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Kompendium der Mediengestaltung für Digital- und Printmedien

Joachim Böhringer, Peter Bühler, Patrick Schlaich

 

Verlag Springer-Verlag, 2006

ISBN 9783540290919 , 1066 Seiten

3. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

36,99 EUR


 

6.1 Webseiten (S. 764-765)

6.1.1 Grundlagen

6.1.1.1 HTML

Das World Wide Web (WWW) stellt ein riesiges „hypertextbasiertes" Informationssystem dar. Die grundlegende Idee des Hypertextes besteht darin, dass ein digital vorliegender Text nicht unbedingt linear – also von Anfang bis Ende – gelesen werden muss. Durch das Schaffen von Querverbindungen (Hyperlinks oder kurz: Links) wird es möglich, per Mausklick von einer Stelle zu einer beliebigen anderen zu „springen".

Hierdurch ergibt sich eine – im Vergleich zu Druckmedien – grundsätzlich neue Möglichkeit der Verknüpfung von Information. Diese müssen nicht mehr an einem Ort zusammengeführt werden, sondern können sich weltweit auf jedem am Internet angeschlossenen Server befinden. Die Verknüpfung der Informationen erfolgt „virtuell" mit Hilfe von Hyperlinks.

Zur Erstellung von verlinkten Webseiten sind Steueranweisungen notwendig. Für diesen Zweck wurde die Auszeichnungssprache HTML (Hypertext Markup Language) entwickelt. Diese liegt mittlerweile in der Version 4.0 vor und hat die Aufgabe, alle auf einer Webseite vorkommenden Elemente mit Hilfe von „Tags" (sprich: Tägs) genannten Auszeichnungen zu beschreiben. Neben den eigentlichen Textdaten enthält ein HTML-Dokument Tags zur Formatierung der Seite, beispielsweise mit Hilfe von Tabellen. Weitere Tags ermöglichen das Einbinden (Referenzieren) von Bildern sowie das bereits erwähnte Verlinken der Seiten.

Der große Vorteil einer HTML-Datei ist ihre äußerst geringe Datenmenge, so dass sie sich hervorragend für die Datenfernübertragung (DFÜ) eignet. Dabei müssen alle auf der Webseite befindlichen Bilder und Grafiken als externe Dateien vorliegen und mit übertragen werden. Abgesehen von Bildern und Grafiken lassen sich heute auch Sounds, Videos und (Flash-)Animationen mit HTML-Dateien verknüpfen. Das World Wide Web wird hierdurch zunehmend multimedialer.

Trotz zahlreicher Tags sind die Formatierungs- und Steuermöglichkeiten mit HTML begrenzt. Aus diesem Grund wurde mit JavaScript eine Skriptsprache geschaffen, deren Programmcode in einer HTML-Datei ausgeführt werden kann. Mit Hilfe von JavaScript lassen sich beispielsweise „Mouseover"-Effekte, Pulldown-Menüs realisieren oder Formulareingaben auswerten.

Alternativ zu HTML wird von Web- Designern gerne mit der Animations- und Autorensoftware Flash von Macromedia gearbeitet. Das Programm glänzt durch hervorragende Möglichkeiten zur Gestaltung und Animation von Webseiten und ermöglicht die Realisation kompletter Internetauftritte, die mit Hilfe der Shockwave-Technologie als SWF-Dateien in HTML-Seiten eingebunden werden können.

6.1.1.2 HTML-Editoren

„Web-Design ist kinderleicht – HTMLKenntnisse sind unnötig!" So oder so ähnlich werben die zahlreichen Anbieter von Software zur Erstellung von Webseiten.

So genannte WYSIWYG-Editoren (von „What you see is what you get!") sollen ein Layouten per „Drag&Drop" wie im Printbereich ermöglichen, ohne dass sich der Designer mit dem zugehörigen HTML-Quellcode beschäftigen muss. Dieser wird durch das Programm automatisch generiert.

Die Praxis sieht anders aus: Web- Design kommt – zumindest zurzeit – ohne HTML-Kenntnisse nicht aus! Die Ursachen hierfür sind vielfältig:

• WYSIWYG-Editoren generieren einen mehr oder weniger guten HTMLQuellcode, der oft viel zu umständlich ist.

• Automatisch generierter HTML-Code liefert in aller Regel größere Datenmengen als selbst geschriebener und damit optimierter Code.

• Der HTML-Befehlssatz hat sich im Laufe der letzten Jahre deutlich erweitert. Ältere Browser kennen nicht alle heutigen HTML-Tags.

• HTML-Dokumente werden durch die HTML-Parser der Browser unterschiedlich interpretiert, so dass die Seitendarstellung vom Browser abhängig ist.

• Die Darstellung von HTML-Seiten ist plattformabhängig. So unterscheiden sich Mac und Windows-PC beispielsweise bei der Darstellung von Schriften und Farben.