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Businessplan - Geldgeber überzeugen und zielgerichtet planen

Claudia Schlembach, Hans-Günther Schlembach

 

Verlag Bibliographisches Institut, 2005

ISBN 9783589219186 , 136 Seiten

2. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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5,90 EUR


 

3 Planung konkret (S. 26)

Alle wesentlichen Elemente des Businessplans

3.1 Lebenshaltung = Privatsache?!


Trotz einer 60-Stunden-Woche haben auch Unternehmer ein Privatleben. Je nachdem, ob sie sich ein anständiges Gehalt zahlen können bzw. ob das Unternehmen ausreichend Gewinn abwirft, lässt sich dieses Leben mehr oder weniger angenehm gestalten. Die Vision, Geschäfte über das Mobil- Phone im Porsche abzuwickeln und am Pool der eigenen Villa neue geniale Geschäftsideen zu generieren, ist eine sehr verständliche Triebfeder für die Entscheidung zur Selbstständigkeit. Die Realität ist oft viel farbloser und trotzdem leider nicht zum Nulltarif zu haben. Planen Sie deshalb Ihren tatsächlichen privaten Bedarf genau.

Die Finanziers sind sehr an den Kosten Ihres Privatlebens interessiert, weil sie diese Kosten in der ersten Phase der Gründung ohne Gewinn finanzieren. Wohnung, Versicherung, Essen, Kleidung, Kinder, Freizeit, Urlaub usw.: All das fließt in die Bedarfsermittlung ein. Das gilt insbesondere für den Existenzgründer, der in aller Regel seinen Lebensunterhalt nicht von Anfang an bestreiten kann. Innerhalb eines begrenzten Zeitraums finanzieren die Kapitalgeber diese Lebenshaltungskosten mit.

Eine Reihe renommierter Kreditinstitute schlagen im Businessplan zuerst die „Privaten Lebenshaltungskosten" auf. Werden sie nicht aufgeführt, blättern die Finanziers nicht weiter. Sind sie unrealistisch, ist das im besten Fall ein dickes Minus. Erfahrungsgemäß werden die privaten Lebenshaltungskosten zu niedrig geplant. So löblich und zweckmäßig Zurückhaltung in dieser Frage ist, eine zu krasse Enthaltsamkeit ist nicht zu empfehlen. Erstens sollten Sie sich selbst ein wenig Seelenbalsam gönnen: ein schickes Abendessen, ein Wochenende im Süden, ein neues Kostüm oder was immer Ihnen gut tut, kann hel- fen, Niederlagen besser zu verkraften. Die werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit einstellen, das ist wie im richtigen Leben.

Und auch hier gilt: Gehen Sie nicht zu hart mit sich selbst um. Zum anderen haben die Kreditgeber deutliche Vorstellungen von den Untergrenzen des täglichen Bedarfs und davon lassen sie sich auch nicht abbringen. Zu niedrig angesetzte Lebenskosten sind problematisch, weil sie dazu führen, dass der tägliche bzw. monatliche Bedarf über den Kontokorrent (KK) des Geschäftskontos gedeckt wird. Irgendwann sind die KK-Freiräume ausgereizt und die Privatentnahmen binden die Liquidität, die für den Geschäftsbedarf gebraucht wird. Den betrieblichen Vorhaben wird damit quasi über die Hintertür der Geldhahn abgedreht. Das wollen die Kapitalgeber natürlich vermeiden.

Die realistische Höhe Ihres Bedarfes können nur Sie selbst bestimmen. Wenn Sie sich am Formular „Private Lebenshaltungskosten" orientieren, finden Sie alle Stationen, die Sie im Zuge dieser Planung kritisch berücksichtigen sollten.