dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Elektroautos: Beginn eines neuen Zeitalters in der Automobilindustrie? Die Notwendigkeit des Wandels

Florian Kleiner

 

Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2011

ISBN 9783842804241 , 111 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz frei

Geräte

29,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

  • Honorarberatung im Private Banking: Traditionelle und alternative Preismodelle im direkten Vergleich
    Erklärungsansätze für Performance-Persistenz bei Investmentfonds. Ein Überblick
    Neukundengewinnung und Kundenbindung im Internethandel unter Berücksichtigung rechtlicher Aspekte - Potentiale, Maßnahmen und Gefahren
    CO2-Emissionshandel: Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft
    Radical innovation and Open innovation: Creating new growth opportunities for business. Illumination with a case study in the LED industry
    Brand Communities von Zeitschriftenmarken
    Financial Risk Management: Management of Interest Risk from a Corporate Treasury Perspective in a Service Enterprise
    A Strategic Analysis of the Construction Industry in the United Arab Emirates. Opportunities and Threats in the Construction Business
  • Klimasiegel: Ein Beitrag des Einzelhandels zum strategisch nachhaltigen Konsum? Umweltschutz durch Kennzeichnung klimaschonender Produkte
    Trends und Entwicklungen im Tourismus: Individualisierte Buchungsmöglichkeiten für Reisebüros unter Verwendung des 'Advanced Booking Models' - Ermittlung der erwarteten Produkteigenschaften von 'Abenteuerreisen' und Eruierung der Kundeneinstellung ge
    Chinesisches Unternehmertum in Malaysia: Wirtschaftliche Macht versus Politische Ohnmacht?
    Controllingsystem eines Medizinischen Versorgungszentrums
    Computersimulation und rechnergestützte Systemanalyse der leistungselektronischen Komponenten. Multimediale Gestaltung von Arbeitsmaterialien mit dem Schwerpunkt Lehrveranstaltung Leistungselektronik
    Strategische Rohstoffplanung für elektrische Antriebstechnologien im Automobilbau: Eine Entscheidungshilfe für Lithium, Neodym und Platin
    Einfluss von Transaktionskosten auf Wertsicherungsstrategien: Dynamische versus statische Wertsicherungsstrategien - Simulation der Auswirkung auf die CPPI Strategie
    Risiko- und Performancekennzahlen zur Strategiebewertung von Hedge Fonds
 

 

