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'Ein Lächeln im Vorübergehen' - Erlebensorientierte Altenpflege mit Hilfe der Mäeutik

Cora van der Kooij

 

Verlag Hogrefe AG, 2012

ISBN 9783456951355 , 234 Seiten

2. Auflage

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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26,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

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Eine Übersicht über die Kapitel

Dieses Buch ist eine allgemeine Darlegung über die Arbeit von Pflegenden aus der Perspektive des mäeutischen Pflegeund Betreuungsmodells und stellt sowohl eine theoretische als auch praktische Einleitung in das mäeutische Modell dar. Um die Wechselwirkung mit der Praxis zu illustrieren, finden Sie im Anschluss an jedes Kapitel Beispiele aus dem Arbeitsalltag. Diese Beispiele stammen aus meiner eigenen Arbeitsund Lebenserfahrung, aus Abschlussarbeiten3 und aus Berichten von IMOZ-Dozenten. Die Erlebenswelt von Bewohnern und Klienten findet in diesem Buch also reichlich Beachtung, wird jedoch immer durch die Augen der Pflegenden betrachtet. Für Pflegende ist es noch recht ungewohnt, in Begriffen wie Professionalität, Pflegeleitbilder oder Organisationsmodelle zu denken. Darum werden diese Termini am Anfang von Kapitel 2 erläutert. Anschließend werden die Konturen und wichtigsten Ausgangspunkte des mäeutischen Pflegeund Betreuungsmodells beschrieben. Ein wesentliches Kennzeichen dieses Modells ist der mäeutische Pflegeprozess, der in Kapitel 3 präsentiert wird. Diese Methodik charakterisiert den Bewohner oder Klienten als den Menschen, der er ist, und fragt nach seinen Bedürfnissen, nach all den scheinbar so kleinen ‹Wehwehchen›, auf die eine Pflegekraft achtet. Die Einführung dieser Methodik bedeutet eine wirkliche Veränderung: Es bieten sich mehr Möglichkeiten, und es ist auch mehr ‹erlaubt›. Will man jedoch den Sprung wagen und auf diese Weise arbeiten, müssen Pflegende sich eine neue Art der Zusammenarbeit aneignen. Um die Notwendigkeit dieser Veränderung zu untermauern, konzentrieren sich die Kapitel 4 und 5 auf die Erfahrensund Erlebenswelt der Pflegenden, wobei ganz besonders die gefühlsmäßigen Seiten dieses Berufs beleuchtet werden. Hier stütze ich mich zu großen Teilen auf das Werk von Christine Sowinski, die diesen Bereich auf die ihr eigene, eindringliche Weise thematisiert hat. Kapitel 6 und 7 beschreiben die praktischen Seiten des Berufs des Altenpflegers: abstimmen und Kontakt aufbauen mithilfe erlebensorientierter Fertigkeiten. Verschiedene Methoden und Herangehensweisen wurden zur integrierten erlebensorientierten Pflege umgeschmiedet und im Konzept des suchenden Reagierens ausgearbeitet. Im letzten Kapitel geht es um die Einführung des mäeutischen Pflegeund Betreuungsmodells und um die Frage, welche Anforderungen dabei an die Heimund 3 Dies sind Abschlussarbeiten, die ich als Mitglied der Jury für den «Scriptieprijs» (Preis für die beste Abschlussarbeit) der Tijdschrift voor Verzorgenden gelesen habe. Selbstverständlich habe ich die Abschlussarbeiten verwendet, die gewonnen haben. Doch auch in den anderen Abschlussarbeiten werden besonders schöne Beispiele genannt, die ich aufbewahrt habe, um sie irgendwann einmal in einem Buch einbringen zu können.

Wohnbereichsleitungen gestellt werden. Dieses Kapitel basiert auf Erfahrungen aus den Niederlanden, Deutschland und Österreich. Dieses Buch beschränkt sich also nicht auf Demenzbetreuung aber ist gemeint als Vorstellung des mäeutischen Pflegeund Betreuungsmodelles. Es behandelt Altersund Langzeitpflege und Betreuung als Erfahrungsgebiet von Pflegenden und wird eben deswegen in den Niederlanden von Pflegenden sehr geschätzt.

1 Pflegetalent als gesellschaftlicher Wert

1.1 Auf der Suche nach dem Schatz

Das Pflegetalent gleicht einem Schatz, der in der Erde verborgen liegt. Wer nicht weiß, dass es diesen Schatz gibt, der wird auch nicht nach ihm suchen. Genau wie in dem Film ‹Romancing the Stone› (Deutsch: Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten). Darin suchen Michael Douglas und Kathleen Turner gemeinsam einen verborgenen Schatz, der nur unter größten Anstrengungen gefunden werden kann. Michael Douglas zieht Kathleen Turner auf ihren hohen Absätzen durch den Urwald, auf dem Weg zu einem Schatz, von dem sie nicht einmal mit Sicherheit wissen, ob es ihn tatsächlich gibt – eine wunderbare Story. Oder die Romane über die Goldfunde im Kalifornien des Jahres 1848. Die Leute zogen einfach so in die Berge, und da lag das Gold; man brauchte nur danach zu greifen. Wer würde sich da nicht auf den Weg machen?

Und genauso liegt in unserem Gesundheitswesen ein Schatz verborgen, den man – wenn man erst einmal darauf aufmerksam geworden ist und in seinen Bann gezogen wurde – suchen muss. Und dieser Schatz ist die Zuwendung, mit der Pflegende tagein, tagaus für Menschen sorgen, die der Betreuung bedürfen. Ohne diese Zuwendung wäre unsere Gesellschaft ein ganzes Stück kälter, ärmer und kränker.

Der Inhalt dieses Kapitels

Das mäeutische Pflegeund Betreuungsmodell steht in der Perspektive der Veränderungen, die im niederländischen und deutschsprachigen Gesundheitswesen vor sich gehen. Zwei Argumente hört man besonders häufig in den politischen Diskussionen, die diesen Veränderungen zugrunde liegen: die Notwendigkeit der Kosteneinsparung und der Wunsch nach einer «kundenorientierten» Betreuung.