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Jerry Cotton 2785 - Mord in der 2. Position

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838705415 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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"(S. 42-43)

Es vergingen einige Tage, in denen Bao nicht einmal in die Nähe von Xie gelangte. Im Fitnessraum, in dem er sich zwei Mal am Tag, jeweils morgens und abends, aufhalten konnte, hielten ihn die Männer des Schlächters auf Abstand. Nachts, wenn er in seiner Zelle lag und Zeng beim Schnarchen zuhörte, konnte er Xies Leute sehen, die sich frei in den Gängen bewegen durften und ihren Geschäften und Vergnügungen nachgingen, Karten spielten, gemeinsam Filme sahen oder sonst etwas taten, was normalen Gefangenen verwehrt war.

Weder er noch Zeng gehörten bis jetzt zu diesen Privilegierten, und wie es aussah, würde es noch eine ganze Weile dauern, bis die Wärter ihr Diktat über sie auf Geheiß des Schlächters lockerten. In der vierten Nacht, nachdem Bao das Päckchen an den Wärter Holbruck übergeben hatte, öffnete sich plötzlich die Tür zu ihrer Zelle und einer von Xies Männern trat ein. »Steh auf und komm mit«, sagte er barsch zu Bao, drehte sich um und ging wieder hinaus.

Bao stand auf und folgte seinem Befehl. Der Wächter, der die Tür auf Geheiß von Xies Mann aufgeschlossen hatte, schloss hinter ihm wieder ab und entfernte sich. »Worauf wartest du?«, raunzte Xies Mann und ging in Richtung der Zelle des Schlächters. Bao folgte. Sie kamen an und der Mann stellte sich neben die offene Tür und wartete. Bevor Bao eintrat, bemerkte er, dass der gesamte Gang vor und hinter Xies Zelle dunkel war und keinerlei Geräusche von den anderen Gefangenen zu hören waren.

»Setz dich«, sagte Xie, der auf seinem Bett saß, zu ihm, als er eingetreten war. Hinter Xie hockte sein Masseur auf der Matratze und knetete dem großen Mann den Nacken. »Ich habe Verspannungen«, sagte Xie erklärend. »Diese verdammten Mauern speichern die Kälte. Sie zieht in meine Knochen und in meine Muskeln ein und geht nicht mehr raus. Es ist nichts für einen Mann in meinem Alter hier drin.« Das war das erste Mal, dass Xie überhaupt etwas zu Bao sagte, was über ein paar kurze Anweisungen, was er zu tun hatte, hinausging. Bao setzte sich auf den Hocker, der vor dem Bett stand, und wartete.

»Du bist kein dummer Kerl«, fing Xie an. »Du stellst keine Fragen und machst, was man dir sagt. Das ist gut. Ich habe mich über deine Zeit im State Prison in Wisconsin informiert. Du scheinst zuverlässig zu sein. Hast deine Zeit in Ruhe abgesessen und keinen großen Ärger gemacht. Vielleicht kann ich einen Mann wie dich gebrauchen. Du kannst ein paar Sachen für mich erledigen.« Xie machte eine Pause, verzog das Gesicht und drehte sich zu dem Masseur um, dessen verschwitztes Gesicht sich über seiner rechten Schulter erhob.

»Du tust mir weh«, sagte er ruhig, aber mit einem deutlich drohenden Unterton. »Es tut mir leid, Meister«, hechelte der Mann und fiel fast vom Bett vor Schreck, legte die Hände zusammen und verbog sich vor angedeuteten Verbeugungen. Xie wandte sich wieder Bao zu. »Geh. Wir reden später weiter«, sagte er knapp und schloss die Augen, woraufhin der Masseur mit zitternden Fingern wieder seine Arbeit aufnahm. Bao stand auf und verließ die Zelle."