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UX Design für Tablets - Eine Anleitung für User Experience, Design und Webentwicklung

Christian Kuhn

 

Verlag entwickler.press, 2013

ISBN 9783868026320 , 342 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

19,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

Einleitung

Alle zehn Jahre macht Technologie einen tiefgreifenden, umfassenden Entwicklungssprung. Sicher haben Sie schon einen solchen miterlebt. Ihr erster Home-PC, Ihr erstes Modem, Ihr erstes Smartphone. Herzlichen Glückwunsch: Sie haben die Ehre, einen solchen mitzugestalten. Tablets, eine neue Gattung Endgerät. Fälschlicher Weise zu Beginn seiner Markeinführung als erweitertes, großes Smart­phone oder Touch-Netbook interpretiert. Tablets werden unseren Alltag stärker beeinflussen, als die meisten es sich im Moment vorstellen. Ob beim Hausarztbesuch, beim Beratungsgespräch in der Bank oder als In-Seat-Entertainment im Flugzeug: Die dünnen, leichten Tablets mit Multitouch-Interface werden Druckprodukten, technischen Interfaces und Arbeitsgeräten wie Netbooks immer mehr Anteile streitig machen. Sie halten das für überzogen? Fakt ist: Das Mediennutzungsverhalten verändert sich seit Jahren hin zum Web, auf Kosten von Druck und TV. Die ersten Airlines führen WiFi ein, Tablets und Mobile werden in der Economy Class aus Raumgründen die Vorreiter werden. Der Kinderspielzeughersteller Toys-r-Us veröffentlichte ein stoßfestes Android-Touchpad (geeignet für Kinder ab drei Jahren) für die nächste Nutzergeneration [1]. Eben, kein Spielzeughandy aus billigem Plastik und mit quietschenden Klingeltönen, sondern ein vollwertiges Touch Device. Waren auch Sie schon einmal begeistert, wie spielend einfach ein zweijähriges Kind ein iPhone nutzen kann? Die nächste Generation wächst also endlich mit technischen Wundergeräten auf, die noch vor zwei Dekaden Science-Fiction-Liebhaber begeisterten. Und für sie werden diese Geräte vor allem eines sein: ein normaler Gebrauchsgegenstand. Das direkte Interface mit Gesten legen wir dieser Generation in die Wiege – so, wie uns eben Tastatur, Maus und Farbmonitor in die Wiege gelegt worden sind. Und weil wir alle im Alter wieder zu Kindern werden, hat die Firma Memo Touch LLC ein Paket aus Android-Tablet-PC und -Software herausgebracht, das Familien bei der Pflege von dementen Personen helfen und selbigen mehr Sicherheit in ihrem Alltag geben soll [2]. Die Software „Memo“ erinnert die Senioren beispielsweise an ihre täglichen Termine und Medikamente. Deswegen brennen wir für Tablet-PCs.

Ist es nicht aufregend, von Anfang an dabei sein zu dürfen? So wie vor wenigen Jahren mit dem iPhone. Doch halt, mit dem Tablet ist es dann doch etwas anders. Diverse Touch Apps machen vor, wie einfach und intuitiv produktive Softwarenutzung mit Multigesten sein kann. Da entsteht der Wunsch, es am Desktoprechner ebenso leicht zu haben. Das Apple Trackpad (Multitouch-Eingabe) hat so manchen OS-X-Schreibtisch bereits erreicht. Dabei ist es Windows, das die meisten Touch-Gesten unterstützt. Es fehlt noch an den richtigen Apps und Interfaces, doch ich sehe mich in absehbarer Zeit „mouseless“. Tablet-optimierte Onlinestores zeigen, wie einfach, intuitiv, übersichtlich und welch ein Erlebnis Einkaufen ganz ohne Maus und Content-Überladung sein kann. Der lang ersehnte Amazon Relaunch verfolgt die Strategie „Tablet first“. Als größter Content-Lieferant neben Apple sind das Kindle Fire und die passend optimierte Website zu diesem Kassenschlager eine logische Entwicklung. Das Amazon Tablet ist der erfolgreichste Android-Konkurrent von Apples iPad, obwohl erst seit November 2011 in den USA erhältlich. Das Kindle Fire wird mutmaßlich unter Herstellerpreis verkauft, um den Markt zu durchdringen. Die Rechnung wird am Ende des Tages voraussichtlich für Amazon aufgehen – durch den stärkeren Abverkauf von Büchern, Musik und Filmen – Content, der dann nicht von Apple verkauft wurde. Alle Desktopuser werden von der neuen Website profitieren, denn bei der Befolgung der grundsätzlichsten Screendesign- und Usability-Regeln für Tablet-Websites wird diese dadurch aufgeräumter, übersichtlicher, einfacher und intuitiver nutzbar sein. Immer stärker werden nun die Tablets beim Endverbraucher ankommen. Sie erobern die Kinderzimmer, Schulen, sogar Altersheime und immer mehr Arbeitsplätze. Das Tablet ist ein Hoffnungsbringer für Verlage geworden, die ihre Inhalte, den Content, digital und möglichst nicht kostenfrei zur Verfügung stellen möchten. Ebenso wie sich der neue Markt um die App Stores blitzartig entwickelte, so entsteht eine neue Branche für Zubehör, Anwendungen, Websites und Digital Publishing für Tablets.

Ein japanischer Zen-Spruch heißt: „Ein Tag ist wie ein ganzes Leben“ und steht dafür als Stellvertreter für mehrere Grundsätze der Zen-Philosophie.

