

 

6 Schallabsorption (S. 127-128)

Bei der akustischen Gestaltung von Räumen besteht sehr oft die Aufgabenstellung, die an den Raumbegrenzungsflächen stattfindenden Schallreflexionen gezielt zu beeinflussen. So ist es z.B. in Fabrikhallen notwendig, den emittierten Maschinenlärm wenigstens nicht noch durch Reflexionen in weiter weg liegende Gebiete zu transportieren; man ist also an einer möglichst großen Absorption an den Wänden interessiert. Andererseits gilt es für Zuhörerräume wie Hör- und Konzertsaal, eine ausreichende Schallversorgung des Auditoriums auch über Umwege zu erreichen, ohne dass dabei gleichzeitig eine zu große, durch Vielfach-Reflexionen hervorgerufene Halligkeit geschaffen wird, denn diese w¨urde z.B. die Verständlichkeit erschweren.

Solche Entwurfsziele werden durch den Einsatz von absorbierenden Wand- und Deckenkonstruktionen mit de.nierten, der Absicht möglichst angepassten Reflexionseigenschaften realisiert. Das vorliegende Kapitel dient der Erläuterung von solchen Aufbauten und der Erklärung ihrer Wirkung auf den vor ihnen liegenden Luftraum.

Um das Wesentliche herauszuarbeiten wird man sich dabei am einfachsten auf den senkrechten Schalleinfall einer ebenen Welle auf eine absorbierend/ reflektierend ausgestattete Wand beziehen. Auch die messtechnische Bestimmung der akustischenWandeigenschaften erfolgt oft für diesen Spezialfall. Der Gewohnheit folgend, den experimentellen Nachweis der Theorie voranzustellen, beginnt das Kapitel zunächst mit den Messmethoden zur Bestimmung der akustischen Wandeigenschaften.

6.1 Schallausbreitung im Kundtschen Rohr

Um die Reflexion und Absorption an einer Probe des Wandaufbaues für die definierte Bedingung senkrechten Schalleinfalls ermitteln zu können, ist es zunächst erforderlich, eine ebene Welle im Labor überhaupt erst einmal herzustellen. Sicher bringt die einfache Beschallung eines Wandstückes messtechnisch gewisse Schwierigkeiten mit sich: Eine eben Welle ließe sich nur in kleinen Raumgebieten herstellen, man würde schwer reproduzierbare Ergebnisse erhalten, die von Positionierung und Richtung des Senders abhängen. Eindeutige und leicht wiederherstellbare Messbedingungen erreicht man dagegen, wenn der Schall in einem eindimensionalen Kontinuum "eingesperrt" wird, indem er von einem Rohr mit schallharter Berandung innen geführt und so zur Ausbreitung längst der Rohrachse gezwungen wird. Ein solches Rohr, das zur Messung der akustischen Eigenschaften eines mit einer Probe versehenden Abschlusses dient, wird Kundtsches Rohr genannt (Kundt benutzte es zum Nachweis der Welleneigenschaften von Schall). Solange der Rohrdurchmesser klein verglichen mit der Wellenlänge ist, erwartet man in ihm die Schallausbreitung ebener Wellen in Achsenrichtung.