dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Das Lied von Eis und Feuer 01 - Die Herren von Winterfell

George R.R. Martin

 

Verlag Blanvalet, 2010

ISBN 9783641035860 , 576 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

12,99 EUR

  • Götter der Nacht - Die Magier 3 - Roman
    Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - Schicksalhalfte Fantasy mit starker Heldin
    Die Gilde der Schwarzen Magier 3 - Die Meisterin - Schicksalhalfte Fantasy mit starker Heldin
    Sonea 1 - Die Hüterin - Roman
    Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin
    Gefährten des Lichts - Die Magier 1 - Roman
    Krieger der Dämmerung - Die Magier 2 - Roman
    Die Schlacht der Trolle - Roman
  • Zwergenbann - Roman
    Im Bann des Feuers - Die Drachen-Tempel-Saga 2 - Roman
    Kinder der Ewigkeit - Die Magier 4 - Roman
    Magie - Roman
    Das Gift der Drachen - Die Drachen-Tempel-Saga 3 - Roman

     

     

     

     

 

 

BRAN (S. 417-418)

Leichter Schnee fiel. Bran konnte spüren, wie er schmolz, wenn er sein Gesicht wie sanfter Regen berührte. Aufrecht saß er auf seinem Pferd und sah zu, wie das eiserne Fallgitter hochgezogen wurde. Sosehr er sich auch darum mühte, ruhig zu bleiben, flatterte doch sein Herz in der Brust. »Bist du bereit?«, fragte Robb. Bran nickte, gab sich Mühe, seine Angst nicht zu zeigen. Seit seinem Sturz hatte er Winterfell nicht mehr verlassen, doch war er entschlossen, stolz wie ein Ritter auszureiten. »Nun, dann lass uns reiten.« Robb gab seinem großen, grauweißen Wallach die Fersen und führte das Pferd unter dem Fallgitter hindurch.

»Geh«, flüsterte Bran seinem eigenen Pferd zu. Sanft berührte er dessen Hals, und das kleine, braune Fohlen kam in Bewegung. Bran hatte der jungen Stute den Namen Tänzerin gegeben. Sie war zwei Jahre alt, und Joseth sagte, sie sei klüger, als ein Pferd sein dürfe. Man hatte sie speziell abgerichtet, damit sie auf Zügel, Stimme und Berührung reagierte. Bisher hatte Bran sie nur auf dem Burghof geritten. Anfangs hatten Joseth oder Hodor sie noch geführt, während Bran auf ihrem Rücken in dem übergroßen Sattel festgeschnallt saß, den der Gnom für ihn entworfen hatte, doch seit zwei Wochen ritt er sie allein, trabte Runde um Runde und wurde mit jedem Mal mutiger.

Sie kamen unter dem Wachhaus hindurch, über die Zugbrücke, durch die äußere Mauer. Sommer und Grauwind sprangen neben ihnen herum, witterten im Wind. Gleich nach ihnen kam Theon Graufreud mit seinem Langbogen und einem Köcher voller Pfeile mit breiten Spitzen. Er wollte einen Hirsch erlegen, so hatte er gesagt. Ihm folgten vier Gardisten mit Kettenhemden und Hauben, und Joseth, ein dürrer Besenstiel von einem Stallknecht, den Robb zum Stallmeister ernannt hatte, solange Hullen fort war. Maester Luwin bildete auf einem Esel die Nachhut. Es hätte Bran besser gefallen, wenn Robb und er allein ausgeritten wären, doch davon wollte Hal Mollen nichts hören, und Maester Luwin gab ihm Recht. Für den Fall, dass Bran von seinem Pferd fiel oder sich verletzte, war der Maester fest entschlossen, bei ihm zu sein.

Außerhalb der Burg lag der Marktplatz, dessen hölzerne Buden jetzt leer waren. Sie ritten durch die schlammigen Straßen des Dorfes, an hübschen, kleinen Häusern aus Holz und unverputztem Stein vorüber. Nicht einmal eines unter fünfen war bewohnt. Von diesen jedoch rankten dünne Rauchfähnchen kräuselnd aus den Schornsteinen hinauf. Die restlichen Häuser würden sich eines nach dem anderen füllen, je kälter es würde. Wenn der Schnee fiel und die eisigen Winde aus dem Norden heulten, so sagte die Alte Nan, verließen die Bauern ihre gefrorenen Felder und fernen Gehöfte, beluden ihre Wagen, und dann kam Leben ins Winterdorf. Bran hatte das noch nie gesehen, doch Maester Luwin sagte, der Winter käme immer näher.

Das Ende des langen Sommers stünde bald bevor. Der Winter naht. Einige Dörfler beäugten die Schattenwölfe voller Sorge, als die Reiter vorüberkamen, und ein Mann ließ das Holz, das er trug, fallen und schreckte vor Angst zurück, die meisten Bewohner hingegen hatten sich an den Anblick bereits gewöhnt. Sie fielen auf die Knie, wenn sie die Jungen sahen, und Robb grüßte jeden von ihnen mit einem hochherrschaftlichen Nicken. Da seine Beine nicht zupacken konnten, verunsicherte das Schaukeln des Pferdes Bran anfangs, doch der riesige Sattel mit dem dicken Horn und hohem Rücken umfasste ihn bequem, und die Riemen um Brust und Beine verhinderten, dass er herausfiel. Nach einiger Zeit fühlte sich der Rhythmus fast natürlich an.