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Wer wählt Teamarbeit? - Eine theoretische und empirische Analyse der Effekte der Forderung nach Tea

Agnes Stribeck

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2010

ISBN 9783866185685 , 279 Seiten

Format PDF, OL

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3 Ein Modell zur Selbstselektion zwischen Einzel- und Teamarbeit (S. 47-48)

Im folgenden Kapitel wird anhand eines Selbstselektionsmodells die Entscheidung eines Arbeitnehmers zwischen Einzelarbeit und Teamarbeit modelliert. Dieses Modell deckt auch den Spezialfall einer Bewerbungsentscheidung zwischen Stellen ab, in denen in Einzelarbeit gearbeitet werden muss und solchen, bei denen Teamarbeit erwünscht ist (bzw. Stellenanzeigen, in denen Teamfähigkeit gefordert ist). Es kann anhand des Modells somit u.a. untersucht werden, ob die Forderung nach Teamfähigkeit in Stellenanzeigen einen positiven Screening-Effekt bezüglich der Teamfähigkeit und/oder einen negativen Effekt bezüglich des Talents im Bewerberpool auslöst.

3.1 Auswahl und Modi zierung eines Selbstselektionsmodells

In der Literatur existiert eine Vielzahl von Modellen, die Selbstselektionsentscheidungen abbilden. Die Grundidee der Modelle ist dabei stets, dass sich der Entscheidungsträger zwischen den gegebenen Alternativen auf Basis seiner (erwarteten) Nutzenwerte aus diesen Alternativen entscheidet (vgl. KOSFELD/SIEMENS 2007: 9). Die wesentlichen Unterschiede zwischen den Modellen bestehen - abgesehen vom Erklärungsobjekt - darin, 1) ob die Selbstselektionsentscheidung den Kern des Modells darstellt oder nur ein Teilstück beispielsweise einer Gleichgewichtsanalyse ist, 2) ob die funktionale Form des Nutzens aus den Alternativen spezifiziert wird, und falls die funktionale Form spezifiziert ist, 3) welche Parameter den Nutzen beeinflussen.

Das erste Unterscheidungskriterium ist für die Auswahl eines Modells von untergeordneter Bedeutung, sofern es möglich ist, den Modellteil isoliert zu verwenden, der sich mit der Selbstselektionsentscheidung beschäftigt. Entsprechend stehen diesbezüglich hinreichend viele Modelle zur Verfügung. Kritischer sind die übrigen zwei Unterscheidungskriterien. Bisher gibt es in der Literatur keine Arbeit, die die funktionale Form des Nutzens aus Einzelarbeit und Teamarbeit spezifiziert (Unterscheidungskriterium 2) und mehr als zwei Parameter berücksichtigt (Unterscheidungskriterium 3), wie es in der vorliegenden Arbeit geschehen soll. Dennoch erscheint es sinnvoll, für das aufzustellende Modell soweit wie möglich auf existierende Modellierungen zurückzugreifen.

Den Ausgangspunkt für die Modellauswahl bilden die in Abschnitt 2.3 dargestellten theoretischen Arbeiten zu Einflussfaktoren der Entscheidung zwischen Einzel- und Teamarbeit, da diese zumindest ein annähernd gleichstrukturiertes Erklärungsobjekt wie die vorliegende Arbeit aufweisen: Die Beziehung einer Variablen zur Entscheidung zwischen Einzel- und Teamarbeit. Im Folgenden werden deshalb die Modelle von FARRELL/SCOTCHMER (1988), BRETON/ST-AMOUR/VENCATACHELLUM (1998; 2003), GROSSMAN (2004), AMANN/GALL (2006), BOSCHINI/SJÖGREN (2007) und EATON/HOLLIS (2003) auf ihre Anwendbarkeit auf die vorliegende Forschungsfrage überprüft.

Das erste aufgestellte Unterscheidungskriterium von Modellen zur Selbstselektion zwischen Einzel- und Teamarbeit ist, ob die Selbstselektionsentscheidung den Kern des Modells darstellt oder nur einen Teil dessen ausmacht. BRETON/ST-AMOUR/VENCATACHELLUM (1998; 2003) und FARRELL/SCOTCHMER (1988) wählen einen spieltheoretischen Ansatz und bestimmen dabei unter anderem die Nash-Gleichgewichte. Der spieltheoretische Ansatz, bei dem die Strategien aller involvierten Spieler beste Antworten aufeinander sein müssen, damit ein Nash-Gleichgewicht gegeben ist, macht bereits deutlich, dass in diesen Modellen kein Spieler unilateral festlegen kann, ob er im Team arbeitet. Stattdessen müssen sich alle Spieler einig sein und keiner darf einen Anreiz haben, von der Wahl der Teamalternative abzuweichen.