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Julia Extra Band 309 - Nur eine Nacht in deinen Armen? / Gezähmt von deinen Küssen / Liebeszauber in Athen / Vertraue niemals einem Playboy! /

Cathy Williams, Jennie Lucas, Natalie Rivers, Ally Blake

 

Verlag CORA Verlag, 2010

ISBN 9783862952090 , 448 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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1,99 EUR

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1. KAPITEL

Strahlende Lichter beleuchteten die Fresken an der hohen Decke des großen Ballsaals im Cavanaugh Hotel. Die Reichen und Schönen New Yorks hatten sich hier in erlesener Abendgarderobe zum Black & White-Ball versammelt, ebenso wie die illustre und geheimnisumwitterte Gastgeberin Contessa Lia Villani.

„Das wird nicht so einfach, wie du dir das vorstellst“, raunte Alexanders Freund ihm zu, als sie sich Seite an Seite unter die Gäste mischten. „Du weißt ja nicht, wie sie ist. Definitiv eine Schönheit. Und höchst kapriziös.“

„Ob nun schön und kapriziös, sie ist auch nur eine Frau“, erwiderte Alexander Navarre. Mit einem unterdrückten Gähnen fuhr er sich durch das pechschwarze Haar. Er war noch nicht über den Jetlag hinweg. „Sie wird mir geben, was ich will.“

Nachdenklich ließ er den Blick durch den vollen Saal wandern. Einst hatte sein Großvater versucht, ihn zu zwingen, in diesem goldenen Käfig zu leben. Noch immer konnte er nicht so recht fassen, dass er tatsächlich wieder in diese Stadt zurückgekehrt war. Die letzten fünfzehn Jahre hatte Alexander damit zugebracht, große Landentwicklungs- und Bauprojekte zu realisieren, in Übersee, aber hauptsächlich in Asien. Nie hätte er gedacht, dass er hierher zurückkommen würde.

Doch es war seit Generationen das größte Stück Land in Manhattan, das auf den Markt gekommen war. Die fünf Wolkenkratzer, die Alexander hier hatte errichten wollen, wären sein Nachlass für die Welt gewesen.

Deshalb war er ja auch so wütend gewesen, als er hörte, dass Conte Villani ihm das Grundstück vor der Nase weggeschnappt hatte. Aber der italienische Aristokrat war vor zwei Wochen verstorben, und so konnte Alexander sich also ganz auf die junge Witwe des Conte konzentrieren. Im Moment gab sie sich noch den Anschein, den letzten Wunsch ihres Mannes verwirklichen zu wollen und auf dem Grundstück einen großen Park anzulegen. Nun, die clevere Goldgräberin würde wohl sicher bald ihre Meinung ändern.

Sie würde sich Alexanders Wünschen fügen. So wie alle Frauen.

„Wahrscheinlich ist sie nicht einmal hier“, setzte Nathan erneut an. „Seit ihr Mann gestorben ist …“

„Natürlich ist sie hier“, widersprach Alexander überzeugt. „Sie wird doch nicht ihren eigenen Ball verpassen.“

Doch wenn er die Ehrfurcht hörte, mit der hier der Name der Contessa ausgesprochen wurde, fragte er sich zum ersten Mal, ob er heute Abend nicht vielleicht doch einer Herausforderung gegenüberstand. Ob er sich vielleicht tatsächlich würde anstrengen müssen, um sein Ziel zu erreichen.

Ein faszinierender Gedanke.

„Den Gerüchten zufolge“, flüsterte Nathan, als er Alexander durch die Menge folgte, „soll der alte Conte mit ihr zu viel Spaß im Bett gehabt haben. Sein Herz hat nicht mehr mitgemacht.“

Alexander schnaubte nur. „Der Mann war seit Monaten krank. Mein Herz hält das schon durch, keine Sorge.“

„Du hast sie noch nicht gesehen, du hast keine Ahnung.“ Nathan fuhr sich über die Stirn.

Nathan Carter und Alexander kannten sich seit Ewigkeiten. Nathan war der Vizepräsident der Navarre Ltd. für Nordamerika. Normalerweise blieb er immer kühl und souverän. So nervös hatte Alexander ihn noch nie gesehen.

„Sie veranstaltet diesen Ball, um Spenden für den Park aufzubringen. Wieso bist du so sicher, dass sie dir das Grundstück verkaufen wird?“

„Weil ich ihren Typ kenne. Sie hat ihren Körper an den Conte verkauft, oder nicht? Er hat vielleicht bei seinem Ableben ein wohltätiges Projekt als Wiedergutmachung für seine Jahre als skrupelloser Geschäftsmann im Sinn gehabt, aber jetzt, da er nicht mehr ist, wird sie es sich überlegen und lieber das Geld einstecken. Ich erkenne geldgierige Menschen, wenn ich sie sehe …“ Seine Stimme erstarb, als eine Frau auf den Absatz der breiten Treppe im Ballsaal trat. Unwillkürlich schnappte er leise nach Luft.

Schimmerndes schwarzes Haar fiel in weichen Locken auf helle bloße Schultern. Dunkelgrüne Augen, in der Farbe eines schattigen Waldes, wurden von langen dunklen Wimpern gerahmt. Das weiße Abendkleid, das sie trug, brachte ihre faszinierenden Kurven perfekt zur Geltung. Ihr Gesicht war das eines Engels, doch die Lippen waren blutrot und sinnlich wie die Sünde, geschaffen zum Küssen, lockten sie jeden Mann …

Alexander fühlte sich seltsam aufgewühlt. „Wer ist das?“

Nathan lächelte spöttisch. „Das, mein Freund, ist die lustige Witwe.“

„Die Witwe …“Alexander sah genauer hin. Sie war die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Eine perfekte weibliche Figur, eine Heilige, eine Sünderin, wie eine Mischung aus Rita Hayworth und Angelina Jolie. Zum ersten Mal verstand Alexander den Ausdruck „Diva“ in seiner wirklichen Bedeutung.

