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Stürmische Leidenschaft

Tessa Radley

 

Verlag CORA Verlag, 2008

ISBN 9783863499297 , 160 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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2,49 EUR

  • Handbuch der Internen Revision - Ein praxisorientierter Leitfaden am Beispiel eines Industrieversicherers
    Personalmanagement für Agenturen und Makler in der Versicherungswirtschaft
    Moderne IT-Systeme als Wettbewerbsfaktor für Versicherungsunternehmen
    Grundbegriffe der Unfallmedizin - Lehrgang für Sachbearbeiter in der Privaten Unfallversicherung
    Der Versicherungsvertreter - Status - Rechte - Pflichten im aktuellen Recht
    Das Neue VVG kompakt - Ein Handbuch für die Rechtspraxis
    100 Fragen zur betrieblichen Versorgung des GGF/GF und seiner Angehörigen - Mit sozialversicherungsrechtlicher Beurteilung
    Allgemeine Unfallversicherungsbedingungen (AUB 2008) - Motive und Erläuterungen
  • Interne Modelle nach Solvency II - Schritt für Schritt zum internen Modell in der Schadenversicherung
    Produktmanagement in Versicherungsunternehmen
    Verständliche Gestaltung Allgemeiner Versicherungsbedingungen am Beispiel der AKB
    Ärzte zwischen Heilauftrag und Kostendruck - Haftungsfragen bei Unterlassung ärztlicher Behandlungen aufgrund Wirtschaftlichkeitserwägungen
    Klassische und moderne Formen der Rückversicherung
    Kommentar zur Bauleistungsversicherung (ABN/ABU 2008)

     

     

     

 

 

1. KAPITEL

Sie war zurückgekommen.

Jannis Apollonides zwang sich, den Schock zu überwinden, und ging über den hellen Sandstrand auf die Frau zu, die ihn einst betrogen hatte.

Seine Angestellten hatten also die Wahrheit gesagt. Seine ehemalige Geliebte war tatsächlich wieder aufgetaucht – hier an seinem Strand, auf seiner Insel. Sie bewunderte gerade einen der windschnittigen Katamarane und bemerkte nicht, wie Jannis sich ihr näherte. Er wollte umgehend herausfinden, weshalb sie sich entschlossen hatte zurückzukehren.

„Was willst du hier?“ Jannis bemühte sich, seine Wut unter Kontrolle zu halten. „Ich hatte nicht erwartet, dich je wiederzusehen. Vor allen Dingen nicht hier auf Strathmos.“

Gemma wandte sich um und sah ihn aus weit geöffneten Augen erschrocken an. Die erste Novemberwoche war vorüber, und das Wetter auf Strathmos hatte sich abgekühlt. Die auffrischende Meeresbrise zauste Gemmas dunkelrote Locken. Sie wehten ihr ins Gesicht, sodass ihr einen Moment lang niemand ansah, was sie empfand. Als sie sich das Haar aus der Stirn strich, hatte Gemma ihr inneres Gleichgewicht wiedergefunden.

„Jannis.“ Ihre Stimme klang kühl und beherrscht. Die anfängliche Furcht war fort. „Wie geht es dir?“

„Lass das freundliche Getue. Wie kannst du es wagen, hier im ‚Palace of Poseidon‘ aufzutauchen?“ Sein Mund wirkte wie eine harte, schmale Linie. „Ich dachte, ich höre nicht recht, als man mir mitteilte, dass du im Electra-Theater auftrittst.“

Sie zuckte die Achseln. „Es ist ein freies Land. Ich kann arbeiten, wo ich will.“

„Überall, aber nicht auf Strathmos. Das hier ist meine Welt, und hier läuft es nach meinen Regeln.“ Die Insel war mehr als seine Welt: Sie war sein Zuhause. Er hatte das traumhafte Hotelresort nach seinen Vorstellungen gestaltet. An diesem Tag war er von einer Dienstreise zurückgekehrt. Und nun musste er erfahren, dass seine Exfreundin bereits seit über einer Woche hier arbeitete.

„Möchtest du, dass ich dich wegen unstatthafter Kündigung verklage?“ Ihre Haltung veränderte sich, sie wirkte selbstbewusst, fast herausfordernd.

