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Die ersten Wochen im Referendariat - Der ultimative Leitfaden für Erfolg in Seminar, Schule und Unterricht (Alle Klassenstufen)

Katja Köhler, Lorenz Weiß

 

Verlag scolix, 2013

ISBN 9783403701491 , 183 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz frei

Geräte

21,99 EUR


 

Entwicklungslandschaft Unterrichten


„Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für das Lehren und Lernen.“ (KMK 2004)

 

Kompetenz 1: Lehrerinnen und Lehrer planen Unterricht fach- und sach­gerecht und führen ihn sachlich und fachlich korrekt durch.

Kompetenz 2: Lehrerinnen und Lehrer unterstützen durch die Gestaltung von Lernsituationen das Lernen von Schülerinnen und Schülern. Sie motivieren Schülerinnen und Schüler und befähigen sie, Zusammenhänge herzustellen und Gelerntes zu nutzen.

Kompetenz 3: Lehrerinnen und Lehrer fördern die Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern zum selbstbestimmten Lernen und Arbeiten.

Was ist guter Unterricht?


Merkmale guten Unterrichts


Kennen Sie sie noch aus der Schulpädagogikvorlesung: die Merkmale guten Unterrichts, z. B. nach Hilbert Meyer? (vgl. Hilbert Meyer 20106, S. 23 –127)

1. klare Strukturierung des Unterrichts (durch Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)

2. hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisatorischem; Rhythmisierung des Tagesablaufs)

3. lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge)

4. inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Monitoring des Lernverlaufs, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)

5. sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Schülerkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback)

6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen)

7. individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)

8. intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge)

9. klare Leistungserwartungen (durch Passung und Transparenz) und klare Rückmeldungen (gerecht und zügig)

10. vorbereitete Umgebung (d. h. verlässliche Ordnung, geschickte Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten und Ästhetik der Raumgestaltung)

Aber: Haben Ihnen diese Merkmale sehr geholfen bei der Planung Ihres Unterrichts?

Für die meisten Referendare bleiben diese Merkmalslisten lediglich eine erste Aufmerksamkeitsrichtung, denn diese Merkmalslisten

ƒsagen Ihnen nicht, wie Sie guten Unterricht „machen“ und

ƒkönnen Sie nur bedingt unterrichtspraktisch nutzen.

 

Allerdings zeigen diese Merkmalslisten den Rahmen, in dem guter Unterricht zu finden ist!

Unsere Vorstellung guten Unterrichts lautet folgendermaßen:

Tipp

Guter Unterricht meistert die Vielschichtigkeit unterrichtlicher Abläufe so, dass (nahezu) alle sagen:

„Heute hat es sich gelohnt, dabei gewesen zu sein!“  

 


Ihre persönlichen Erfahrungen mit Unterricht


Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie im Rahmen Ihrer bisherigen Bildungsbiografie mit gutem und schlechtem Unterricht gemacht?

Die Handlungsmuster, wie wir unterrichten, weisen immer einen impliziten und einen expliziten Zusammenhang dazu auf, wie wir selbst Unterricht, sei er nun gut oder schlecht gewesen, erlebt haben.

Deshalb ist es lohnend, sich jeweils einen Prototypen erlebten guten Unter­richts und schlechten Unterrichts nochmals vor Augen zu führen, um zu überprüfen, ob diese Erfahrungen die aktuelle Sicht guten Unterrichtens beeinflussen.

Nehmen Sie sich 15 Minuten Zeit und notieren Sie Ihre Gedanken zu den folgenden Impulsen:

Eine besonders negative Erfahrung mit Unterricht: Eine besonders positive Erfahrung mit Unterricht: Was hat dies jeweils damals bei mir bewirkt: Wie reflektiere und beurteile ich dies heute: Diese Konsequenzen ziehe ich für mein Handeln als Lehrkraft:

Was ist guter Unterricht? Und: Wann ist Ihr Unterricht gut?


Es reicht nicht, eine gute Unterrichtsstunde zu zeigen, und auch viele gute Unterrichtsstunden machen noch keinen guten Unterricht. Guter Unterricht lässt sich weder an isolierten Elementen einer Stunde festmachen noch stellt er eine Ansammlung verschiedener Merkmale dar.