Vielleicht war an den Gerüchten ja doch etwas dran.

Er schluckte. Contessa Lia Villani war keine Frau, sie war eine Göttin. Es war lange her, seit er das letzte Mal so gefühlt hatte. Seit er so fasziniert gewesen war, so erregt. Er war uneingeladen auf der Party der Contessa erschienen, um sie zu überreden, ihm das Land zu verkaufen. Nun, falls sie auf diesen Vorschlag eingehen sollte, wäre sie ja vielleicht auch empfänglich dafür, den Deal mit ihm zusammen im Bett zu besiegeln?

Aber er war mit Sicherheit nicht der einzige Mann, der sie begehrte. Alexander beobachtete, wie ein weißhaariger Gentleman im Smoking der schönen Witwe entgegeneilte und ihr galant die Hand reichte, um ihr die Treppe hinunterzuhelfen. Andere waren nicht so couragiert, sie blieben zurück und starrten nur abwartend.

Das Wolfsrudel scharrte sich also schon zusammen.

Sie bedachte ihren Verehrer mit einem kühlen Blick und einem Lächeln, das perfekte Zähne zeigte, aber ihre Augen nicht erreichte.

Sie brauchte keine Angst vor Wölfen zu haben, sie war selbst eine Wölfin. Die Contessa strahlte Macht und Unerbittlichkeit aus, nutzte ihre Schönheit und ihr Selbstbewusstsein wie eine Naturgewalt.

Die Intensität seines Begehrens schockierte Alexander. Plötzlich sah er Bilder vor sich, wie dieser wunderbare Körper sich ihm verlangend entgegenbog, hörte seinen Namen als Flüstern über diese vollen Lippen kommen, spürte das Beben dieser üppigen Brüste an seinen Handflächen.

Diese Frau, die jeder Mann wollte, würde ihm gehören.

Und das Grundstück natürlich auch.

„Mein herzlichstes Beileid, Contessa“, sagte Andrew Oppenheimer ernst und küsste ihre Hand.

„Danke.“ Mit leeren Augen sah Contessa Lia Villani den älteren Mann an. Sie wünschte, sie wäre in der Villa Villani, könnte in dem überwachsenen Rosengarten hinter den mittelalterlichen Mauern den Verlust ihres Mannes betrauern. Doch ihr war keine andere Wahl geblieben. Giovanni hätte von ihr erwartet, dass sie auf dem Ball erschien, den sie sechs Monat lang zusammen geplant hatten. Der Park würde Giovannis Vermächtnis sein, wie er auch ein Andenken an ihre Familie sein würde. Sechsundzwanzig Hektar mit Bäumen und Rasen und Spielplätzen, als Erinnerung an all die Menschen, die sie geliebt hatte.

Die alle nicht mehr lebten. Zuerst ihr Vater, dann ihre Schwester und danach ihre Mutter. Jetzt ihr Ehemann. Trotz der lauen Sommernacht saß Lias Herz kalt und leblos in ihrer Brust, so als wäre sie schon vor langer Zeit mit den geliebten Menschen in stiller Erde begraben worden.

Andrew richtete sich wieder auf, ließ ihre Hand aber nicht los. „Ich hoffe, uns gelingt es dennoch, Ihnen ein wenig über Ihren Verlust hinwegzuhelfen.“

Lia zwang sich zu einem schwachen Lächeln. Sie wusste, er versuchte nur nett zu sein. Immerhin war er einer der größten Spender für den Park. Einen Tag nach Giovannis Tod hatte er einen Scheck über fünfzigtausend Dollar ausgestellt.

Schon auffällig, wie viele Männer ihr in den letzten beiden Wochen plötzlich Schecks mit hohen Summen überreicht hatten.

„Erlauben Sie mir, Ihnen ein Glas Champagner zu besorgen.“

„Danke, lieber nicht.“ Sie ließ den Blick über den Saal schweifen. „Ich werde meine Gäste begrüßen müssen.“

Der Saal war zum Bersten voll, jeder war gekommen. Lia konnte noch immer nicht ganz fassen, dass der Olivia-Hawthorne-Park in der Far West Side tatsächlich Realität werden würde. Die sechsundzwanzig Hektar, auf denen jetzt halb zerfallene Lagerhäuser standen und verrostete Eisenbahngleise lagen, würden zu einer grünen Oase in der Stadt werden. Direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Ortes, wo ihre Schwester gestorben war. In nicht allzu ferner Zukunft würden die Kinder, die im St.-Ann-Hospital lagen, auf einen Park und einen Spielplatz hinuntersehen können, wenn sie aus dem Fenster schauten. Sie würden die Blätter an den Bäumen rascheln und das Lachen spielender Kinder hören. Und sie würden Hoffnung schöpfen.

Was bedeuteten schon Lias Trauer und Schmerz im Vergleich dazu? Sie entzog Andrew ihre Hand. „Entschuldigen Sie mich bitte …“

„Erlauben Sie mir, Sie zu begleiten“, bat er.

„Nein, danke. Ich muss wirklich …“

„Lassen Sie mich an Ihrer Seite bleiben, Contessa. Erweisen Sie mir die Ehre, Ihnen Halt geben zu dürfen. Ich weiß, wie schwierig es für Sie ist, heute Abend hier zu sein. Ich verdopple meine Spende für den Park, verdreifache sie …“

„Die Dame sagte doch schon Nein“, ertönte da eine tiefe Stimme.

Lia sah auf und schnappte unmerklich nach Luft. Ein großer,...