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Heim-Netzwerke Tipps & Tools - Netzwerkverbindungen • Zentraler Datenspeicher • Mediastreaming

Michael Seemann

 

Verlag Franzis, 2013

ISBN 9783645220910 , 320 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

4,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

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1Über Breitband zum Heimnetzwerk

Unter der Bezeichnung »Heimnetz« oder auch »Heimnetzwerk« können sich nach wie vor nur wenige Menschen etwas Konkretes vorstellen. So mancher denkt dabei gleich an ein kompliziertes Firmennetzwerk, das sich nur von einer professionellen EDV-Abteilung, den sogenannten »Netzwerkern« oder »IT-lern«, beherrschen lässt. Dass dem nicht so ist, möchte Ihnen dieses kleine Buch zeigen. Es versorgt Sie mit allen erforderlichen Grundlagen und liefert Ihnen zahlreiche Anwendungsbeispiele sowie praxisorientierte Tipps. Zudem werden Sie eine Reihe nützlicher Geräte und Anwendungen kennenlernen, die sich hervorragend für den Einsatz in Ihrem Heimnetz eignen.

Erfreulicherweise haben die meisten Netzwerkhersteller aus den Fehlern vergangener Jahre gelernt: Sie bieten endlich Produkte an, die speziell für den Heimanwender entwickelt wurden. Das bedeutet: Einrichtung und Bedienung eines Großteils dieser Geräte sind sehr viel einfacher und komfortabler geworden. Damit einher geht eine weitere erfreuliche Entwicklung: die nahezu flächendeckende Verfügbarkeit von breitbandigen Onlinezugängen sowie die stark gesunkenen Gebühren für solche Anschlüsse. Auch diese Entwicklung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ein Anwender überhaupt erst die Möglichkeit hat, sein persönliches Heimnetz zu gestalten.

Tatsächlich ist jeder, der zu Hause einen Breitbandzugang nutzt, bereits ein kleiner »(Heim-)Netzwerker«. Und besser können die Voraussetzungen eigentlich gar nicht sein.

1.1 Netzbetreiber und Weiterverkäufer

Anfangs war DSL noch nicht flächendeckend verfügbar, und die Telekom diktierte als einziger Anbieter oder »Provider« den Preis für den schnellen Onlinezugang. Schnell zogen andere Telefonnetzbetreiber nach und statteten ihr Telefonnetz ebenfalls mit DSL-Technik aus, unter anderem der ebenfalls überregional vertretene Anbieter Arcor (heute Vodafone) sowie zahlreiche kleinere, regionale Anbieter (Mnet, NetCologne etc.).

Neben den Netzbetreibern mit eigener Infrastruktur drängten kurz darauf auch sogenannte DSL-»Reseller« (deutsch: »Weiterverkäufer«) auf den boomenden Breitbandmarkt und boten ebenfalls DSL-Zugänge an. Reseller wie zum Beispiel United Internet (1&1) oder Freenet kauften größere Kontingente an DSL-Zugängen von den Netzbetreibern und gaben diese zu oft deutlich günstigeren Preisen an die Endkunden weiter. Spätestens seit diesem Zeitpunkt gingen die ursprünglich recht hohen monatlichen Kosten für einen Breitbandzugang spürbar nach unten.

Provider, Netzbetreiber und Reseller

Ein Unternehmen, das Onlinezugänge anbietet, bezeichnet man neudeutsch als Provider, was nichts anderes als »Anbieter« bedeutet. Bei den Providern unterscheidet man zwischen Netzbetreibern und Resellern. Netzbetreiber sind in der Regel Telefonnetzbetreiber, die ihre Leitungen und Anschlüsse mit DSL-Technik ausgestattet haben. Sie können somit über ihre eigene Infrastruktur Onlinezugänge bereitstellen. Reseller hingegen besitzen diese Infrastruktur nicht. Sie mieten stattdessen Onlinezugänge bei Netzbetreibern an und verkaufen sie dann an die Kunden weiter (engl. to resell = weiterverkaufen). Bei Problemen oder Störungen in der Zugangsinfrastruktur kann ein Reseller seinem Kunden meist nicht direkt helfen, sondern ist seinerseits auf den Support des jeweiligen Netzbetreibers angewiesen.

1.2Breitbandzugänge in Deutschland

Laut aktuellem Jahresbericht der Bundesnetzagentur verzeichnete Deutschland Ende des Jahres 2011 rund 27,3 Millionen fest verlegte Breitbandanschlüsse. Das sind ziemlich genau zwei Drittel aller deutschen Privathaushalte. Allein 23,4 Millionen Anschlüsse entfallen dabei auf die Verbindungstechnik DSL, was einem Marktanteil von 86 Prozent bei den schnellen Festnetzanschlüssen entspricht.

Wegbereiter DSL

Mit ihrem T-DSL-Angebot läutete die Telekom eine neue Ära bei den privaten Onlinezugängen ein. Mit 768 kBit/s erreichte T-DSL eine etwa 12- bis 14-mal höhere Geschwindigkeit als die bis dahin standardmäßig genutzten Telefonverbindungen über ISDN oder Analogmodem. Dabei verwendet DSL dasselbe Kupferkabel als Übertragungsmedium, allerdings mit einer höheren Übertragungs- frequenz. Dennoch ist DSL schon lange nicht mehr die einzige Möglichkeit, breitbandig ins Internet zu gelangen.