Jannis hielt viel darauf, als fairer Arbeitgeber zu gelten. Einen Prozess konnte er nicht brauchen, vor allem, weil sie eine gute Chance hatte, ihn zu gewinnen.

Frustriert sah er sie an. Sie war in den Jahren, in denen er sie nicht gesehen hatte, noch schöner geworden. Ihr Haar war länger, fast wild, ihre Augen glänzten, und ihr Mund – er durfte gar nicht an die vollen roten Lippen denken. Hastig versuchte er, sich abzulenken, und ließ den Blick mit fast beleidigender Deutlichkeit über ihre schlanke Figur gleiten. „Sängerin ist ein Aufstieg, verglichen mit deinem früheren Job als Tänzerin.“

„Es ist drei Jahre her. Die Dinge ändern sich“, entgegnete sie.

„Ich habe mich nicht verändert.“ Er stemmte die Hände in die Hüften.

„Nein, das hast du absolut nicht“, stimmte sie zu.

Die Schärfe ihres Tons entging ihm nicht. „Was willst du, Gemma? Eine zweite Chance?“

Er konnte den Ausdruck ihres atemberaubend schönen Gesichts nicht deuten. Gemma lachte sarkastisch. „Eine zweite Chance? Mit dir? Du musst verrückt geworden sein!“

Es ärgerte ihn, weil er offenbar verlernt hatte, sie zu durchschauen. „Also, weshalb bist du hier?“

„Ich arbeite hier. Es ist ein freies Land.“ Sie wies auf das tiefblaue Ägäische Meer, das sich neben ihnen erstreckte, so weit das Auge reichte. „Dein Manager hat mir den Job gegeben, und die Gage war so gut, dass ich nicht Nein sagen konnte.“

„Aha. Geld.“

„Schau nicht auf Leute herab, die es brauchen“, fuhr sie ihn an. „Nur, weil du eine Hotelkette geerbt hast, mit Luxuspalästen auf den wichtigsten griechischen Inseln, hast du noch lange nicht das Recht, mir Geldgier vorzuwerfen. Ich bestreite meinen Lebensunterhalt.“

Jannis fand, dass sie ziemlich angriffslustig geworden war, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte – jenen Anblick würde er nie vergessen. „Ich habe hart gearbeitet, um eine Reihe kleiner Familienhotels in Weltklasse-Resorts zu verwandeln. Und du hast übrigens nie etwas dagegen gehabt, von meinem Reichtum zu profitieren.“

Kühl erwiderte sie: „Wenn die Boulevardpresse recht hat, fühlst du dich uns normalen Sterblichen so hoch überlegen, als würdest du den Olymp bewohnen.“

„Du solltest nicht alles glauben, was in der Klatschpresse steht“, bemerkte er scharf und dachte an die letzten Schlagzeilen, die nach seiner Trennung von Melina über ihn veröffentlicht worden waren.

„Wirklich?“ Sie sah ihn spöttisch an. „Bist du etwa nicht der Playboy, der dauernd in den Klatschspalten auftaucht? Schleppst du etwa nicht ein Filmsternchen oder Supermodel nach dem anderen ab?“

Wütend fixierte er sie mit Blicken. „Diese Frauen benutzen die Medien genau wie ich.“

„Ach, geht es also nur um Glamour? Um den Leuten ein Märchen über die Reichen und Schönen aufzutischen? Sonst um nichts?“

„Wieso interessiert dich das so sehr?“, hakte er nach. „Willst du vielleicht doch zurück in mein Bett?“

„Ich will dich nicht wiederhaben!“

Er lächelte zynisch. „Hat dir noch niemand gesagt, dass du nett zu deinem Chef sein solltest?

Vor drei Jahren hättest du nie gewagt, so mit mir zu reden.“ „Vor drei Jahren war ich auch nichts weiter als eine dumme kleine Gans.“

Sie unterstrich ihre Worte mit einer heftigen Handbewegung, wobei ihr schmales Trägertop hochrutschte und den Blick auf ihre Taille freigab. Gemmas Haut war sanft gebräunt, und Jannis reagierte unweigerlich auf diesen Anblick.

„Du gibst aber zu, dass du interessiert bist?“ Er trat auf sie zu.

