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Vitamine - Aus der Natur oder als Nahrungsergänzung - wie sie wirken, warum sie helfen Extra: Die fatalen Denkfehler der Vitamin-Gegner

Ulrich Strunz

 

Verlag Heyne, 2013

ISBN 9783641110772 , 256 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

13,99 EUR


 

Warum der
Körper Vitamine
braucht


WISSEN SIE EIGENTLICH, wie Sie sich fühlen, wenn der Körper optimal versorgt ist? Mit Vitaminen, außerdem mit Mikronährstoffen wie Spurenelementen und Mineralstoffen, Aminosäuren und essenziellen Fettsäuren? Sie fühlen sich kraftvoll, frisch, motiviert. Leider haben sich viele Menschen mit einem permanenten Mangel abgefunden – und halten die damit verbundenen Krankheiten für normal. Legen Sie den Schalter um: Ihr Körper braucht Vitamine!

So wirken Vitamine


Viel zu viele Menschen leben hauptsächlich von quasi vitaminfreien Lebensmitteln wie Pommes frites, Toast oder Pasta. Viel zu viele Menschen haben sich daran gewöhnt, sich durch den Tag zu schleppen und den Kreislauf ab und zu mit Schokolade und Kaffee aufzuputschen. Vielleicht »werfen« sie zwischendurch sogar ein Vitaminpräparat aus dem Supermarkt ein. Irgendeins. Wird schon gut sein.

Doch das ist nicht gut. Das ist die Katastrophe unserer modernen Lebensführung, die jedes Jahr zu so vielen sogenannten Zivilisationskrankheiten führt: Adipositas, Diabetes, Herzleiden, Krebs – um nur einige zu nennen.

Komplexe Kreisläufe


Ohne Vitamine funktionieren die Abläufe in den Körperzellen nicht. Wenn aber jede einzelne kleine Zelle optimal versorgt und somit gesund ist, ist der ganze Körper gesund. Da Vitamine im gesamten Stoffwechsel wirken, ist es zwar schwierig, die Wirkung einzelner Vitamine zu erforschen – doch man weiß heute doch einiges über die Wirkungsweise der Vitamine in unserem Körper.

Vitamine, die der Mensch durch seine Nahrung aufnimmt, werden teilweise in ihrer Form verändert, oder sie docken als Vitamin im Ganzen an vorhandene Enzyme an. Der neu gebildete Komplex übernimmt dann spezifische Funktionen im Körper, die nur durch das Zusammenkommen dieses Enzym-Vitamin-Tandems überhaupt möglich werden.

Im Grunde genommen ist ein lebendiger Körper ein sich ständig erneuerndes Gebilde aus vielen einzelnen Einheiten, die allesamt miteinander vernetzt sind. Durch die Qualität der Nährstoffe, die wir zu uns nehmen, haben wir einen direkten Einfluss auf die Qualität der Zellen und Enzyme unseres Körpers.

Vitamine als Bausteine von Enzymen


Enzyme spielen in allen Abläufen eine wichtige Rolle. Sie wirken sehr speziell: Nur wenn ein genau passendes Enzym mit einem bestimmten anderen Stoff (einem Vitamin oder Gen) in Kontakt kommt, kann es dieses umwandeln oder aktivieren. Wie bei einem Schlüssel-Schloss-Prinzip können die meisten Enzyme nur an ganz bestimmten Stellen eines Stoffs oder Gens andocken und nur bei diesem strukturverändernd wirken. Man schätzt, dass am gesamten Stoffwechsel des Menschen, also den ständigen Abläufen, um einen Körper am Leben zu erhalten, etwa 10 000 unterschiedliche Enzyme in jeder Zelle beteiligt sind.

Einige Enzyme brauchen weitere Bestandteile, um aktiv werden zu können, sogenannte Cofaktoren. Besonders die wasserlöslichen Vitamine wirken als Cofaktoren, das heißt, die Enzyme können erst dann ihre spezifische Rolle in den unterschiedlichen Stoffwechselreaktionen übernehmen, wenn die richtigen Vitamine in der richtigen Menge vorliegen. Im gesamten Stoffwechsel entsteht so eine große Vielfalt unterschiedlicher Bauformen. Wichtig: Da alle Vitamine und Nährstoffe unterschiedlich sind, kann ein Stoff, der in großer Menge verfügbar ist, andere, die unzureichend vorhanden sind, nicht ersetzen. Wir brauchen sie alle.

Vitamine arbeiten zusammen


Vitamine kooperieren nicht nur eng mit den Enzymen, sondern auch untereinander. Oft ist es deshalb unsinnig oder sogar gefährlich, nur ein einziges Vitamin zuzuführen. Meistens ist ein ganzer Komplex notwendig.

B-Vitamine brauchen zum Beispiel andere B-Vitamine, um sich in ihre aktive Form als Coenzyme umzuwandeln. Deshalb ist es sinnvoll, einen Vitamin-B-Mangel mit einem Vitamin-B-Komplex zu behandeln. Es ist ohnehin kaum möglich, anhand von Mangelerscheinungen genau zu erkennen, welches der vielen B-Vitamine dem Körper denn nun fehlt.

Folsäure kann erst dann richtig wirken, wenn sich die Vitamine B12 und C an den Reaktionsabläufen beteiligen können. Folsäure plus Vitamin B12 plus Vitamin C.

