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Ernährung bei Demenz

Willi Rückert et al.

 

Verlag Hogrefe AG, 2007

ISBN 9783456943978 , 169 Seiten

Format PDF, OL

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3 Altersbedingte körperliche Veränderungen und ihr Einfluss auf das Essen und Trinken von Demenzkranken (S. 25-26)

Je älter der Mensch wird, umso deutlicher spürt er, dass er einen Körper hat. In jungen Jahren ist jede Bewegung selbstverständlich. Man denkt nicht darüber nach, welches Gelenk beim Griff nach der Zuckerdose beansprucht wird. Erst wenn dieses Gelenk schmerzt, wird es bewusst. Der Körper verändert sich. Zu den gravierendsten Begleiterscheinungen des Alterns zählt die Abnahme der stoffwechselaktiven Muskelmasse – die Kraft lässt nach. Die Abnahme der Skelettmuskulatur beeinträchtigt die Knochendichte und die Funktionsfähigkeit der Gelenke. Das Sturz- und Frakturrisiko ist erhöht. Auch die Feinmotorik verändert sich. Greifen und Halten sind erschwert, Besteck kann unter Umständen nicht mehr gefasst und zum Mund geführt, Tassen können nicht mehr gehalten werden.

Die Sinnesorgane arbeiten anders als früher. So kann das Temperaturempfinden gestört sein, der Geschmack verändert sich, Tast-, Seh-, Hör-, Schmeck- und Riechfähigkeit lassen nach.

Das Durstgefühl verringert sich und der Körper signalisiert nicht mehr die zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Veränderungen im Magen-Darm-Trakt können zu gestörter Nahrungsverwertung führen.

Diese Veränderungen des Körpers sind normal. Beim einen treten sie deutlicher zutage, beim anderen weniger. Orientierte Menschen können die Einschränkungen teilweise kompensieren. Sie akzeptieren sie und tragen Brillen und Hörgeräte. Sie erkennen Nahrungsmittel und erwarten über das Sehen eines Lebensmittels oder eines Getränks einen Geschmack, den sie trotz einer Reduzierung der Riechund Geschmackszellen aufgrund ihrer Erinnerungsfähigkeit wahrnehmen können. Demenziell erkrankte Menschen reagieren auf die altersbedingten Veränderungen anders, was ein besonderes Verhalten der Betreuer nötig macht.

In diesem Kapitel stehen die normalen (physiologischen) Veränderungen des menschlichen Körpers im Vordergrund, die das Ernährungsverhalten im Alter beeinflussen. Es wird beschrieben, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Ernährung von Demenzkranken nehmen können. Wie sich der Appetit, das Hunger- und Durstgefühl sowie Energie- und Nährstoffbedarf der Kranken verändern und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Ausführlich behandelt werden die Veränderungen vonMund und Zähnen und des Bewegungsapparates. Ein unangemessener Umgang mit diesen physiologischen Veränderungen kann krankhafte Veränderungen zur Folge haben. Die Möglichkeiten, das zu verhindern und so einer Fehl- oder Mangelernährung (Kap. 4) vorzubeugen, werden in diesem und den folgenden Kapiteln dargestellt.

3.1 Nachlassende Sinnesfähigkeiten und Appetitverlust

Während gesunde Menschen ihre nachlassenden Sinnesfähigkeiten verstehen und kompensieren, können Demenzkranke nicht damit umgehen. Sie lehnen ihre Brille ab, weil sie diese als störend empfinden. Die Seheinschränkungwird nicht kompensiert, die Kranken erkennen Nahrungsmittel nicht als solche oder verkennen das, was vor ihnen ist (Geschirr-Dekor wird z. B. als Schmutz interpretiert) und essen nichts. Dies sind ausschließlich Folgen der nachlassenden Sehfähigkeit und bedeuten (noch) keine Fehldeutung der vom Auge ans Gehirn weitergeleiteten Reize. Der Geruchssinn unterstützt das Erkennen und Schmecken von Nahrung. Bei demenziell erkrankten Menschen ist das Geruchsempfinden oft schon sehr früh gestört und kann im Verlauf der Erkrankung ganz schwinden. Dieser Verlust kann sich nicht nur gravierend auf den Ernährungszustand auswirken, sondern ist auch ein Verlust an Lebensqualität: Die Betroffenen sehen Speisen, die ihnen vertraut sind, können sie aber nicht riechen und schmecken. Bekanntes wird fremd durch den Verlust der Sinne.