dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Weblogs versus Journalismus: Zwischen Konkurrenz und Komplementarität

Stefanie Stradmann

 

Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2010

ISBN 9783836647632 , 102 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz frei

Geräte

29,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

  • Wettbewerb im Gesundheitswesen: Patientenorientierung als Schlüssel zu möglichen Wettbewerbsvorteilen für Krankenhäuser
    Energieeinsparmaßnahmen durch moderne Lichttechnik in Nichtwohngebäuden. Planung, Bilanzierung und Durchführung anhand eines praktischen Beispiels
    Sporttauchen und Kälteschutz: der Einfluss von Kälteschutzanzügen auf die körperliche Belastung
    RFID im Krankenhaus: Wie verändert der Einsatz von RFID den Krankenhaus-Alltag?
    Salzersatz in Brot und Kleingebäck: Die Erfüllung der Nährwertprofile
    Haufe IFRS-Kommentar: Der Standard bei IFRS-Anwendern
    Trends und Ansprüche für Barrierefreiheit von Webinhalten: Die Relevanz von WAI-ARIA und WCAG 2.0
    Auswirkungen des Klimawandels auf den alpinen Wintertourismus - Entwicklungsszenarien und mögliche Anpassungsstrategien - Das Beispiel Sölden/Österreich
  • Verkehrsplanung im städtischen Raum - Richtlinien, Planungsziele und Lösungsansätze am Beispiel der Umgestaltung einer Stadtstraße
    Eingangserfassung und Datenverwendung durch RFID im Rahmen von Efficient Consumer Response im Einzelhandel
    Projektstudios für Filmsound: Audiopostproduktion und Studiotechnik
    CAN and FPGA Communication Engineering: Implementation of a CAN Bus based Measurement System on an FPGA Development Kit

     

     

     

     

     

 

 

Textprobe: Kapitel 3.4, Interpretation: Im Durchschnitt lässt sich ein höherer Informationsgehalt seitens der Tageszeitungen und damit seitens des traditionellen Journalismus feststellen. Im Vergleich bieten die journalistischen Texte pro Artikel fast das Vierfache an verschiedenen Aspekten der Nachricht (Weblogs im Durchschnitt 12 Aspekte, TZ im Durchschnitt 44 Aspekte). Dennoch konnten Weblogs ergänzend neue Aspekte, anführen die Journalisten als 'Laien' zum Beispiel auf dem technischen Gebiet des Hackerangriffes ohne Bezugnahme weiterer Quellen oder Experten nicht hätten anbringen können. Bei der Anzahl der Akteure liegt der Durchschnitt in den Weblogs bei unter einem Viertel im Vergleich zu den Tageszeitungen. Genauso verhält es sich mit der Anzahl der verwendeten Zitate und dem durchschnittlichen Umfang eines Artikels. Des Weiteren erreichen Weblogs gerade einmal 7% des Verbreitungsgrades von Tageszeitungen. Der Grad der Publizität ist somit im Journalismus um ein Vielfaches größer. Folglich erreichen klassische Nachrichten weitaus mehr Menschen als Nachrichten die online in Weblogs publiziert werden. Nur in der Transparenz der Recherche und somit in der Kategorie Quellenangabe schneiden Weblogs um 38 Prozentpunkte besser ab als die untersuchten Tageszeitungen. Zudem findet in Weblogs in 50 % der Fälle keine strikte Trennung von Nachricht und Werbung statt. Insgesamt können Weblogs die Informationsbreite von journalistischen Artikeln nicht erreichen, besitzen aber durchaus Potential zur Nachrichtenvermittlung. Einzelne Weblogs, unter anderem auch die Journalisten Weblogs 'Spreeblick.de' sowie' netzpolitik.de', weisen einen journalistischen Standard auf und erreichen eine fast vergleichbare Qualität wie die journalistischen Artikel. Dies wiederum bekräftigt die Vermutung, dass J-Blogs das größte Konkurrenzpotential besitzen. Der Weblog 'netzwertig.de' erreicht mitunter sogar einen höheren Informationsgehalt wie beispielsweise 'die Welt', obwohl dieser kein klassischer J-Blog ist. Sind auch keine ausgebildeten Journalisten an den Publikationen von 'netzwertig.de' beteiligt, weißt der Weblogs dennoch klassische redaktionelle Strukturen auf, die evtl. für das hohe Maß an Qualität durch internen Qualitätskontrolle verantwortlich sein kann. Privatbetriebene Weblogs konnten hingegen kaum an die journalistsischen Standards heranreichen. Da bei dieser Inhaltsanalyse die verlinkten Texte und dessen Informationsgehalt außen vor gelassen wurden, müsste in einer weiteren Untersuchung geprüft werden, ob durch diese Verweise nicht sogar ein ähnlicher Informationsgehalt wie er in traditionellen journalistischen Texten zu finden ist, zustande kommen kann. Zusammenfassend lässt sich jedoch feststellen, dass Weblogs als Gesamtheit betrachtet journalistische Standards im traditionellen Sinne nur peripher erfüllen. Lediglich JBlogs oder Weblogs mit Redaktion ähnlichen Strukturen scheinen journalistische Ansprüche erfüllen zu können. Zwar bieten Weblogs durch die Form der Publikation eine viel höhere Aktualität dennoch fehlen vielen Veröffentlichungen die Recherchetiefe und vielleicht auch die Recherchemöglichkeiten, die Journalisten durch die Partizipation in einer Redaktion und durch diverse deutsche Mediengesetze geboten werden. Diese Ergebnisse werden von einer 2009 durch Neuberger durchgeführten Studie in der Internetangebote auf ihre journalistische Identität hin untersucht wurden, gefestigt. Gerade einmal 18,6 % von 97 untersuchten Weblogs wiesen die Einhaltung journalistischen Standards auf. Die geringe Zahl relevanter Weblogs bezüglich der journalistischen Leistung bestätigt für Neuberger, dass Blogger im Wesentlichen komplementäre und nur punktuell journalistische Leistung erbringen. Dennoch sollte die Bedeutung der Weblogs für die Öffentlichkeit nicht als geringe eingeschätzt werden, da sie, wie auch im Fall der vorangegangenen Inhaltsanalyse, Quelle für den Journalismus sein kann und zur öffentlichen Anschlusskommunikation fungiert.