Vitamin E muss immer zusammen mit Vitamin C eingenommen werden. Passiert das nicht, wird Vitamin E im Körper selbst zu einem schädlichen Stoff. Erst Vitamin C erneuert ununterbrochen die hochwirksame antioxidative Wirkung von Vitamin E. Die sogenannte Cache County Study an 4740 Patienten konnte übrigens zeigen, dass Vitamin E plus Vitamin C den gefürchteten Alzheimer um 78 Prozent verhindert. (Arch. Neurol. 2004; 61)

Vitamin A hilft auch nur dann, wenn es zusammen mit Vitamin C eingenommen wird. Ohne Vitamin C wird aus Vitamin A auch ein schädlicher Stoff. Erst Vitamin C lässt Vitamin A zu einem segensreichen Krebsschutz werden. Also: A plus C.

Plus. Darauf kommt es an. Sonst geht die Rechnung nicht auf.

Schutz vor freien Radikalen


Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht vor freien Radikalen gewarnt werden. Nicht nur von den Medien, sogar auf Paketen mit Fruchtsaft sind Warnungen aufgedruckt. Oder Heilsbotschaften: »Wirkt gegen freie Radikale.« Klingt wunderbar. Aber was sind freie Radikale? Was haben sie mit Vitaminen zu tun?

Freie Radikale können aus fast allen Nährstoffen entstehen, die wir aufnehmen. Außerdem aus dem Sauerstoff, den wir atmen. Frei und radikal bedeutet nicht, dass die Stoffe wie wild gewordene Guerilleros im Körper herumtoben, sondern dass bei ihnen ein Elektron fehlt. Elektronen gibt es in jedem Atom. Und aus Atomen ist alles, also auch der menschliche Körper, letztendlich aufgebaut. Da den freien Radikalen ein Elektron fehlt und weil sie diese freie Stelle gerne wieder besetzen möchten, reagieren sie schnell und gut mit anderen Stoffen. Sie sind reaktiv. »Frei« heißen sie also wegen ihrer freien Stelle in der Elektronenschale und »radikal«, weil sie viel schneller mit anderen Stoffen reagieren als Stoffe ohne Elektron.

An sich sind freie Radikale überhaupt nicht gefährlich, sondern ein völlig normaler Teil unseres Stoffwechsels. Nährstoffe wie Vitamine werden während des Stoffwechsels sogar zu freien Radikalen umgewandelt.

Problematisch wird es, wenn die Stoffe, mit denen die freien Radikale weiter reagieren möchten, nicht in ausreichender Menge vorliegen. Dann stehen die freien Radikale gewissermaßen Schlange, aber die Kantine ist geschlossen. Was passiert? Sie sammeln sich weiter an – und sind im wahrsten Sinne des Wortes sauer. Das kann der Organismus bis zu einem bestimmten Grad tolerieren, aber auf Dauer fühlt er sich damit nicht wohl, er »übersäuert«, Krankheiten entstehen.

 

Freies Radikal

 

Krankheiten entstehen deshalb, weil es den freien Radikalen egal ist, ob sie mit Stoffen reagieren, die innerhalb der Stoffwechselprozesse genau dafür vorgesehen sind, oder ob sie sich einfach mit irgendeinem Stoff aus einer benachbarten Zelle verbinden. Für die freien Radikale spielt es tatsächlich keine Rolle, weil unser gesamter Organismus aus den gleichen Atomen in unterschiedlichen Zusammensetzungen aufgebaut ist. Sie nehmen das, was kommt. Auch wenn dabei Zellen zerstört werden.

Unser Körper hat zwar ein Puffersystem, mit dem er kurzfristig eine zu hohe Konzentration an freien Radikalen neutralisieren kann. Aber auch das funktioniert nur bei einer ausreichenden Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen. Es sind antioxidativ wirkende Vitamine wie C und E, außerdem das Provitamin A (Beta-Carotin) und alkalische Nährstoffe wie Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium, die freie Radikale neutralisieren können. Sie hindern Radikale daran, Zellwände zu zerstören und Zellen komplett entarten zu lassen. Das heißt: Bei einem gesunden Gleichgewicht zwischen aggressiven freien Radikalen auf der einen Seite und abwehrenden Antioxidantien auf der anderen Seite kommt es tendenziell nicht zu den typischen degenerativen Erkrankungen wie Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes, Alzheimer und Parkinson.

Ohne Vitamine funktioniert der Stoffwechsel nicht


Wir brauchen jede Menge Vitamine, um Kohlenhydrate, Fette und auch Vitamine verarbeiten zu können. Ein komplexes System!

1. Der Verzehr von Kohlenhydraten in größeren Mengen (viel Zucker, Nudeln, Kartoffeln, Brot und Reis) ist für Menschen mit Vitaminmangel noch schädlicher als für gut ernährte Menschen. Denn nur wenn genügend Vitamine vorhanden sind, können überhaupt die Enzyme gebildet werden, die Kohlenhydrate für den Körper als Energie in verwertbare Form umwandeln können. Bei Vitaminmangel versucht der Körper, aus den wenigen Vitaminbeständen noch Enzyme zusammenzubauen. So wird der Vitaminmangel sogar weiter verstärkt.

2. Das Gleiche gilt für Obst und Gemüse. Um alle wertvollen Inhaltsstoffe aus Obst und Gemüse nutzen zu können, müssen schon vor dem Verzehr genügend Enzyme aufgebaut worden sein – und zwar mit Vitaminen als Cofaktoren. Bei einem Vitaminmangel ist es daher empfehlenswert, mit synthetischen Präparaten nachzuhelfen. So kann der Körper wieder aktive Enzyme in ausreichender Form bilden, die Inhaltsstoffe der frischen Nahrungsmittel in den Stoffkreislauf integrieren.

3. Das meiste Fett, das wir...