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Quartiersmanagement am Beispiel Bremen Tenever. Das Quartiersmanagement zwischen „Projektionismus“, Quartierskoordination und Empowerment
Nikolai Goldschmidt
Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2009
ISBN 9783836621434 , 74 Seiten
Format PDF, OL
Kopierschutz frei
Kapitel 2.2.2 Sozialräumliche Segregation
Sozialräumliche Segregation bezeichnet die „räumliche Abbildung sozialer Ungleichheiten“ (Difu, 2006, 2006: 1). Die oben aufgeführten Punkte sozialer und räumlich/ baulicher Benachteiligung werden in dem Begriff zusammengeführt und gleichzeitig klar gestellt, dass diese Probleme eine Grenze zum Rest der städtischen Bevölkerung zieht. Weiter beschreibt sozialräumliche Segregation nicht per se einen negativen Zustand, da erst einmal die Kumulierung von Menschen gleichen Lebensstils und –verwirklichungsmöglichkeiten und damit die Verdrängung Anderer, sehr alltäglich ist. Man denke nur an Studenten-, Künstler-, Alternativen- oder ehemals Kaufmannsviertel (vgl. Arbeitnehmerkammer Bremen, 2007: 40). Nur in dem Kontext des Quartiermanagements, der u.a. den Auftrag hat dieser Segregation entgegen zu wirken, wird sozialräumliche Segregation überwiegend negativ bewertet, da eine stärkere Vermischung sozial unterschiedlicher Menschen und Herkunft wiederum häufig eher positiv bewertet wird (u.a. Grimm, 2004: 19, IWS, 2006: 19). Die negative sozialräumliche Segregation hat vier Entstehungshintergründe, wobei in benachteiligten Quartieren alle mehr oder weniger anzutreffen sind.
1. Die Segregation wird kommunal (administrativ) gefördert, indem Menschen mit sozial schwacher Ausgangslage Wohngebiete „zugewiesen werden“, z.B. durch ein Anbieten von einer Sozialwohnung (Farwick, 2001: 87).
2. Die Menschen konzentrieren sich mit gleichen oder ähnlichen sozialen Ausgangslagen dort, wo Gleichgesinnte zu finden sind. Diese zweite sozialräumliche Segregation liegt also einer individuellen Entscheidung, die von dem Kollektiv geprägt ist, zu Grunde. Sie geht nach einer Einschätzung des sozialen Status.
3. Die ethnisch-(religiöse) Segregation nach der Herkunft. Dabei unterstützt die These, dass die segregierten Gebiete „Ankommensviertel“ sind, in denen sich Menschen gleicher Ethnie treffen, da dort teilweise bekannte Strukturen (aus der Heimat) vorzufinden sind, diese Art der Segregation.
4. Die demografische Segregation nach Alter bzw. Lebenszyklusphasen (vgl. Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen, 2003)