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Fruchtbare Gemeinden und was sie auszeichnet. Veröffentlichungen der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland - Vorwort: Wenner, Rosemarie. Mit einem Praxisteil

Robert C. Schnase, Friedemann Burkhardt, Klaus U. Ruof, Eberhard Schilling

 

Verlag Edition Ruprecht, 2009

ISBN 9783767571280 , 241 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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20,00 EUR


 

Kapitel 4 Risikobereite Mission (S. 97-98)

Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr getan habt einem von diesen Geringsten, die zu meiner Familie
gehören, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40

So leuchtend wie eine reife Orange
ist die risikobereite Mission
fruchtbarer Gemeinden.

Eine beeindruckende Woche in Honduras

Wir wurden von unseren Gastgebern am Flugplatz abgeholt. Nachdem unser Gepäck in ihrem Geländewagen verstaut war und die vielen Leute sich in die Sitze gequetscht hatten, fuhren wir aus der Stadt hinaus und in grüne Täler mit tropischen Wäldern hinein. Auf einer kurvenreichen Straße ging es auf und ab, in jeder engen Kurve wurden wir heftig aneinander gepresst. Bei den vielen Unebenheiten schrien und lachten wir und rückten noch enger zusammen. Es dämmerte schon, als wir spürten, wie der feste Belag zuerst in eine Schotterstraße und später in eine staubige Löcherpiste überging. Es wurde dunkel und immer seltener kam uns ein anderes Auto entgegen. Zuletzt wurden wir in völliger Dunkelheit um riesige Schlaglöcher herummanövriert. Außer unseren Scheinwerfern war nirgends ein Licht zu sehen. Unser Geländewagen hielt auf einer unbefestigten Dorfstraße neben einem Zaun an. Als der Fahrer die Scheinwerfer ausschaltete, verschluckte uns die Dunkelheit der mondlosen Nacht. Wir konnten nichts sehen, aber wir hörten menschliche Stimmen, eine große Menschenmenge kam auf unseren Wagen zu. Als wir ausstiegen, drängten junge und alte Menschen herbei, streckten uns dieHände entgegen, wollten Gepäck und Ausrüstung für uns tragen und hießen uns mit Segenswünschen willkommen.

Wir stolperten einige Stufen hoch und kamen durch ein Tor zu einem kleinen Pfarrhaus, wo die überfüllte Küche nur durch eine Laterne erhellt wurde. Das ganze Haus war voller Menschen, die helfen wollten. Wir erfuhren, dass der Generator für die Beleuchtung ausgefallen war. Wegen eines zeitlichen Missverständnisses war kein Abendessen bereit und infolge einer Fehlinformation über die Größe unserer Gruppe waren nicht genug Räume und Schlafgelegenheiten vorhanden. Nach und nach traten einzelne Teammitglieder aus dunklen Winkeln in den Schein der Laterne und erklärten sich bereit, auf Stühlen oder im Schlafsack auf dem Boden zu schlafen. Unser Gastgeber informierte uns kurz über einige Risiken im Zusammenhang mit Latrinen, Malaria und verunreinigtem Wasser. Die große Begeisterung, die unser Team bei der Abreise vor vielen Stunden und auch während des Fluges erfüllt hatte, schien sich zu verflüchtigen. Im schwachen Licht der Laterne konnte man einigen ansehen, wie sie innerlich murrten; man meinte ihre Gedanken zu hören: „Was in aller Welt tun wir hier!“ Spät in der Nacht traf das Essen ein. Nach einer kurzen Andachts- und Gebetszeit gingen wir zur Ruhe. Was würde wohl der Morgen bringen?