In Unterrichtsstunden lassen sich aber erfahrungsgemäß „Merkmale guten Unterrichts“ finden, die zu anhaltend guten Lernergebnissen führen. Daraus lassen sich theoretische „Indikatoren für guten Unterricht“ formulieren. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, dann ist man „in der Nähe von gutem Unterricht“.

Zu nennen sind hier aus unserer Sicht folgende Punkte:

1.sachliche Richtigkeit und didaktische Reduktion des Unterrichtsgegenstandes

2.Zielorientierung

3.klare Strukturierung

4.Differenzierung

5.Kommunikation bezogen auf die Gesprächsführung im Klassenzimmer, aber auch das reflektierte Besprechen und Reflektieren des Unterrichtsgegenstandes mit Fachbegriffen

Tipp

Nutzen Sie die aktive Hospitation gezielt, um Erfolgsindikatoren für Ihren Unterricht zu finden.  

 

Unterrichtsplanung: Vom amtlichen Lehrplan zur Unterrichtsstunde


Linktipp: Amtlicher Lehrplan

Diesen können Sie auf den entsprechenden Seiten des Kultusminis­teriums Ihres Bundeslandes abrufen (http://www.bildungsserver.de), und zwar mit den Stichworten Lehrplan + Bundesland + Schulart.

1. Lehrplanüberblick


Unterrichtssequenzen müssen immer im Rahmen der Lehrpläne und genannten Zusatzleitlinien / Bemerkungen verankert sein. Lesen Sie daher immer zu den Lehrplaninhalten der Jahrgangsstufe auch die Grundlagen und Leitlinien, fächerübergreifende Bemerkungen sowie Fachprofile und Fachlehrpläne.

2. Sinnvolle grobe Verteilung der Lerninhalte auf das Schuljahr – Der Stoffverteilungsplan


Verteilen Sie die einzelnen Lehrplaninhalte auf die einzelnen Schulwochen! Beachten Sie auch die Jahreszeiten, Freiräume und Wiederholungsphasen sowie Unterrichtsstunden zur Leistungserhebung und -nachbesprechung.

Beispiel: Stoffverteilungsplan

3. Klassenspezifischer Klassenlehrplan


Hinweis

Der Klassenlehrplan ist ein Arbeitspapier. Änderungen und Verschiebungen sind handschriftlich zu notieren, denn Notizen und Anmerkungen während des laufenden Jahres bilden eine gute Grundlage für evtl. anfallende Überarbeitungen. 

Arbeitsschritte zur Erstellung des Klassenlehrplans


1.Zusammentragen von Materialien

ƒSichten der in der Jahrgangsstufe eingeführten Schulbücher

ƒSichten der an der Schule vorhandenen Lehrmittel

ƒBereitstellen ergänzender Medien – heimatkundliche Beiträge – Schriften der Museumspädagogen – in der Klasse nicht eingeführte Bücher anderer Verlage – Lernspiele

ƒDurchsicht des Medienkataloges der Bildstelle

2.Erstellen eines Terminrasters

ƒgenaue Festlegung der Anzahl der Wochen in den einzelnen Monaten (verhindert eine Überfrachtung der Lehrpläne)

ƒBerücksichtigen von Ferien und Feiertagen

3.Erstellen des Stoffverteilungsplans zur Grobverteilung der Inhalte

ƒFestlegung der Rahmenthemen und Eintragung in das Terminraster

ƒZuordnung jahreszeitlich gebundener Themen in den einzelnen Fächern

4.Formulierung der Unterrichtsthemen unter Berücksichtigung variabler Faktoren

4.1. Gegebenheiten vor Ort

ƒAuswirkungen der Ortstruktur auf Lernplanung und Unterrichts­gestaltung

ƒräumliche Verhältnisse in der Schule

ƒGröße und Ausstattung des Klassenzimmers

ƒAusstattung mit Lehrmitteln

ƒHeimatbezug

ƒFeste / Feiern

ƒJahreszeitlich gebundene Themen

4.2. Klassensituation

ƒNeuübernahme oder Weiterführung der Klasse

ƒKlassenstärke und Klassenzusammensetzung

ƒsoziale Struktur

ƒSchulinteresse und Erwartungshaltung der Erziehungsberechtigten

4.3. Schüler

ƒLeistungsfähigkeit

ƒeingeschulte Arbeitstechniken

ƒerziehliche Situation

ƒauffällige Lernende

ƒbesondere Interessen

4.4. Lehrkraft

ƒZusammenarbeit an der Schule möglich /...