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Jerry Cotton 2245 - Der Tag, an dem Phil Decker starb

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838701547 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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(S. 26-27)

Mit heulender Sirene bog mein roter Jaguar XKR in den Bayshore Drive ein, an dessen Ende Jessica Cunnings’ Anwesen lag. Noch einmal gab ich Gas. Mit hundert Sachen schoss der Jaguar die schmale Straße entlang, um dann mit quietschenden Reifen vor der Villa zum Stehen zu kommen. Mehrere Einsatzfahrzeuge der County Police waren bereits vor Ort. Die Kollegen hatten prompt auf Phils Alarmruf reagiert und wir konnten hoffen, dass sie nicht zu spät gekommen waren. Hastig sprangen wir aus dem Wagen, ließen die beiden Beamten, die am Eingangstor Wache hielten, unsere ID-Cards sehen und durchquerten im Laufschritt den Garten. Die Haustür stand weit offen, wies Spuren von Gewaltanwendung auf.

Die Eindringlinge hatten sich von hier aus Zugang zur Villa verschafft. Phil ächzte entsetzt, sein Atem ging stoßweise. Das Wohl von Jessica Cunnings schien ihm auf ganz besondere Weise am Herzen zu liegen. Mit ausgreifenden Schritten rannte er durch die Empfangshalle, erkannte entsetzt das Ausmaß der Zerstörung, das die Einbrecher angerichtet hatten. Die bunten Bilder waren von den Wänden gerissen worden, die Teppiche aufgeschlitzt, Möbel umgestürzt und die Wände mit wüsten Parolen beschmiert. Kein Zweifel – wir hatten es mit denselben Tätern zu tun, die im Viertel schon dreimal zugeschlagen hatten. Von der Besitzerin des Hauses fehlte jede Spur! »Wo ist sie?«, schrie Phil und stürzte auf den nächstbesten Cop zu.

»Wo ist Mrs. Cunnings?« »Wir – äh – wissen es nicht, Sir«, gab der Officer erschrocken zurück. »Was soll das heißen, ihr wisst es nicht?« »Wir wissen nicht, wo Mrs. Cunnings ist. Bislang haben wir keine Spur von ihr gefunden.« Phil nickte, atmete tief durch. Es war immer noch besser, Jessica nicht zu finden, als ihre Leiche. »Durchsuchen Sie mit Ihren Leuten den ersten Stock«, wies er den Cop an. »Agent Cotton und ich werden uns den Keller vornehmen.« »In Ordnung, Sir.« Der Officer nickte und eilte davon, wollte auf keinen Fall einem G-Man widersprechen.

»Komm mit, Jerry!« Selten hatte ich Phil so aufgekratzt erlebt. Ich folgte ihm durch den verwüsteten Empfangsbereich, stürmte hinter ihm her die Stufen zum Kellergeschoss hinab. »Jessica!«, rief mein Partner immerzu. »Jessica, wo sind Sie?« Wir eilten durch den schmalen Korridor, sahen in jedes der Zimmer, die zu beiden Seiten des Ganges lagen. Es gab einen Gymnastikraum, ein Massagezimmer und ein Work-Out-Studio – aber keine Spur von Jessica Cunnings. »Verdammt, Jerry«, stieß Phil hervor.

»Wenn ihr nur nichts zugestoßen ist! Sie hat uns vertraut! Wir haben ihr versprochen, sie vor diesen Kerlen zu beschützen, und nun …« Ich presste die Lippen zusammen. Phil hatte Recht. Jessica Cunnings hatte darauf vertraut, dass wir die Täter rechtzeitig zu fassen bekamen, bevor sich die Kerle auch an ihr vergriffen. Wenn sie ihnen nun ebenfalls zum Opfer gefallen war … »Jessica! Jessica!«, rief Phil immer wieder, und ich hörte am Ton seiner Stimme, dass es nicht nur dienstliche Sorge war, die meinen Freund und Partner umtrieb. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er es selbst schon bemerkt hatte, aber es war unübersehbar, dass er Jessica Cunnings mochte … Wir erreichten das Ende des Korridors, platzten durch die Milchglastüre, durch die gedämpftes Licht in den Gang fiel, und standen in einem luxuriös ausgestatteten Schwimmbad. Das Becken war oval geformt und wurde von Unterwasserscheinwerfern beleuchtet. Der Geruch von Chlor lag in der Luft, leise Musik war zu hören – und ein dumpfes Pochen, das von nebenan zu kommen schien …