dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Unternehmensnachfolge durch Unternehmensverkauf

Wilhelm Schmeisser, Luise Lesener, Christian Tscharntke (Hrsg.)

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2007

ISBN 9783866181243 , 267 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

19,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

Teil VI: Transaktionsbeispiele und Handlungsempfehlung 11 Buy-out-Transaktionsbeispiele zur Realisierung der Nachfolge (S. 193-194)

11.1 Festlegung der Beispiele

Die Thematik der Unternehmensnachfolge durch Unternehmensverkauf stellt sich in der Praxis sehr umfassend dar. Daher bietet es sich an, die theoretischen Abhandlungen anhand von Praxisbeispielen zu illustrieren. Problematisch ist jedoch die Beschaffung von reellen Beispielen, da die beteiligten Unternehmen die Transaktionsdaten nicht zur Verfügung stellen.706 Dieses ist verständlich, da während des Buy-out- Prozesses sehr sensible Unternehmensdaten verwendet werden, deren Veröffentlichung mit Gefahren für das betroffene Unternehmen verbunden wäre. Außerdem ist an dieser Stelle auf die Verschwiegenheitsklauseln in den entsprechenden Verträgen, z.B. dem LoI, hinzuweisen.

Als weiterer Aspekt ist anzumerken, dass es sich bei nachfolgeinduzierten Buy-out-Transaktionen überwiegend um den Verkauf nicht börsennotierter Familienunternehmen handelt und diese somit keiner Publizitätsverpflichtung unterliegen. Vor diesem Hintergrund wurde zur Veranschaulichung des Themenkomplexes auf zwei Fallbeispiele aus der Literatur zurückgegriffen. Auch wenn es sich bei diesen Beispielen nicht um reale Transaktionen handelt, ermöglichen sie doch die Darstellung eines durchgeführten nachfolgeinduzierten Buy-outs und können somit zum Verständnis der behandelten Thematik beitragen.

11.1.1 Nachfolge mit Finanzinvestoren am Beispiel der Nero AG

11.1.1.1 Ausgangslage


Die Nero AG konzentriert sich auf die Herstellung, Entwicklung sowie dem Vertrieb von technischen Gummi- und Kunststoffprodukten. Die Firma stellt innovative und technisch ausgereifte Produkte für die Automobilbranche zu einem vergleichsweise niedrigen Preis her. Zu den Hauptabnehmern gehören nationale sowie internationale Automobilhersteller sowie -zulieferer. Die Nero AG gehört in diesem speziellen Nischensegment zu den Marktführern und konnte die Umsätze in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 10% auf 14,1 Mio. EUR steigern. Die Zahl der Mitarbeiter be trägt 110. Die Nero AG wird durch die Brüder A und B denen jeweils 50% der Aktien gehören geführt.

Das Unternehmen haben die Brüder vor 30 Jahren von Ihrem Vater übernommen und möchten nun aus Altersgründen die Gesellschaft verkaufen. Ein Verkauf an strategische Investoren kommt aufgrund persönlicher Einstellungen sowie Erfahrungen nicht in Frage. Ebenso existieren keine Familienangehörigen, die für eine Übernahme der Gesellschaft in Betracht kommen. Wichtig ist den Brüdern, dass eine Unternehmenskontinuität ihres Lebenswerkes in den nächsten Jahren besteht, da sie der Ansicht sind, dass die Unternehmung für die Zukunft gut aufgestellt ist.

Erste Gespräche mit der zweiten Führungsebene bezüglich einer möglichen Übernahme zeigen, dass grundsätzliches Interesse am Kauf der Gesellschaft besteht, wobei die vollständige Kaufpreiszahlung nicht aus Eigenmitteln des Managements erbracht werden kann. Die zweite Führungsebene wird durch den Vertriebsleiter (45 Jahre), dem Produktionsleiter (55 Jahre) und dem Technischen Leiter (48 Jahre) gestellt. Interesse am Kauf der Unternehmung haben der Vertriebsleiter und der Produktionsleiter.

11.1.1.2 Anbahnungsphase

Da die Manager nur einen geringen Finanzierungsbeitrag leisten können wird die Hausbank angesprochen, die wiederum Kontakte zu einem renommierten Finanzinvestor herstellt, der sich unter anderem mit der Strukturierung von Buy-out- Transaktionen sowie der Koordination von Prozess-Beteiligten gut auskennt. Im anschließenden Erstkontakt mit dem Finanzinvestor werden die Erwartungen der Prozessbeteiligten offen gelegt und der Businessplan zur Prüfung der Durchführbarkeit des Buy-outs seitens des Finanzinvestors eingeholt. Bestandteil des Businessplans sind Planrechnungen, wie die Ertragsplanung (siehe Tabelle 17) und die Bilanzplanung (siehe Tabelle 18) vor Buy-out.