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Die Kreuzestheologie Tertullians - Beitrag aus »Lutherische Theologie und Kirche« 04/2020

Die Kreuzestheologie Tertullians - Beitrag aus »Lutherische Theologie und Kirche« 04/2020

Benjamin Haupt

 

Verlag Edition Ruprecht, 2021

ISBN 9783846996843 , 18 Seiten

Format PDF

Kopierschutz Wasserzeichen

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4,66 EUR


 

In den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, die die USA 2020 und 2021 erschütterten, ging es nicht zuletzt um die Frage nach dem Einfluss des christlichen Glaubens bzw. christlicher Werte auf das öffentliche Leben. Ethische und politische Kontroversen sind dabei häufig religiös gefärbt. Doch kommt den christlichen Kirchen in den USA längst nicht mehr die gesellschaftlich prägende Rolle zu wie im 20. Jahrhundert. Benjamin Haupt fragt deshalb nach dem Ort und der Rolle lutherischer Kirche in der »nachkonstantinischen Welt« des 21. Jahrhunderts. In seinem Vortrag, den er während eines Besuchs an der Lutherischen Theologischen Hochschule im Sommer 2019 gehalten hat, beschreibt Haupt zunächst die Veränderungen, die sich in den letzten zwanzig Jahren in den USA ergeben haben, und analysiert diese neue Situation, indem er sie mit dem »vorkonstantinischen' Christentum am Beispiel Tertullians (ca. 150-220 n. Chr.) in Beziehung setzt »Konstantinismus« bezeichnet hierbei die enge Kooperation von Kirche und Staat, wie sie seit Kaiser Konstantin über Jahrhunderte in Europa - und bei allen Unterschieden letztlich auch in den USA - Gültigkeit hatte. Vielfach, so Haupts Analyse, seien kirchliche und politische Entscheidungsträger inzwischen einander fremd geworden. Anregungen zum Umgang mit der neuen Situation entdeckt Haupt gerade in der Kreuzestheologie Tertullians, die vor allem auf die Paulusbriefe zurückgeht. Von Tertullian sei zu lernen, die gegenwärtige Wirklichkeit realistisch in den Blick zu nehmen, auch mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Analyse, um in der Gegenwart angemessen die christliche Stimme hörbar zu machen. Es gelte zudem, von der Hoffnung auf staatlichen Protektionismus der Kirchen Abschied zu nehmen und sich stattdessen auf die Kraft des Wortes Gottes zu verlassen, das gerade in der vermeintlichen Ohnmacht des Wortes vom Kreuz in den Schwachen mächtig ist. (aus dem Editorial von Schriftleiter Christian Neddens)

Dr. Benjamin Haupt ist Professor für Praktische Theologie und »associate provost« am Concordia Seminary St Louis, Missouri/USA.