Ausweichend sah sie auf ihre Armbanduhr. „Alles, was ich zugebe, ist, dass du ein faszinierender Mann bist.“

Er lachte überrascht. „Du willst mich nicht wiederhaben, interessierst dich allerdings genug für mich, um zu gestehen, dass du mich faszinierend findest? Welche Botschaft soll ich dem entnehmen?“

Einen Moment lang wirkte sie unsicher. Jannis sah, wie sie kaum merklich erzitterte. „Ist dir kalt?“

„Nein.“ Sie rieb sich kurz die Oberarme und mied dabei seinen Blick.

Er berührte ihren Arm. Zärtlich. Nur mit einer Fingerspitze. „Und was hat das dann zu bedeuten, wenn dir nicht kalt ist?“

Sie schrak zurück. Ihre Blicke trafen sich. Er las in ihren Augen Verblüffung und noch etwas anderes. Eine starke Emotion. Angst?

Hastig trat sie zurück. „Entschuldige mich jetzt.“ Sie lächelte, aber dieses Lächeln erreichte ihre Augen nicht. „Ich muss los. Es ist Zeit, dass ich mich für die Show fertigmache. Vielleicht hast du ja Lust, ins Theater zu kommen“, fügte sie hinzu und wollte gehen. Schon hatte Jannis ihr eine Hand auf den Arm gelegt.

Als sie sich nun zu ihm umwandte, war er sicher, dass Angst, fast Panik in ihrem Blick lag. Er betrachtete Gemma aufmerksam, sah in ihre großen Augen, erkannte das Zucken ihrer schönen Lippen, sah die Schauer, die sie überliefen. Ihr Haar verströmte den Duft von salziger Seeluft.

Weshalb war sie hergekommen? Sie behauptete, das Geld zu brauchen. War das der einzige Grund? Log sie, wenn sie sagte, sie wolle die Affäre mit ihm nicht wieder aufnehmen?

„Lass mich gehen“, forderte sie tonlos und sah auf seine gebräunten Finger, mit denen er ihr Handgelenk eisern umfasste.

Sobald er die Hand zurückgezogen hatte, hörte er, wie Gemma tief durchatmete.

Der Wind spielte in ihren wilden Locken, während sie wieder auf ihre Uhr schaute und sich dann bückte, um die Sandalen aufzuheben, die im Sand lagen. „Ich nehme an, ich müsste jetzt sagen: Nett, dich wiedergetroffen zu haben …“

„Aber das wäre eine Lüge.“

„Das habe ich nicht behauptet.“ Sie sah zu ihm auf. „Verdreh mir nicht die Worte im Mund.“

Ihr Mund. Er blickte auf ihre verführerischen Lippen – und nahm überrascht zur Kenntnis, dass er Gemma begehrte. Dieses untrügliche Verlangen verstörte ihn. Die Hände zu Fäusten geballt, stand er da und fragte sich, was das sollte. Wie konnte er Gemma Allen begehren, nach allem, was sie ihm angetan hatte?

Und dennoch. Wie hatte er jemals vergessen können, wie sexy sie war? Wie voll und rot ihre Lippen, wie sinnlich ihr wohlgeformter Körper, wie verlockend ihr rotes Haar? Hatte er wirklich geglaubt, das alles sei vorbei?

Doch zugeben wollte er es nicht. Sanft sagte er: „Von der Tänzerin zur Sängerin. Diese Verwandlung lasse ich mir nicht entgehen. Ich werde mir deine Show ansehen.“

Eine halbe Stunde später saß Gemma allein und nur mit einem Spitzenslip und einem schwarzseidenen Neckholder-BH bekleidet vor dem Spiegel in ihrer Garderobe, die sie mit Lucie LaVie, einer sympathischen Comedienne, teilte. Lucie unterhielt die Gäste der Bar, die neben dem Electra-Theater lag, mit Comedy und schrägen Liedern.

Gemma gestand sich ein, dass es ein Schock für sie gewesen war, Jannis so unerwartet am Strand zu begegnen. Sie hatte nicht gewusst, dass er wieder zurück war. Seit über einer Woche befand sie sich schon auf Strathmos und wartete auf ihn, die Begegnung halb fürchtend, halb herbeiwünschend. Deshalb war sie auf das Zusammentreffen vorbereitet gewesen.

Trotzdem hatte er sie kalt erwischt, in Shorts, ohne Make-up, barfuß, Sand an den...