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Praxishandbuch ZOPA© - Schmerzeinschätzung bei Patienten mit kognitiven und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen
Elisabeth Handel
Verlag Hogrefe AG, 2009
ISBN 9783456947853 , 142 Seiten
Format PDF, OL
Kopierschutz Wasserzeichen
Teil I Entwicklungsprozess ZOPA©
1Einführung Einführung
Elisabeth Handel
1.1 Ausgangslage und Problemstellung
Schmerzen haben Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden der Patienten und sind eine persönliche Erfahrung. Die Schmerzerfassung ist daher eine unabdingbare Voraussetzung für eine individuelle Schmerztherapie.
Schmerzeinschätzungsinstrumente liefern Informationen über die subjektive Schmerzerfahrung des Patienten. Grundsätzlich hat die subjektive Selbsteinschätzung des Schmerzes durch die Betroffenen gegenüber einer Fremdeinschätzung Vorrang oder wie McCafferey et al. (1997) sagen:
«Schmerz ist, wenn die Patienten sagen, dass sie Schmerzen haben.»
In der Pflege von Menschen, die in ihren Kommunikationsfähigkeiten infolge einer Krankheit, eines Unfalls oder einer Operation eingeschränkt sind, stößt die Selbstauskunft allerdings an Grenzen (Gnass/Sirsch, 2007). Diese Patientengruppe ist, wie verschiedene Studienergebnisse belegen, einem größeren Risiko für eine inadäquate Schmerzbehandlung ausgesetzt.
Patienten mit kognitiven und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen unterschiedlichster Ursache stellen eine besonders verletzliche Patientengruppe dar. Gerade im akuten Setting mit einer hohen Spitzentechnologie bedürfen diese im Kontext des Schmerzmanagements besonderer Aufmerksamkeit. Schmerz wird auch auf Intensivstationen von Pflegenden oft unterschätzt und daher nicht ausreichend behandelt (Payen et al., 2001; Young et al., 2006). Die sogenannten bewusstlosen, aber auch maschinell beatmete Menschen sind eine besonders vulnerable Gruppe (DNQP, 2005). So beschreibt Puntillo (1990), dass…