Onlinezugang über TV-Kabel

In Ballungsräumen, aber auch in vielen regionalen Gebieten, haben die großen Kabelnetzbetreiber, wie beispielsweise Kabel Deutschland, Unity Media oder Kabel BW, ihr TV-Kabelnetz für die Internetnutzung ausgebaut. Laut Bundesnetzagentur erreichten die Breitbandanschlüsse der Kabelnetzbetreiber im Jahr 2011 einen Bestand von rund 3,6 Millionen Anschlüssen. Das entspricht einem Marktanteil von 13 Prozent der in Deutschland geschalteten Breitbandanschlüsse.

Onlinezugang über den Mobilfunk UMTS

Eine weitere Möglichkeit, flott ins Internet zu kommen, ist der Zugang über den schnellen Mobilfunk UMTS. Bis vor Kurzem waren die Datentarife für Privatpersonen kaum erschwinglich oder im Leistungsumfang erheblich begrenzt, doch mittlerweile finden sich auch hier interessante Angebote. Im Gegensatz zu den Festnetzlösungen ist man beim Internetzugang via Mobilfunk komplett unabhängig von Telefon- oder TV-Kabeldosen.

Laut ARD/ZDF-Onlinestudie gingen im Jahr 2011 gut 10 Millionen Menschen im Alter von 14 bis 69 Jahren über eine Mobilfunkverbindung online. Mehr als 8 Millionen Personen nutzten hierzu Handys oder Smartphones, rund 1 Million gingen per Tablet-PC ins Internet.

Onlinezugang via Satellit

Für alle, die weder DSL noch TV-Kabel noch Mobilfunk nutzen wollen oder können, sei als letzte Möglichkeit die des Onlinezugangs via Satellit genannt. Diese Möglichkeit ist im Preis etwas höher und bringt gewisse Einschränkungen gegenüber den erstgenannten Zugangsarten mit sich, hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Satelliteninternet ist selbst in den entlegensten Gebieten Deutschlands verfügbar. Rund 35.000 Kunden sollen bis Ende 2011 per rückkanalfähige Satellitenschüssel online gegangen sein.

1.3 Verfügbarkeitscheck für Breitbandanschlüsse

Doch für welchen Zugang soll man sich nun entscheiden, wenn man seinen Anbieter wechseln möchte oder generell eine neue schnelle Onlineanbindung sucht? Zunächst einmal ist zu klären, welche Anschlussmöglichkeiten am eigenen Wohnort verfügbar sind.

Überblick über verfügbare Breitbandzugänge

Einen Überblick über sämtliche verfügbaren Breitbandzugänge verschafft die Webseite http://www.zukunft-breitband.de.

Rufen Sie die Webseite in Ihrem Browser auf und klicken Sie in der Menüleiste links auf die Rubrik Breitbandatlas. In dem sich nun öffnenden Untermenü gehen Sie auf Breitbandsuche.

Bild 1.1: Ein guter Einstieg für die Suche nach verfügbaren Anschlussmöglichkeiten.

Eine Deutschlandkarte wird angezeigt. Tragen Sie in das Eingabefeld oben links direkt über der Karte den Namen Ihres Wohnorts oder Ihre Postleitzahl ein. In der Legende am rechten Kartenrand können Sie zwischen den Zugangstechnologien Drahtlos (z. B. UMTS) und Leitungsgebunden (z. B. DSL, TV-Kabel) wählen. Setzen Sie die Auswahl zunächst auf Leitungsgebunden.

Bild 1.2: Tragen Sie links oben Ihre Postleitzahl oder Ihren Wohnort ein.

Belassen Sie die Bandbreite auf dem voreingestellten Wert von ≥ 1 Mbit/s. Nach einem Klick auf die Schaltfläche Finden erscheint kurz darauf ein Kartenausschnitt der von Ihnen gewählten Region (in unserem Beispiel ist es die Region um den Düsseldorfer Nordwesten).

Der Kartenausschnitt zeigt anhand von kleinen, unterschiedlich gefärbten Quadraten, ob und mit welcher prozentualen Wahrscheinlichkeit ein Anschluss für einen Haushalt jeweils verfügbar ist.

Mithilfe des Lupensymbols oder des Vergrößerungsreglers können Sie recht weit in die Karte hineinzoomen, bis Sie schließlich das Straßennetz erkennen. Auf diese Weise lässt sich der Standort Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung sehr genau eingrenzen.

Bild 1.3: Die Genauigkeit der Breitbandatlaskarte geht bis auf Straßenebene.

In unserem Beispiel (Region Düsseldorf) ist die Verfügbarkeit von Breitband ab einer Übertragungsrate von 1 MBit/s nahezu vollständig gegeben. Jeder Haushalt, der sich innerhalb eines gelben Quadrats befindet, kann mit mindestens 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit...