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Die veröffentlichten Bilanzen der Commerzbank 1870-1944

Nicolai M. Zimmermann

 

Verlag Frank & Timme, 2005

ISBN 9783865960184 , 202 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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19,99 EUR

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5 Überblick über die Geschäftsentwicklung der Commerzbank (S. 140-141)

Nach der sehr detaillierten Schilderung der Veränderungen der Einzelposten gilt es nun, die großen Entwicklungstendenzen der Bilanzen herauszuarbeiten, um einen Überblick über die Verschiebungen zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern der Commerzbank zu gewinnen. Schließlich soll durch die durch den Bilanzvergleich mit Deutscher und Dresdner Bank erweiterte Perspektive eine zusätzliche Profilierung geleistet werden. Dies wird für die beiden Seiten der Bilanz getrennt durchgeführt.

5.1 Zusammenfassung der Entwicklungen der Passivseite

5.1.1 Ergebnisse des betriebsinternen periodischen Bilanzvergleichs zur Passivseite


Die Entwicklung der Passiva weist bei einer langfristigen Betrachtung durchaus eindeutige Tendenzen und nur einige wenige Zäsuren auf, die besonders klar werden, wenn man die Bilanzen seit Gründung der Commerzbank im Jahr 1870 in ihren wichtigsten Positionen (Eigenkapital, Gläubiger, Akzepte, Sonstige) betrachtet (s. Diagramm 52). Dabei fallen zwei gegenläufige Entwicklungen besonders ins Auge: Während die zu Beginn ständig zwischen 50 und 60% schwankende Eigenkapitalquote ab den 1880er Jahren eine Abwärtsbewegung zeigt, die erst nach dem Ersten Weltkrieg auf niedrigem Niveau stagniert, dominiert der Bilanzanteil der Gläubiger mit seinem Anstieg die Grafik; nach anfänglichem Auf und Ab um ca. 25% wirkt das Jahr der Übernahme von J. Dreyfus & Co. 1898 gleichsam als Katalysator für das immense Wachstum der Kreditoren, und mit weit über 90% Anteil am Geschäftsvolumen sind die Gläubiger 1944 die bestimmende Position der Passivseite.

Auch die Akzeptposition erreicht im Jahr vor der ersten inländischen Expansion der Bank mit fast einem Drittel des Gesamtkapitals ihren Höhepunkt, bevor sie dem Abwärtstrend der Eigenkapitalquote folgt. Insofern ereignete sich bei der Commerzbank kurz vor der Jahrhundertwende eine grundsätzliche Strukturveränderung: Statt weiterhin vornehmlich als Hamburger Handelsbank zu fungieren, welche naturgemäß auf das Akzept als Hauptfinanzierungsmittel des damaligen Außenhandels setzen musste, schlug die Commerzbank mit der inländischen Expansion den Weg zur Filial- und Depositenbank ein, deren wichtigstes Mittel der Kapitalbeschaffung nicht mehr Eigenkapital und Kreditleihe, sondern das Sammeln von Depositen und Kreditoren war. Als wichtigstes Hilfsmittel, gleichsam als „Saugapparat"385 für Einlagen, dienten dabei die in Berlin und Hamburg eröffneten Depositenkassen, wobei die Fusion mit der Berliner Bank für die Ausweitung des Netzes in Berlin entscheidend war. Die Jahre der Eröffnung der ersten Depositenkassen 1899/1901 in Berlin und 1900/01 in Hamburg bestätigen die wichtige Weichenstellung um die Jahrhundertwende. Bis 1914 hatte die Bank bei lediglich acht Filialen 59 Depositenkassen eingerichtet, 46 davon in Berlin. Die Steigerung des Einlagengeschäftes zeigt sich in den Bilanzen der Bank durch ein zielstrebiges Wachstum der Gläubigerposition und den relativen Bedeutungsverlust der anderen Passivpositionen.

Diese Entwicklung geriet ab 1910 etwas ins Stocken, einerseits weil die verschiedenen politischen Krisen und die hohen Geldmarktzinsen die Aufnahme von Auslandsgeldern reduzierten, andererseits weil der florierende Außenhandel das Akzeptkonto wieder anschwellen ließ.387 Doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendete die Außenwirtschaftskonjunktur und bewirkte damit eine Verstärkung der zuvor herrschenden Tendenzen. Für den Auftrieb, den die Einlagen nun erhielten, war neben der zunehmenden allgemeinen Geldflüssigkeit die massive Expansionspolitik der Bank hauptverantwortlich: Die Commerzbank übernahm in den Jahren 1914-1923 nicht nur eine lange Reihe von kleineren und mittleren Bankfirmen, sondern führte auch zwei Großfusionen durch, nämlich 1920 die Verschmelzung mit der Mitteldeutschen Privat-Bank in Magdeburg und 1922 die gleichzeitige Übernahme von sechs befreundeten Provinzbanken im mitteldeutschen Raum. Damit unterhielt die Commerzbank nun 285 Filialen und 120 Depositenkassen.