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Musikpsychologie - Musikalisches Gedächtnis,musikalisches Lernen

Wolfgang Auhagen, Claudia Bullerjahn, Holger Höge

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2009

ISBN 9783840922428 , 287 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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35,99 EUR

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5 Musik und ästhetik (S. 61-62)

Obwohl Mensch und Tier viele der Eigenschaften teilen, die die Musikalität des Menschen ausmachen - so können z.B. sogar Koi Karpfen zwischen verschiedenen Musikstilen unterscheiden (Chase, 2001) - scheinen dennoch bestimmte Aspekte der Musikrezeption etwas speziell Menschliches zu sein. Die Fähigkeit, Musik genießen zu können, ist als einer dieser Aspekte zu nennen, da selbst mit den Menschen artverwandte Affen keine Musik mögen (McDermott & Hauser, 2007).

Als angenehm empfundene Musik wird häufig als "Ohrenschmaus", bezeichnet, ihre Rezeption führt mitunter, wie bereits erläutert, zu Gänsehaut, Wonneschauern und feuchten Augen. Welche Musikstücke bei jedem einzelnen derartige Reaktionen hervorrufen, kann jedoch interindividuell sehr verschieden sein. Evaluative mentale Prozesse, die im Ergebnis zu einem ästhetischen Urteil führen, spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Mit der uralten Frage danach, was Individuen als schön oder hässlich empfinden, die sich seit langem durch die Menschheitsgeschichte zieht, befasst sich auch die empirische ästhetik. Im Folgenden geht es um Studien, in deren Rahmen die neuronalen Mechanismen des ästhetischen Urteilsprozesses als Reaktion auf musikalisches Stimulusmaterial untersucht werden. Altenmüller und Kollegen (2002) spielten ihren Versuchspersonen 120 Musikexzerpte vor, die wenig bekannten instrumentalen Musikstücken unterschiedlichen Genres (Klassik, Pop und Jazz) entstammten.

Im Anschluss an eine jede Darbietung ließen sie die Versuchspersonen auf einer 5-stufigen Skala einschätzen, ob sie das gehörte Musikstück mögen oder nicht mögen. Diese Art der Einschätzung kann, von einem weitgefassten ästhetikbegriff ausgehend, als eine Form ästhetischen Urteilens betrachtet werden. (Konventionell verwendet bezieht sich diese Begrifflichkeit vornehmlich auf Urteile über die Schönheit von Objekten (Jacobsen et al., 2004)).

Die Auswertung der während der Darbietung der musikalischen Stimuli elektroenzephalographisch aufgezeichneten Gehirnaktivität ergab folgendes Muster: Für Stimuli, die gemocht wurden, fanden die Autoren stärkere Aktivität an Ableiteorten über linksseitig fronto-temporalen Regionen als für Stimuli, die nicht gemocht wurden.

Die Darbietung nicht gemochter Stimuli wiederum ging mit erhöhten Messwerten an rechtsseitigen Ableiteorten über frontalen und temporalen Großhirnregionen einher. Diese Befunde können als analog zu den Befunden von Gagnon und Peretz (2000) und denen von Brattico und Kollegen (2003) gesehen werden. Gagnon und Peretz (2000) baten ihre Teilnehmer, tonale und atonale Melodien danach zu beurteilen, ob sie sich angenehm oder unangenehm anhören.

Die Melodien wurden entweder dem linken oder dem rechten Ohr und damit primär entweder der rechten oder linken Hemisphäre dargeboten. Bei der Auswertung der gemessenen Reaktionszeiten ergab sich wie bei Altenmüllers et al. (2002) ein Vorteil der rechten Hemisphäre für die "unangenehm",-Antworten und ein Vorteil der linken Hemisphäre für die "angenehm",-Antworten. Interessant ist weiterhin, dass keine Lateralisierungseffekte auftraten, sobald die Versuchspersonen dazu angehalten waren, deskriptive Urteile über die gleichen Stimuli zu fällen. Diese speziell mit dem ästhetischen Urteil einhergehende Lateralisierung belegt auch die Studie von Brattico et al. (2003)."