Textprobe: Kapitel 4, Konsequenzen entlang der Wertschöpfungskette: Aufgrund der fortschreitenden Elektrifizierung, welche durch die zuvor beschrieben Szenarien verdeutlicht wird, sind die grundlegenden Strukturen der Wertschöpfungskette nicht mehr tragfähig und müssen an neue Gegebenheiten angepasst werden. Demzufolge sind radikale Veränderungen erforderlich, um die neuen sowie weiterentwickelten Technologien, welche in Kapitel 2 erläutert wurden, erfolgreich entwickeln, produzieren und in das Fahrzeug integrieren zu können. Flexibilität, Wissens-Management und das Bewusstsein für tiefgreifende Veränderungen sind Kernelemente dieses Wandels. Die dritte industrielle Revolution - die der grünen Innovationen - ist in vollem Gange. Verlagerung der Fertigungstiefe: Die Wertschöpfung der OEMs am Fahrzeug betrug in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts ca. 35% (vgl. Abb. 18). Die Kernkompetenzen lagen klar bei der Fahrzeugkarosserie und dem Antriebsstrang. Das Interieur wurde ebenfalls maßgeblich von den Herstellern bestimmt. Die verbleibenden 65% der Wertschöpfung sind von vielen verschiedenen Zulieferern generiert worden. Vereinfacht dargestellt beruhte die Hauptarbeit der OEMs darauf sich einzelne Komponenten fertigen zu lassen, diese zu Modulen zusammenzufügen und letztlich die Module in die Fahrzeugkarosserie zu integrieren. Hintergrund dieser Vorgehensweise war zum einen die Komplexität jedes einzelnen Moduls und zum anderen die Organisationstruktur (vgl. Abb. 19). Die Zulieferer sind Spezialisten bezogen auf einzelne Komponentenentwicklungen was somit sehr gut mit einer funktionsorientierten Organisationstruktur harmonierte. Die Automobilindustrie ist von Individualismus geprägt. Dieser Individualismus ist aufgrund eines steigenden Innovations- sowie Kostendrucks in den heutigen sowie kommenden Jahren nicht mehr tragbar. Der Schlüssel des zukünftigen Erfolgs ist Kollektivismus. Ausschlaggebend für diesen Wandel sind die schlagartige Elektrifizierung des Automobils sowie die ökologischen Kundenanforderungen. Bedingt durch die radikale Elektrifizierung hat sich bei den Herstellern eine enorme Wissenslücke aufgetan, welche schnellst möglich geschlossen werden muss. Die Umorientierung von einer hierarchischen- hin zu einer Netzwerkorganisation (vgl. Abb. 20) ist ein notwendiger Schritt, Synergieeffekte entlang einer veränderten Wertschöpfungskette zu generieren und somit die entstandene Wissenslücke zu schließen. Dr. Thomas Schlick (Geschäftsführer Technik und Umwelt, VDA) bringt es auf den Punkt: 'Um in Zukunft erfolgreich agieren zu können, müssen OEMs und Zulieferer - trotzt der wirtschaftlichen und wettbewerblichen Zwänge des Geschäftes - starke und verlässliche Netzwerke aufbauen. Die Vernetzung ist eine wesentliche Chance, um die komplexen technologischen Anforderungen gemeinsam zu meistern'. Diese Netzwerkorganisation ist nicht nur auf Zulieferer beschränkt, sondern kann auch aus anderen OEMs oder gar völlig neuen Playern bestehen. Über den Netzwerkverbund mit weiteren OEMs besteht die Möglichkeit durch Bündelungen von beispielsweise den Einkaufsaktivitäten die Ausgaben zu minimieren. Aktuell wird dieses Vorhaben von der Daimler AG und der BMW Group erfolgreich durchgeführt. Hierdurch lassen sich Summen in Höhe von beispielsweise 350 Millionen einsparen. Weitere Möglichkeiten sind das Verwenden von Modulbaukästen oder fahrzeugübergreifenden Gleichteilestrategien. Neue Player sind Akteure, die aufgrund der Elektrifizierung des Antriebsstranges und damit einhergehend einer Veränderung der Wertschöpfungskette, zum einen erst jetzt interessant für die Automobilindustrie geworden sind oder zum anderen neu auf dem Markt erschienen sind, um im Hinblick auf neuartige Geschäftsmodelle (vgl. Kapitel 5) bestehende Profitlücken auszuschöpfen. Beispiele für neue Player sind Stromanbieter wie die E.ON AG im Rahmen des Infrastrukturaufbaus für elektrisch betriebene Fahrzeuge oder Mobilitätsdienstleister wie das Unternehmen 'Better Place' (vgl. Kapitel 5). Die Netzwerkorganisation erlaubt es somit, den steigenden Innovations- sowie den steigenden Kostendruck, begründet durch die Verkaufs- und Gewinneinbrüche, durch sogenannte Economies of Scope deutlich zu vermindern. Zulieferer werden zunehmend komplette Systeme inklusive Steuerungssoftware in Zusammenarbeit mit anderen Netzwerkmitgliedern entwickeln. Des Weiteren werden diese im Gesamtsystem Automobil weiter vertikal integriert und vermehrt mit anderen Systemen und Segmenten verlinkt werden. Die Zulieferer weisen eine flexiblere Ressourcenstruktur auf und sind somit in der Lage schneller und effektiver neues Wissen zu entwickeln oder es sich anzueignen. Zudem besitzen viele Zulieferer teilweise schon selbst entsprechendes Know-how durch einen jahrelangen Erfahrungsschatz. Individueller Know-how Aufbau ist für den Hersteller nicht nur viel zu kompliziert sondern auch mit viel zu hohen Kostenaufwendungen verbunden. Die gesamte Fertigungstiefe der OEMs hat im Zuge dieser Veränderungen auf ca. 25% abgenommen. Im weiteren Zeitverlauf wird diese weiter stetig abnehmen, da sich die OEMs vermehrt mit einer erhöhten Koordination des Netzwerkes beschäftigen. Diese Koordination ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Eine frühzeitig enge Zusammenarbeit lässt Probleme und damit verbundene Mehrkosten rechtzeitig erkennen und ausräumen. Es gilt zu beachten, dass Outsourcing im Hinblick auf die Verringerung der Fertigungstiefe zwar die Kosten senkt, strategisches Insourcing jedoch ebenfalls einen Teil dazu beitragen kann. Durch das zurückholen, an kleine Zulieferer vergebene Produktionsteile, werden die eigene Produktivität und Arbeitsplätze gesichert. Die veränderte Wertschöpfungskette basiert aufgrund der genannten Entwicklungen nicht mehr auf einzelnen Funktions-, sondern auf Wissenskompetenzen (vgl. Abb. 21).