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Die etwas gelassenere Art, sich durchzusetzen - Ein Selbstbehauptungstraining für Frauen

Barbara Berckhan

 

Verlag Kösel, 2010

ISBN 9783641050856 , 272 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR


 

"Grenzen ziehen (S. 94-95)

Ärgern Sie sich auch manchmal darüber, dass Sie wieder Ja gesagt haben, obwohl Sie sich eigentlich fest vorgenommen hatten, Nein zu sagen? Oder gibt es bestimmte Arbeiten, die immer wieder bei Ihnen landen, obwohl andere das ebenso gut erledigen könnten? Haben Sie manchmal das Gefühl, andere würden Ihre Hilfsbereitschaft ausnutzen? Stehen Sie unter Druck, weil in Ihrem Kopf all die Dinge rotieren, die Sie noch zu erledigen haben? Haben Sie zu wenig Zeit für sich selbst?

Nun, wenn Sie nur eine dieser Fragen mit Ja beantworten, dann sind Sie in diesem Kapitel richtig. Hier geht es um die Selbstbehauptungsstrategien, mit denen Sie Grenzen ziehen können. Grenzen zu ziehen heißt im Grunde nichts anderes, als dass Sie bewusst über Ihre Energie, Ihre Zeit, Ihre Zuwendung und Ihr Geld verfügen. Sie bestimmen, was und wie viel Sie anderen davon geben wollen. In diesem Kapitel geht es darum, genauer zu untersuchen, warum es manchmal so schwer ist, klare Grenzen zu ziehen, und wie Sie es künftig verhindern können, dass andere Menschen Ihnen ihre Lasten aufbürden.

Neben der Fähigkeit, sich klar von anderen abzugrenzen, ist es auch wichtig, dass Sie andere Menschen wirksam kritisieren können, ohne sie dabei zu verletzen. Dazu gehört auch, dass Sie Ihrerseits selbstsicher mit der Missbilligung und der Kritik von anderen umgehen können. Aber lassen Sie uns zuvor mit einem einzigen Wort anfangen. Ein Wort, das gerade Frauen oft schwer über die Lippen kommt: das Nein.

Der Mut zum Nein


Frauen, denen es schwer fällt, nein zu sagen, stehen häufig noch unter dem Bann der alten Vorschriften: Das ist besonders die Gefälligkeitsvorschrift, die da lautet »Ich muss immer gefällig und hilfsbereit sein.« Zu dieser Vorschrift gehört, wie schon erwähnt, das Wort, vor dem Frauen oft Angst haben: Egoismus. Viele Frauen haben Angst, für egoistisch gehalten zu werden, wenn sie nicht gefällig und hilfsbereit sind, wenn sie beispielsweise anderen eine Bitte abschlagen.

Die meisten Frauen sind schon als kleine Mädchen dazu erzogen worden, für die Bedürfnisse von anderen Sorge zu tragen und sich um andere zu kümmern. Dass Frauen sich um andere kümmern können, sich gut in andere hineinversetzen und deren Wünsche und Bedürfnisse erspüren können, ist zweifellos eine ihrer ganz großen Stärken. Aber damit diese Stärke auch als Stärke gelebt werden kann, braucht sie auch die andere Seite. Und das ist die Fähigkeit, sich abzugrenzen und auch Nein zu sagen.

Frauen, die immer nur Ja sagen, sind oft überhaupt nicht hilfreich. Sie überfordern sich selbst, übernehmen zu viele Aufgaben, sind für alle immer da. Aber der Wunsch, es allen Recht zu machen, führt häufig dazu, dass sie vieles nur halb oder gar nicht machen können. Sie können einen Teil der Verpflichtungen, die sie übernommen haben, nicht wirklich erledigen. Sie sind wie ein Hefeteig, der immer weiter und weiter ausgerollt wird, wobei der Teig langsam löcherig wird. Dann bekommen diese Frauen ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht alles schaffen. Sie fangen an, die Löcher zu stopfen."