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Netzwerkbildung und Networking in der Pflege - Berufliche Handlungskompetenz und Karriere entwickeln und fördern

Märle Poser

 

Verlag Hogrefe AG, 2008

ISBN 9783456944562 , 209 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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2.1 Soziale Netzwerke und Networking in der Weiterbildung (S. 24-25)

Der Begriff des Netzwerkes fi ndet sowohl im alltagssprachlichen Gebrauch als auch in den unterschiedlichsten Disziplinen vielfältigste Verwendung. Häufig ist er nicht klar defi niert, was die Bezugnahme auf diesen Begriff im Sinne scharf getrennter Bedeutungsinhalte erschwert. Auf einer sehr allgemeinen Ebene kann ein Netzwerk als eine Verbindung von einzelnen Elementen oder Knoten beschrieben werden (Jansen, 2003) oder als Beziehung einzelner Akteure. Während letztere Beschreibung soziale Phänomene zum Gegenstand der Untersuchung hat, verweist erstere auf Netzwerke in der Natur oder der Telekommunikation.

Die soziale Betrachtungsweise von Netzwerken ist für den Bereich der Weiterbildung relevant. Wir beziehen uns dabei auf das Netzwerkverständnis von Emerson (1987). Sein austauschtheoretischer Ansatz befasst sich mit dem Zustandekommen von symmetrischen, heterarchischen Beziehungen zwischen Organisationen. Der Austausch wird dabei als eine freiwillige Aktivität zweier oder mehrerer Organisationen zum Zwecke besserer Zielerreichung bezeichnet. Austausch kann sich auf Gefühle, Wertvorstellungen, Informationen oder andere Ressourcen beziehen. Dehnbostel entwickelt speziell für den Bildungsbereich eine ähnliche Definition.

Danach werden Netzwerke als Kooperation zwischen Institutionen mit dem Ziel eines wechselseitigen Nutzens aufgefasst, wobei es konkret um die «Planung, Gestaltung, Durchführung, Bewertung und Evaluation von Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen» geht (Dehnbostel, 2001: 104). Er unterscheidet zwischen zwei Formen von Netzwerken in der Weiterbildung. Die eine Form verfolgt primär das Ziel der Kompetenzentwicklung – begriffl ich zusammengefasst als Lern-, Qualifi zierungs- oder Kompetenzentwicklungsnetzwerke. Bei der zweiten Form ist betriebliches Lernen eher an ökonomischen Zielen orientiert. Elsholz (2004) nennt des Weiteren interpersonale Netzwerke im Rahmen von Weiterbildung, die als Lern- und Austauschnetzwerke bezeichnet werden. Im Mittelpunkt stehen hier Individuen aus verschiedenen Organisationen oder ohne Organisationsmitgliedschaft , die vor allem durch einen Erfahrungsaustausch ihre berufl iche Kompetenz weiterentwickeln wollen. Beispiele der interpersonalen Kooperation sind innerbetriebliche Wissens-Netzwerke, Qualitätszirkel, interorganisationale Hospitatio nen, kollegiale Beratung und Supervision sowie Mitgliedschaft in Berufsvereinigungen. Für die interpersonale Netzwerkbildung wird häufi g auch der Begriff «Networking » benutzt, der erstmalig von dem britischen Sozialanthropologen Alfred R. Radcliff e-Brown (1881–1955) als Metapher für die vielfältigen sozialen Beziehungen benutzt wurde, durch die Individuen in einer Gesellschaft verknüpft sind (Wegmann/Zimmermann, 2001: 251). Der Begriff wurde von anderen britischen Wissenschaft lern im Zusammenhang mit sozialanthropologischen Studien, sowie insbesondere auch in der amerikanischen Führungsforschung der siebziger und achtziger Jahre, in der das Interaktionsverhalten von Managern untersucht wurde, aufgegriff en. Um erfolgreich zu sein, entwickelten die befragten Führungskräfte Kontaktnetze, die weit über das betriebliche Kommunikationsnetz hinausgingen und das Ziel verfolgten, Hilfe und Unterstützung für karrierebezogene Planungen und Aktivitäten zu erhalten und zu geben. Heute wird «Networking» allgemeiner defi niert als Verhaltensweisen von Individuen, «die dem Aufbau und der Aufrechterhaltung von informellen Beziehungen dienen, deren (potenzieller) Effekt es ist, arbeitsbezogene Handlungen der beteiligten Personen durch freiwilliges Zur-Verfügung-Stellen von Ressourcen zu erleichtern und gemeinsame Vorteile zu optimieren» (Wolff /Moser, 2002, zit. nach Denison, 2006: 42).

Die genannten Definitionen verdeutlichen bereits eine Unterscheidung der Ebenen, auf denen sich soziale Netzwerke konstituieren. Hacker (2002) unterscheidet Netzwerkbildungen auf der Mikroebene zwischen Individuen, auf der Mesoebene zwischen Geschäft seinheiten, auf der Makroebene zwischen Organisationen und auf der Metaebene zwischen Branchen (vgl. Tabelle 2-1). Eine Unterteilung auf der Mikro-, Meso- und Makroebene fi ndet sich auch in der Bildungsforschung (vgl. Gramlinger/Büchter, 2004).

Netzwerkbildungen auf der Mikroebene können als Verbindungen zwischen einzelnen Mitgliedern einer Organisation erfolgen oder auch als Kooperation und Kontakt, der organisationsübergreifend hergestellt wird. Die Zusammenarbeit kann sowohl formell als auch informell sein.