Nimm alles als Ganzes wahr und nutze es im Hier und Jetzt mit voller Aufmerksamkeit. Im Zen strebt man immer nach dem Einfachen, Ganzheitlichen, Vollkommenen. Klare Strukturen, Formen, dezente Farben, der Kreis als perfekte ganzheitliche Form dominieren in dieser Philosophie. Wahrscheinlich können Sie sich schon denken, welcher Hard- und Softwarehersteller sich schon vor vielen Jahren zu nutzen gemacht hat? Richtig, es ist Apple Inc., Revoluzzer der PC- und Mobile-Industrie mit den wohl am einfachsten zu benutzenden Produkten für Freizeit, Arbeit, Mobile und natürlich dem ersten massentauglichen Tablet. Er ist der Marktführer für Produkte mit herausragender Usability, beispielloser User Experience, Taktgeber für vollendete Designs und Nutzererlebnisse. Steve Jobs hatte schon früh die Zen-Philospohie für sich und seine Produkte übernommen und stets versucht, seine Ideen und Entwicklungen nach den Zen-Prinzipien zu gestalten. Keine Angst, das ist kein Apple-Fanboy-Buch. Ich nutze mit Begeisterung alle Tablets und beleuchte sie in diesem Buch als Ganzes. Von der Hardware bis zum Browser, in dem Ihre Tablet-optimierte Website dargestellt wird. Nur kommen wir nicht darum, im Moment das Apple iPad für einige Themen als Blaupause zu nehmen. Es war das erste kassenschlagertaugliche Tablet, hat einen bis jetzt noch dominierenden Marktanteil, was sich aber in absehbarer Zeit ändern wird. Apple zeigt uns auch die Empfindlichkeit von UX Design auf: „Antenna Gate“, der Skandal um die schlechte Empfangsleistung des iPhone 4, das bei einem ungünstigen Halten des Geräts einsetzte, und auch die jüngsten Kritiken an der Hitzeentwicklung beim iPad 3 sind Beispiele mit großem Medieninteresse. Auch die starken Einschränkungen von einigen Softwarefunktionen zugunsten der Apple „End to End“-Verkaufsstrategie können auf der einen Seite für Frustrationen, also zu einer schlechten UX, führen. Auf der anderen Seite sind auch eben diese Einschränkungen ein wichtiger Grund für die gute UX auf Apple-Produkten.

Die anderen Hersteller haben erkannt, dass sie nur mit UX eine Chance haben, gegen das iPad konkurrieren zu können. Selbst mit sehr guter Hardware, einer großen Auswahl an Apps und einem attraktiven Preis reichen die Erfolge aller Mitstreiter bisher nicht aus, Apple vom Thron zu holen. Grund für Apples Erfolg sind nicht allein der zeitliche Entwicklungsvorsprung und die harte Verteidigung des Marktes durch Patentklagen. Es ist die herausragende UX. Die extrem einfache und intuitive Nutzung. Die Konkurrenten dagegen sind allgemein für ihre offenen Sys­teme bekannt, daher auch attraktiv für technisch sehr versierte Nutzer, jedoch auch für eine schlechte UX für „normale“ Endverbraucher.

Google Android, Microsoft Windows 8 und RIM haben zu Beginn des Jahres 2012 ihre Ressourcen für Entwickler und Designer stark erweitert und überarbeitet. Auffällig sind die ausführlichen Hilfestellungen zu User Interface (UI) Design, Usability und UX. Zum Beispiel wird Android ab Version 4 (Ice Cream Sandwich) das Graphical User Interface (GUI) mehr Vereinheitlichung für den UI Designer erfahren. Ein einheitliches GUI wird, ähnlich iOS, angestrebt. Das soll zu einer Verbesserung der intuitiven Nutzung führen. [3] Google betont, dass es sich immer noch um eine Option für Designer und Entwickler handelt und man diesen nichts vorschreiben oder gar verbieten möchte. Ganz anders ist das bei Apple, wer sich hier nicht an die GUI-Richtlinien hält, bekommt keine Zulassung für seine App im App Store.

Die Erkenntnis: Nur die vollendete positive User Expericence wird durch die daraus automatisch resultierende Mund-zu-Mund-Weiterempfehlungen das Image verbessern und den Abverkauf steigern. Auch Sie können durch Ihre Websites, die auf die Eigenschaften, einen Bestandteil der Projekt-DNA, der unterschiedlichen Endgeräte eingehen. Berücksichtigen Sie das Tablet Ihres Users. Für Ihren User ist es nicht sein Tablet, das Ihre Website nicht richtig interpretiert. Es ist Ihre Site, Ihr Produkt, Ihr Markenname, der als „schlechte Erfahrung“ in seiner Erinnerung bleiben wird.

Der Prozess der UX ist nur unter intensiver Einbeziehung Ihrer User möglich. Deren Erfahrungen mit Ihrer Website müssen in die Projekt-DNA einfließen. Sich in seine Persona einzudenken, seine Anwendungsszenarien zu beachten, das gehört zu Ihren Aufgaben als UX Designer.

Daher bitte ich Sie:

Geben Sie mir ein Feedback. Ihre Meinung zählt!

Fehler sind ein Bestandteil des Prozesses (Leben), und die technische Entwicklung schreitet rasend voran. Senden Sie mir eine E-Mail mit Ihren Anmerkungen, ihrer Kritik und am liebsten Lob, damit auch ich das Wissen in diesem Buch und die damit verbundenen Aha-Erlebnisse mit Ihnen und durch Sie verbessern kann. Vielen Dank.

E-Mail: ux@nuisol.com

Abbildung E.1: Das NUISOL-Grundprinzip zur Erreichung einer erfolgreichen UX durch das Erstellen einer Projekt-DNA, die stetig durch Einbeziehung der User mit neuen Werten erweitert wird

Links

[1]...